Hoch hinauf zum Silvretta Stausse

Guten Morgen ! Das war ganz schön frisch letzte Nacht. Wir haben aber dennoch gut geschlafen. Unser fahrendes Zuhause mussten wir aber mittels der Standheizung kurz aufwärmen, bevor wir frühstückten. Das Wetter zeigte sich wieder von der besten Seite, und die ersten Sonnenstrahlen liessen die kalte Nacht rasch vergessen.

Camping Zeinisee

Camping Zeinisee
Guten Morgen, es ist angerichtet !

Frische Semmeln und Kaffee, was will man mehr ? Nach einem ausgiebigen Frühstück und der Morgentoilette packten wir unsere Sachen und fuhren zum nahe liegenden Stausee Kops.

Den Campingplatz Zeinisee behalten wir in guter Erinnerung. Er verfügt über saubere sanitäre Anlagen, einen Aufenthaltsraum sowie eine Entsorgungsstation. Der Platz erscheint gut ausgelastet und eine Anreise am frühen Nachmittag ist empfehlenswert, sofern man nicht reserviert hat. Die Platzgrösse ist aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten eher klein aber ausreichend. Jeder Stellplatz verfügt zudem über Stromanschluss. Meines Wissens steht kein WiFi zur Verfügung.

Der Campingplatz Zeinisee kann in drei Bereiche unterteilt werden: Wunderbare Stellplätze für Zelte unmittelbar am See, einen Bereich für grosse Wohnmobile unterhalb des Empfangsgebäudes und einen Platz für kleine Wohnmobile und VW Californias oder ähnliche oberhalb des Empfangsgebäudes. Im Empfangsgebäude sind auch die Sanitären Anlagen sowie die Entsorgungsstation untergebracht. Die Liegewiese und Liegestühle können gratis benutzt werden.

Photo Slide und Lightbox Show «Camping Zeinisee»
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Grösse Stellplatz
Sanitäre Anlagen
Anschlüsse
Recycling Möglichkeiten
WiFi
Freundlichkeit
Umgebung
Preis
Allgemeiner Eindruck

Wie schon erwähnt, fuhren wir zum nahe gelegenen Stausee Kops. Hier lernten wir auch, dass der Zeinisee das Vorbecken des Stausees ist. Dieser fasst 42 Millionen Kubikmeter und liegt knapp unterhalb des Zeinisjochs  auf einer Höhe von 1’809 Meter über Meer. Er wurde von den Vorarlberger Illwerken zwischen den Jahren 1962 und 1969 gebaut.

Stausee Kops

Da der Stausee nur wenige Meter unterhalb der Passhöhe des Zeinisjochs liegt, wird er auf natürliche Weise nur von wenigen kleinen Bächen gespeist. weshalb man die Kraftwerke nur mit sehr wenig Wasser versorgen könnte. Daher werden mehrere Bäche, die eigentlich in die Trisanna bzw. die Rosanna und letztendlich in die Donau fliessen würden, durch Tunnel in den Stausee umgeleitet. Außerdem wird durch einen Tunnel über den Vermuntsee auch Wasser aus dem Silvretta-Stausee in den Stausee Kops geleitet. Inklusive der Überleitungen kommt der Stausee Kops auf ein Einzugsgebiet von 170 km². Um den Stausee führt ein schöner Wanderweg (Quelle: Wikipedia).

Kops Stausee
Kops Stausee

Unser Weg führte wie geplant weiter auf der ab Galtür mautpflichtigen Silvretta Hochalpenstrasse hinauf zum malerisch gelegenen Silvretta Stausee. Die Strasse ist gut ausgebaut hat aber dennoch den Charme alter Zeiten. Die westliche Anfahrt mit 32 Kehren beginnt am Ortsende von Partenen und ist bis zur Bielerhöhe bzw. bis zum Silvretta-Stausee etwa 15 Kilometer lang. Die maximale Steigung beträgt 12 Prozent.

