Weiter Richtung Tirol

Gut erholt und ausgeschlafen konnte es heute weitergehen. Aber natürlich nicht, ohne vorher gefrühstückt zu haben. Zu unserer grossen Freude stellten wir fest, dass wir für die erste Tour schon sehr gut ausgerüstet sind. Alles hat beinahe schon seinen Platz. An Details müssen wir natürlich noch arbeiten.

Der Campingplatz «Walch’s Camping und Landhaus» hat uns sehr gut gefallen. Wir können uns gut vorstellen, hier wieder einmal Halt zu machen. Die Stellplätze sind in Grössenkategorien eingeteilt, was sich natürlich auf den Preis auswirkt. WiFi ist gegen Aufpreis verfügbar. Die zentral gelegenen Stromstationen bedingen ein Stromkabel, welches lang genug ist.

Photo Slide und Lightbox Show «Walch’s Camping und Landhaus»
Walch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in BrazWalch's Camping und Landhaus in Braz

Grösse Stellplatz
Sanitäre Anlagen
Anschlüsse
Recycling Möglichkeiten
WiFi
Freundlichkeit
Umgebung
Preis
Allgemeiner Eindruck

Gestärkt und den Bus fahrbereit gestellt, konnte es weitergehen. Unser Tagesziel war das Zeinisjoch oberhalb von Galtür in Tirol. Wir fuhren eine kurze Strecke retour in Richtung Arlbergpass und machten in Stuben am Arlberg bei strahlendem Sonnenschein im Après Post Hotel eine Kaffeepause.

Après Post Hotel in Stuben am Arlberg
Kaffehalt in Stuben am Arlberg – Im Hintergrund links oben die Gallerie der Flexenpassstrasse

Wir mieden den mautpflichtigen Arlbergtunnel ist sind über die Arlbergpassstrasse hinauf nach Sankt Christoph gefahren. Die Ortschaft liegt auf 1’765 Meter über Meer direkt unterhalb des Arlbergpasses und ist einer der höchstgelegenen Skiorte Österreichs und der Ostalpen.

Die Arlbergpassstrasse kurz vor Sankt Christoph
Die Arlbergpassstrasse Blick Richtung Rauz kurz vor Sankt Christoph

Von Sankt Christoph führt die Arlbergpassstrasse hinunter nach Sankt Anton am Arlberg. Hier wurden schon alpine Ski-Weltmeisterschaften ausgetragen. In Pians bogen wir auf die Silvretta Strasse ab. Diese führt durch das Paznauntal in Richtung Galtür. Einen spontanen Abstecher machten wir nach Tobadill. Wir erhofften, einen guten Blick auf die Trisannabrücke und das Schloss Wiesberg. Dies ist uns gar nicht schlecht gelungen.

Trisannabrücke und Schloss Wiesberg
Trisannabrücke und Schloss Wiesberg

Die Trisannabrücke (im Volksmund auch ist ein Kunstbauwerk der Arlbergbahn. Sie liegt zwischen den Bahnhöfen Pians und Strengen. Am östlichen Brückenkopf liegt Schloss Wiesberg. Das Bauwerk überspannt mit einer Länge von 230 m den Eingang des Paznauns auf einer Höhe von 87 m und quert dabei die Trisanna und Silvretta Strasse. Ausserdem befindet sich unterhalb der Brücke ein Wasserkraftwerk.

1883 wurde die Brücke im Zuge des Arlbergbahnbaus erbaut. Die zu diesem Zweck installierte elektrische Beleuchtung war zu dieser Zeit eine Sensation. Nach einer Bauzeit von nur einem Jahr konnte die Brücke 1884 als weitest gespannte Eisenbahnbrücke Österreichs fertiggestellt werden. Steigende Achslasten führten dazu, dass die Trisannabrücke 1923 mit einem unten angeordneten Fischbauchträger verstärkt werden musste.

In der Nacht vom 15. auf den 16. November 1964 wurde das Stahltragwerk durch eine Neukonstruktion ersetzt. Auf beiden Seiten der Brücke wurde ein Hilfsgerüst aufgebaut. Auf dem Nordgerüst wurde daraufhin die neue Brücke gebaut, welche anschließend in nur 10 Stunden und 20 Minuten auf die Position der alten gedrückt wurde. Dabei wurde das alte Tragwerk auf das südseitige Hilfsgerüst geschoben. Das Verschieben der Brückentragwerke mit einem Gesamtgewicht von 1’600 Tonnen sorgte für grosses Aufsehen weit über Österreichs Grenzen hinaus (Quelle: Wikipedia).

Schloss Wiesberg wurde als Burg vermutlich durch den Hochstift Chur im 13. Jahrhundert erbaut und befindet sich heute in Privatbesitz.

Wir kamen gut voran und erreichten den weltbekannten Skiort Ischgl und wenig später Galtür.

Am Ende des Paznauntal mit Blick auf Galtür
Am Ende des Paznauntal mit Blick auf Galtür

In Galtür überschneiden sich der rätoromanische, der alemannische und der bairisch-tiroler Kulturkreis. So wurde es von den Engadinern aus dem Süden, den Walsern und Vorarlbergern aus dem Westen und von Tirolern aus dem Osten besiedelt. Um 1300 erfolgte die Zuwanderung durch eingewanderte Walser aus dem Montafon, die bei den rätoromanischen Grundherren gern gesehen waren.

Die ersten durch das Paznaun führenden Straßen wurden im 19. Jahrhundert gebaut. Dadurch wurde Galtür von vielen Reisenden entdeckt. Galtür bestand zu der Zeit noch aus einer Kirche, einem Gasthaus und 7 bis 8 Hütten und konnte als sehr ärmlich bezeichnet werden. Mit der neuen Anbindung wurden billige Lebensmittel verfügbar, die Preise verfielen und die Bergbauern verarmten weiter. Zeitweise wurden die uralten Wege und hohen Pässe als Schmugglerpfade verwendet, um das nackte Überleben zu sichern.

Galtür im Jahre 1890
Galtür im Jahre 1890 (Quelle: Wikipedia)

Mit den von der Silvretta begeisterten Bergsteigern ging es wieder aufwärts. Dem Bau der Jamtalhütte folgte bald das erste Hotel. Mit den Touristen kam erneut Leben und Wohlstand in das Tal. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Gemeinde von einer landwirtschaftlich geprägten zu einer Tourismusgemeinde mit Schwerpunkt im Wintertourismus (Quelle: Wikipedia).

Die Hänge rund um Galtür sind extrem lawinengefährdet. Im Februar des strengen Winters im Jahr 1999 wurde Galtür weitesgehend verschüttet. Das Unglück forderte 31 Menschenleben.

Unser Tagesziel war der Campingplatz «Zeinisee» am gleichnamigen Bergsee oberhalb von Galtür. Dieser liegt weit oberhalb der Baumgrenze idyllisch auf 1’820 Meter über Meer eingebettet in die faszinierende Bergwelt der Silvretta- und der Ferwallgruppe. Der Campingplatz ist nur zwischen Juni und Oktober geöffnet. Für Wohnwagen und Wohnmobile stehen 20 Stellplätze zur Verfügung. Hinzu kommen 10 direkt am Zeinisee gelegene Zeltplätze.

Als wir ankamen, war das Büro noch geschlossen. Einige Camper haben bereits auf die Öffnung gewartet. Da der Platz schon recht gut belegt war und wohl heute auch niemand mehr abreisen würde, war es nicht sicher, ob wir noch unterkommen. Es hat aber alles gut geklappt. Uns wurde ein hübscher Platz mit Stromanschluss zugewiesen. Wir installierten uns und genossen den Blick hinunter zum See und die umliegende Bergwelt. Der Zeinisee ist auch bei Fischern sehr beliebt. Patent und Unterkunft können im Alpengasthof Zeinisjoch gebucht werden.

Camping Zeinisee
Der einzige California vor Ort

Im Alpengasthof Zeinisjoch wurde uns noch ein Kaffee serviert. Wir genossen die Aussicht auf den Zeinisee von der Terrasse aus. Danach unternahmen noch einen schönen und gemütlichen Abendspaziergang entlang des Zeinisees inmitten der in herbstlichen Farben stehenden Bergwelt und Gebiet der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau. Danach kehrten zum Zeltplatz zurück.

Zeinisee
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Abendstimmung am Zeinisee
Abendstimmung am Zeinisee

Die Sonne verschwand hinter den umliegenden Berggipfeln, und es wurde nun ziemlich frisch, sodass wir nicht mehr im Freien sitzen konnten. Das Nachtessen schmeckte lecker, obwohl es aus der Büchse kam. Wir nahmen noch kurz die Standheizung in Betrieb und gingen dann schlafen.

Photo Slide und Lightbox Show «Am Zeinisee in Tirol»
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