Der Oberblegisee gilt zu Recht als einer der schönsten Schweizer Bergseen

Am heutigen schönen und sommerlichen Samstag wurden wir Amden etwas «untreu» und unternahmen eine schöne Bergwanderung hinauf zum Oberblegisee, einem der schönsten Schweizer Bergseen, im schönen Kanton Glarus. Startpunkt unseres Ausflugs war die Talstation der Luftseilbahn Brunnenberg. Diese liegt in der Ortschaft Luchsingen zwischen Glarus und Linthal. Die Zufahrt ist gut beschildert und gebührenpflichtige Parkplätze standen genügend zur Verfügung.

Luftseilbahn Luchsingen Brunnenberg
In der modernen Gondel lässt es sich gemütlich in die Höhe gleiten
Luftseilbahn Luchsingen Brunnenberg
Die schön in Holz gehaltene Bergstation auf einer Höhe von gut 1’100 Meter gelegen
Ober
Schattenspendender Wald entlang des Weges

Der Betrieb der Luftseilbahn Brunnenberg wirkt beinahe schon familiär. Stressfrei wird bezahlt und auf die nächste Gondel gewartet. Die gesamte Anlage wirkt äusserst modern und wurde wohl erst kürzlich renoviert. Nach einer gemütlichen Fahrt mit einem Schwatz mit einem älteren Glarner Ehepaar kamen wir bei der schön in Holz gehaltenen und auf 1’100 Meter hoch gelegenen Bergstation an. Unsere Fahrbegleiter stiegen in einen alten, kleinen ex-Militär Pinzgauer um und knatterten auf einer Schotterstrasse zu ihrem Ferienhäuschen. Den kultigen Pinzgauer können sie im einen Unterstand bei der Bergstation parkieren.

Für uns hiess es, von hier aus zu Fuss zum rund 400 Meter höher auf 1’422 Meter über Meer gelegenen Oberblegisee zu wandern. Der Wanderweg führt über eine Schotterstrasse, welche offenbar auch bei vielen Mountainbikern sehr beliebt ist. Entlang des Weges liegt die bewirtete Alp Oberblegi. Hier kann auch übernachtet werden. Eigentlich wurden wir auf den Oberblegisee durch einen Instagram Beitrag von Kollegen aufmerksam, und wir dachten, das wäre doch auch etwas für uns. Wir täuschten uns nicht. Über zahlreiche Kurven gewinnt man schnell an Höhe, und es lohnt sich, immer wieder mal den Blick hinunter ins Tag und hinüber zum Kärpf Massiv zu geniessen.

Oberblegisee
Die einladend gelegene und bewirtete Alp Oberblegi
Oberblegisee
Nach der steilen Schlusssteigung ist der Oberblegisee erreicht

Das Wetter war soweit gut, jedoch bildeten sich nach dem Regen der letzten Tage einige Quellwolken, sodass der Glärnisch mehrheitlich in Wolken gehüllt war. Das gab der Stimmung eine geniale Dramatik, obwohl wir den Gipfel und seine Spiegelung im Bergsee schon gerne gesehen hätten, aber man kann ja nicht alles haben. Der Oberblegisee liegt wie erwähnt auf 1’422 Meter über Meer, hat eine Fläche von 15 Hektaren und ist hinter einer Gletschermoräne entstanden. Er hat wie viele solcher Seen einen unterirdischen Abfluss durch das Lockergestein, welcher noch weitgehend unerforscht ist. Hier oben kann mit dem kantonalen Glarner Fischereipatent auch gefischt werden. Es werden Bachforellen und Regenbogenforellen ausgesetzt, welcher aber den im See lauernden Hechten zum Opfer fallen. Entsprechend mager fällt die offizielle Fangstatistik aus. Wie die Hechte in den See gelangten, ist wohl nicht ganz klar.

Glarner Alpen
Der Oberblegisee mit dem in Wolken gehüllten Glärnisch

Unsere Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Der Oberblegisee gilt zurecht als einer der schönsten Bergseen der Schweiz. Er ist übrigens auch von Braunwald aus zu Fuss erreichbar. Der Oberblegisee ist offenbar auch als Badesee bekannt und beliebt. Einige Mutige wagten das Abenteuer und erfrischten sich im sicherlich sehr kühlen Nass. Entlang des Ufers machten wir auch einige Feuerstellen aus. Übrigens ist auch wildes Campieren zumindestens nicht generell verboten. Allerdings benötigt man dazu eine Bewilligung der Eigentümer oder Pächter der Alp. Deren Kontaktdaten stehen auf einer der gut sichtbaren Informationstafeln.

