Am heutigen ausnahmsweise schönen Sommertag machten wir uns frühzeitig auf den Weg nach Wangs. Auf dem Parkplatz der Pizolbahn angelangt, stellten wir fest, dass noch zahlreiche andere Wanderer die bekannte und beliebte 5 Seen Wanderung auf dem Tagesprogramm stehen hatten.
Ganz überraschend kam dies nicht. Seit Corona herrscht ein ungebrochener Outdoor Aktivitäten Drang, welcher sich auf die wenigen, schönen Tage verteilt. Zudem waren immer noch Schulferien, sodass zahlreiche Familien auch unter der Woche nach Draussen strömten. In den Weiten des Pizolgebietes sollten sich die Menschenmassen aber einigermassen gut verteilen.
Der erste Abschnitt der Pizolbahn führt vom 509 Meter hoch gelegenen Wangs hinauf zur Zwischenstation Furt, welche auf 1’522 Metern liegt. Hier verlässt man die Gondel Umlaufbahn und steigt um auf einen Sessellift, welcher die Passagiere zur Station Gaffia führt. Diese liegt auf 1’861 Metern Höhe. Das alterwürdige Steingebäude beherbergt das schöne Berghotel Gaffia (Link). Eine Übernachtung hier oben wär noch etwas Spezielles, dachten wir uns.
Ein kurzer Fussmarsch führt von der Station Gaffia zu einem weiteren Sessellift, welcher hoch hinauf zur Pizolhütte (Link) führt. Diese thront auf 2’227 Metern Höhe. So, wir waren nun am Ausgangspunkt der 5 Seen Wanderung angelangt. Im Winter befindet man sich hier oben inmitten eines schönen und weitläufigen Skigebietes.
An der Kasse der Talstation fragten wir nach der empfohlenen Route für die 5 Seen Wanderung. Selbstverständlich gibt es nur einen Weg, diesen kann man jedoch in beide Richtungen gehen. Uns wurde empfohlen, die Pizolhütte als Ausgangs- mit der Station Gaffia als Endpunkt zu wählen. So hätte man den besten Blick auf die verschiedenen, kristallklaren Bergseen. Auch auf der aktuellen Übersichtskarte im Bild unten wird die Route so empfohlen. Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Der Wangser See liegt unmittelbar etwas unterhalb der Pizolhütte und gilt als der erste der fünf Seen, welche uns heute erwarteten. Mit Schrecken musste ich beim Schreiben dieses Beitrags feststellen, dass wir den Wangser See gar nicht fotografiert hatten. Im Bild unten seht ihr eine Luftaufahme des Wangser Sees mit Quellenangabe.
Wir waren nun startklar, und die 5 Seen Wanderung konnte beginnen. Er erste Abschnitt führt durch alpine Landschaft hinauf zum 2’435 Meter hoch gelegenen Wildsee, welcher über keinen oberirdischen Abfluss verfügt. Sind die knapp 270 Höhenmeter hinauf zur Wildseeluggen geschafft, eröffnet sich eine einmalige Sicht auf den ungefähr 50 Höhenmeter weiter unten liegenden Wildsee. Aufgrund des strengen Winters war dieser grossteils noch mit Eis und Schnee bedeckt. An einzelnen Stellen jedoch schien das türkisfarbene Wasser hindurch. Wir hatten einen wirklich guten Zeitpunkt erwischt.
Der Blick hinunter auf den Wildsee eröffnet sich erst ganz am Schluss, nachdem wir die letzte Steigung bewältigt und ein letztes, grosses Schneefeld überquert hatten. Der Platz hier oben auf der Wildseeluggen ist relativ knapp. Es ist uns trotz der zahlreichen Wanderer gelungen, einige unberührte Fotos zu machen. Allein schon dieser Anblick war die Mühe des Aufstiegs wert.
Ein kurzer Wegabschnitt führt auf einer Art Höhenweg zu einem fast noch schöneren, namenlosen Aussichtspunkt hinunter auf den alpinen Wildsee. