Eine nicht alltägliche Kletterwanderung hinauf zum Castleton Tower

Unsere heutige, nicht alltägliche Kletterwanderung führte uns ins Castle Valley. Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt direkt bei einem einfachen Campground, dem Castleton Tower Campground. Für die 37 Kilometer lange Anfahrt sind rund 35 Minuten einzuplanen. Wir hatten etwas länger, denn wir füllten unsere Trinkflaschen gegenüber dem Lions Park noch mit frischem und kühlem Quellwasser auf. Der Campingplatz liegt etwas versetzt zur Strasse auf der linken Seite und ist nicht zu übersehen. Zwei Fahrzeuge können direkt bei der Strasse parkieren. Diese Plätze waren aber schon besetzt, sodass wir etwa 100 Meter zum Campingplatz fuhren und dort parkierten. Es konnte losgehen.

Die ersten wenigen Meter sind lockeres Einlaufen. Dann erreicht man eine Art Slotcanyon durch welchen es weitergeht. Die Bilder oben sprechen für sich. Obwohl keine Markierungen vorhanden sind, kann man den Weg eigentlich nicht verfehlen. Das kleine Abenteuer und die Kletterei machten uns grossen Spass. 

Nachdem der erste Kletterabschnitt gemeistert wurde, führt der Wanderweg stetig ansteigend über einen sandigen Abschnitt hinauf zum mächtigen, 300 Meter hohen Stein- und Geröllkegel, auf welchem der 120 Meter hohe Castleton Tower thront. Dieser zählt zu den 50 klassischen Kletterwänden in gesamt Nordamerika. Die erste Besteigung erfolgte im Jahr 1961. Unser Tagesziel war selbstverständlich nicht der Gipfel des Towers, sondern das kleine Plateau am Fusse des Castletown Towers am obersten Ende des Kegels. Das Wetter war ideal für unser Vorhaben. Die Bewölkung hielt die Temperatur im erträglichen Bereich.

Wir kamen zügig voran und bald war das untere Ende des Kegels erreicht. Hier ging die Kletterei nun wirklich los. Gefährlich ist es eigentlich nicht. Man hat immer das Ziel vor Augen, und manchmal bewegt man sich vielleicht nicht auf der Ideallinie, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall. In diesem Abschnitt gewinnt man schnell an Höhe und ein Blick zurück und hinunter ins Castle Valley ist lohnenswert. Wir konnten keine weiteren Wanderer ausmachen und waren alleine unterwegs. Wir vermuteten jedoch, dass die Besitzer der beiden am Strassenrand parkierten Fahrzeuge bereits in einer der Wände des Castleton Towers in den Seilen hingen.

Die Kletterei hatte ihren Preis. So langsam aber sicher verspührten wir müde Beine. Den letzten Abschnitt hinauf zum Plateau und zum Fuss des Towers nahm ich alleine in Angriff. Aufgrund der Kommentare im Internet war ich gut auf diesen Abschnitt vorbereitet. Wohl lag die Kletterei nun hinter uns, aber der lose Schotter bot vor allem in den steilen Abschnitten keinerlei Halt. Wenn man hier ausrutscht und den Halt verliert, geht es nur noch abwärts. Bergauf ging es ja noch einigermassen, ich stellte mir jedoch den Weg hinunter weitaus mühsamer vor. Und genau so sollte es dann auch sein. Ich hörte nun Stimmen in der näheren Umgebung und sah zwei Kletterer, die sich abseilten. Wir winkten einander zu.

Castleton Tower
Der letzte Abschnitt hinauf zum Plateau ist steil und führt über Schotter

Nach zwei oder drei kleinen Ausrutschern auf dem lockeren Geröll wurde es mir nun zu ungemütlich. Den letzten, kurzen aber sehr steilen Abschnitt hinauf zum Plateau bot keinerlei Trittsicherheit. So entschied ich mich für die Umkehr, was sicher die richtige Entscheidung war.

Der Abstieg über die weiten und steilen Geröllhalden war teilweise recht abenteuerlich. Es ging aber alles gut, und ich hatte meine Entscheidung, umzukehren, nicht bereut. Den weiteren Abstieg nahmen wir wieder gemeinsam in Angriff. Es ging alles gut. Erschöpft aber voller Freude über die tolle und nicht alltägliche Kletterwanderung erreichten wir den Campground und unser Auto. Wir nahmen nochmals einen grossen Schluck aus der Trinkflasche, blickten nochmals zurück zum markanten Castleton Tower und machten uns dann auf den Weg zurück nach Moab. Die Pizza bei Pasta Jay’s hatten wir uns wirklich verdient.

Ein letzter Blick zurück
Moab
Die Pizza schmeckte köstlich

PHOTO GALERIE
«EINE NICHT ALLTÄGLICHE KLETTERWANDERUNG HINAUF ZUM CASTLETON TOWER»

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