Die Silvretta-Hochalpenstrasse entstand während der Stausee- und Kraftwerksbautätigkeiten durch die Illwerke. Diese liessen bereits 1925, nach dem Baubeschluss für das Vermuntwerk, einen alten unbefestigten Karrenweg von Partenen hinauf zum Vermuntsee als Transportweg verbreitern, damit Zement- und Kieslastwagen ihre Fracht bis zur Baustelle der Vermunt-Staumauer bringen konnten. Nach der Fertigstellung 1930 tat sich nicht mehr viel.

Erst ab 1938 wurde die Strecke bis auf die Bielerhöhe verlängert, um dort die Silvretta-Staumauer anzulegen. Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten wurden vermehrt Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, oft unter unmenschlichen Bedingungen, eingesetzt. Die endgültige Fertigstellung der Verbindung zwischen Partenen und Galtür und somit der Hochalpenstraße war gewissermassen ein Produkt des Zufalls. Die Verantwortlichen fanden sich mit dem Problem konfrontiert, dass aus der Zeit des Staumauerbaus sich auf der Bielerhöhe noch ein übergrosser Bagger befand. Anstatt ihn für den Rücktransport ins Tal zu zerlegen und per Seilbahn nach Partenen zu schaffen, so wie er auch Jahre davor heraufbefördert worden war, bahnte sich der Bagger in den Jahren 1951 bis 1954 aus eigener Kraft seinen Weg durch das sanft abfallende Hochtal über die Pritzen Alpe nach Galtür. Damit war eine durchgehende Strasse geschaffen, die 1954 für den öffentlichen Verkehr freigegeben und bis 1961 auf ihrer gesamten Länge zweispurig ausgebaut wurde (Quelle: Wikipedia).

Silvretta Stausee
Gut oben beim Silvretta Stausee auf 2’030 Meter über Meer angekommen

Mit dem Bau des Silvretta Stausees wurde 1938 begonnen. Im Jahr 1951 erfolgte der erste Vollstau. Eigentlich war es unser Plan, um den Stausee herumzuwandern. Doch der Rundweg war an einer Stelle aufgrund Bauarbeiten gesperrt. So liefen wir bis zum hinteren Ende des Stausees und verzweigten dort auf den Wanderweg auf die 2’443 Meter hoch gelegene Wiesbadener Hütte.

Silvretta Stausee mit Steinmännchen Park
Silvretta Stausee mit Steinmännchen Park

Die Wiesbadener Hütte erreichten wir zwar nicht. Das war auch nicht unser Ziel, zumal wir gar nicht entsprechend ausgerüstet waren. Die in intensive Herbstfarben stehende Bergwelt war faszinierend. Wir wollten aber soweit gehen, dass wir zumindestens noch den 3’312 Meter hohen Piz Buin mit seinem Gletscher sehen konnten. Das ist uns auch gelungen. Der Gipfel liegt auf der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz.

Piz Buin
Piz Buin

Nun hiess es umkehren. Auf demselben Weg erreichten wir den Parkplatz und den Berggasthof Hotel Piz Buin. Dem verführerischen Angebot an Süssspeisen konnten wir nicht widerstehen.

Topfenstrudel im Berggasthof Piz Buin

Photo Slide und Lightbox Show «Wanderung entlang des Silvretta Stausees»
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Nun ging es auf der Silvretta Hochalpenstrasse durch unzählige Spitzkehren steil hinunter ins Montafon nach Gaschurn und von dort auf direktem Weg nach Feldkirch in die Schattenburg. Dort warteten ein mehr als tellergrosse Wienerschnitzel und Spätzle mit Wild auf uns. Mit vollen Bäuchen nahmen wir den letzten Streckenabschnitt nach Hause in Angriff. Eine tolle Tour ging so zu Ende. Es war ein voller Erfolg, und wir freuten uns bereits jetzt auf viele weitere Touren.

 

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