Es schüttete wie aus Kübeln, sodass wir im Hotell Hordaheimen blieben, bis uns ein Taxi abholte und zum Hurtigruten Terminal fuhr. Das war etwas anders also geplant aber wir hatten ja zum Abschluss unserer Reise noch einen vollen Tag in Bergen. Am Terminal liefen die Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren. Unser Schiff, die MS Polarlys lag bereits vor Anker, und der Boarding Prozess konnte beginnen.
Das lief eigentlich genaus so wie beim Flugzeug. Die grossen Koffer werden eingecheckt und das Handgepäck trägt man auf sich. Die eingecheckten Koffer werden mit Namen und Kabinennummer versehen und vom Personal direkt vor die Kabine gestellt. Wir warteten im Aufenthaltsraum bis wir an Bord gehen konnten.
Die Betankung und Beladung der MS Polarlys wurden abgeschlossen und wir konnten an Bord gehen. Das Ganze Prozedere war durch und durch organsiert und das Personal zuverkommend und hilfsbereit. Die Vorfreude auf die kommenden Tage ist nochmals gestiegen, und der Regen wurde zur Nebensache.
Wir machten uns vertraut mit dem Innenleben der MS Polarlys und warteten in einem der Aufenthaltsbereiche und den Bezug der Kabine 642. Wir wählten eine Doppelkabine mit Meerblick und sollten nicht enttäuscht werden. Dann war es soweit, und wir konnten unsere Kabine beziehen und einrichten.
Alles fand seinen Platz und die Kabine war grosszügiger, als wir uns das vorgestellt hatten. Die MS Polarlys überzeugte uns auf den ersten Blick. Eine moderne und zweckmässige Einrichtung und Ausstattung auf allen Decks, viel Licht und grosszügige Möglichkeiten, sich auf Deck in der frischen Luft aufzuhalten.
Hurtigruten oder Hurtigruta (Norwegisch für «die schnelle Route») ist die Bezeichnung für die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der über 2’700 Kilometer langen norwegischen Westküste verbindet. Heute fahren die kombinierten Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtsschiffe die Küstenlinie Norwegens zwischen Bergen und Kirkenes in sechseinhalb Tagen ab. Der eigentliche Postverkehr wurde 1984 eingestellt. Im Sommer passieren sie zusätzlich den Trollfjord und den Geirangerfjord. Die Hurtigruten Strecke ist heute neben ihrer eigentlichen Funktion als Transportmittel eine international bekannte Touristenattraktion.
Die Hurtigruten wurde von einer privaten Reederei, begründet und fuhr erstmals 1893 zwischen Trondheim und Hammerfest. Dies war die erste regelmässige und vor allem ganzjährige Postverbindung zwischen Süd- und Nordnorwegen. Zu verdanken war es dem Einsatz des erfahrenen Kapitäns Richard With. Zusammen mit dem Lotsen Andreas Holte hatte er ab 1882 akribisch über die Fahrten durch die Gewässer entlang der norwegischen Küste Buch geführt. Er traute sich als Erster zu, die Strecke bis nach Hammerfest auch bei Nacht und in den dunklen Wintermonaten zu fahren. Die Schiffe der Hurtigruten befördern durchschnittlich pro Jahr etwas mehr als 410’000 Passagiere (Quelle: Wikipedia).
Am Abend wurde im Restaurant ein grosszügiges Buffet mit allerlei Leckereien angerichtet. Wir hatten Hunger und haben uns entsprechend bedient. Danach nahmen wir an der obligatorischen Sicherheitsveranstaltung teil. Die Leiterin des Expeditionsteams (dazu dann später mehr) machte uns mit allen Aspekten rund um die Sicherheit an Bord und den Verhaltensregeln im Notfall vertraut. Es wird namentlich kontrolliert, ob alle Passagiere daran teilgenommen haben. Zudem stellte sich das Führungsteam der MS Polarlys persönlich vor.
Der Seegang war spürbar, und die bereitgestellten Kotztüten wurden von einigen Passagieren wohl schon benutzt. Müde gingen wir zu Bett und freuten uns auf den ersten Landausflug des nächsten Tages.