Oberblegisee
Reflexionen auf der Wasseroberfläche
Glarner Alpen
Wir wandern um den Oberblegisee

Wir verweilten eine Weile am See, schauten den Badenden zu und schmiedeten Pläne für unseren nächsten Besuch hier oben mit den Enkelkindern an einem heissen Sommertag mit erfrischendem Bad, Angeln und Cervelats vom Grill. Auf der gegenüberliegenden Seeseite direkt unterhalb der Abhänge entdeckten wir eine Art Weg. Dieser ist allerdings auf den offiziellen Wanderkarten nicht eingetragen. Wir wagten eine Erkundungstour und fanden tatsächlich eine Art Weg, welcher entlang der anderen Seite des Sees führt. Durch hohes Gras, Dickicht und über Geröllhalden suchten wir unseren Weg. Nun war auch klar, dass es sich dabei mehr um einen Trampelpfad als um einen unterhaltenen Wanderweg handelte. Dennoch kamen uns einige wenige Wanderer entgegen. Im Nachhinein würden wir diesen Abstecher nicht nochmals wählen.

Wir gelangten zur nicht bewirteten Alp Oberstafel und sahen im Talkessel noch zwei Wasserfälle, welche ihren Ursprung wohl in den drei darüberliegenden Gletschern namens Glärnischfirn, Guppenfirn und Bächifirn haben. Das Gletscherwasser wäre sicherlich auch sehr erfrischend gewesen. Wir entschieden uns aber nicht mehr weiter hinauf zu wandern und verzweigten bei der Alp Oberstafel auf den offiziellen Wanderweg entlang dem Ufer des Oberblegisees zurück zum Ausgangspunkt.

Oberblegisee
Bächifirn und Guppenfirn unterhalb des in Wolken verhangenen Glärnisch
Oberblegisee
Im Hintergrund die Alp Oberstafel und im Vordergrund eine tolle Gesteinsformation

Es besteht übrigens auch die Möglichkeit, von hier oben über einen Wanderweg hinunter nach Schwanden zu gelangen. Dafür sollte wohl genügend Zeit eingeplant werden. Wir entschieden uns selbstverständlich für die Bergstation der Luftseilbahn Brunnenberg. Beim Hinunterlaufen wurde uns die Steilheit einiger Wegabschnitte nochmals klar. Mit etwas weichen Knien sind wir gut unten angekommen und konnten gerade noch zusteigen. Die Fahrt hinunter mit Schutzmasken in der gut gewärmten Kabine war etwas weniger erfrischend als die Umgebung oben beim Bergsee. Die Bergstation ist übrigens nicht bedient, jedoch videoüberwacht und mittels Gegensprechanlage mit der Talstation verbunden. So erhält man klare Anweisungen, sobald man die Gondel betreten kann und wann die Talfahrt beginnt.

Hotel Tödi
Eine kühle und willkommene Erfrischung

Nun musste eine kühle Erfrischung auf den Tisch. Der Weg führte uns ins beinahe hinterste Ende des schönen Glarnerlandes. Wir machten Halt beim Hotel Tödi, welches sich nach Linthal bei der Talstation der Luftseilbahn Tierfehd befindet. Hier ist für den Autoverkehr auch Endstation. Aufgrund der zahlreich parkierten Fahrzeuge, war heute das Gebiet rund um den Muttsee wohl gut besucht. Dieser Ausflug vielleicht sogar mit einer Übernachtung oben auf der Hütte steht seit längerem auch auf unserer Liste. Die Stauseeanlagen mit Tunnelverbindungen sollen sehr eindrücklich sein. Interessante Informationstafeln stehen bei der Talstation der Luftseilbahn. Die kühle Erfrischung schmeckte köstlich und war ja auch wohlverdient. Danach ging es auf direktem Weg nach Hause.

Photo Galerie
«Der Oberblegisee gilt zu Recht als einer der schönsten Schweizer Bergseen»

 

Glarner Alpen
Die Rundwanderung um den Oberblegisee
Oberblegisee
Das Glärnischmassiv mit Vrenelisgärtli und Oberblegisee

 

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