Tagesziel von heute war Moab. Das heisst, mehrheitlich Richtung Norden an den Ausläufern der Rocky Mountains in Colorado vorbei. Doch bevor es soweit war, erwiesen wir einem gut erhaltenen Streckenabschnitt der Historic Route 66 bei Gallup unsere Ehre. Dieser führt östlich vom östlichen Stadtrand parallel zur Interstate 40 zur Rechten und der Bahnlinie zur Linken.
Get your Kicks on Route 66
So, nun genug Nostalgie. Nördlich von Gallup stiessen wir noch auf namenlose und interessante Gesteinsformationen. Wie wir erst später erfuhren, war es ein Vorgeschmack auf die Bisti Badlands.

Heute waren rekordverdächtige 526 Kilometer zu bewältigen, was einer reinen Fahrzeit von knapp sechs Stunden entspricht. Zu lange eigentlich, und im Nachhinein hätten wir zwischen Gallup in New Mexico und Moab in Utah eine Übernachtung einplanen sollen. Na ja, man lernt dazu.

Der ursprüngliche Plan war, die Gesteinsformationen und die Farbenpracht der Bisti Badlands auch bekannt als Bisti Wilderness Area oder De-Na-Zin im Indianischen, aus der Nähe zu geniessen. Das erste Problem war, den Trail Head überhaupt zu finden. Der im Westen liegende war noch etwas leichter zu finden. Der Weg ab der Interstate 40 in nördlicher Richtung führt durch über den wenig befahrenen Highway 191 durch die Einöde. Da muss man vorsichtig sein, dass einem das Benzin nicht ausgeht !
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Badlands ist ein genereller Begriff für Regionen, die der extremen Erosion ausgesetzt sind. Die Verbindung verschiedener Gesteinsarten wie Schiefer, Ton, Kohle und Lehm, selten jedoch heftigen Niederschlägen, karger Vegetation sowie extremen Temperaturschwankungen lässt bizarre Felsformationen und sensationelle Verfärbungen entstehen. Die Gesteinsformationen sind auch bekannt als Hoodoos und sich ständig erweiternde Schluchten und Täler mit scharfen Kämmen.
Der Begriff Badlands findet Entsprechungen in mehreren Sprachen insbesondere Nordamerikas: Die Lakota bezeichneten die Topographie „Makhóšiča“, wörtlich für „schlechtes Land“, während französische Pelzjäger die Badlands als „les mauvaises terres à traverser“ bezeichneten (also „das schwer zu durchquerende Land“). Die Spanier bezeichneten sie als malpaís, tierra baldía („Ödland“) und cárcava (Quelle: Wikipedia).
Wir waren nun am Trail Head auf der westlichen Seite und stellten leider fest, dass die Temperaturen für eine Wanderung in dieser rauhen Gegend mit knapp 40 Grad Celsius zu hoch waren, und wir leider auch keine Zeit hatten, um hier zwei bis drei Stunden zu verbringen. Wir erhofften uns, auf der östlichen Seite etwas näher heranfahren zu können. So machten wir uns auf den Weg über eine Schotter- und Sandstrasse zum anderen Trail Head.
Diesen erreichten wir nach einer guten halben Stunde. Es bot sich dasselbe Bild. So entschieden wir uns, weiter in Richtung Norden nach Colorado zu fahren. Langsam bildeten sich auch Wolken, welche auf ein Unwetter am späteren Nachmittag haben schliessen lassen. Also setzten wir die Bisti Badlands auf unsere Liste und fuhren weiter.
Photo Galerie «Bisti Badlands»
Als wir in der Nähe von Farmington waren, erschien auf dem Bildschirm des Navigationsgerätes plötzlich eine Unwetter Warnung mit Hinweisen auf Überschwemmungen (sogenannte Flash Floods) in der unmittelbaren Umgebund des San Juan National Forests. Wir konnten die dunklen und bedrohlichen Wolken bereits sehen und hofften, davon verschont zu bleiben.

Das gelang uns auch. Über Shiprock, Cortez und Monticello fuhren wir nach Moab, wo wir am Abend gut angekommen waren.

Das Unwetter war unser ständiger Begleiter. Wir konnten es auf Distanz halten und belohnten uns mit einem feinen Burger im Blue Pig in Moab.
So schlossen wir die USA Southwest Tour 2018 zufrieden und voller toller Eindrücke ab. Wir freuten uns auf die Zeit in Moab. Es begann leicht zu regnen, und wir konnten uns sogar noch an einem Regenbogen erfreuen. Der wenige Regen brachte aber nicht viel. Die Brandgefahr war auch in den Tagen danach immer noch erheblich, und die Dürre hielt weiter an. Doch dazu mehr in den nächsten Posts.
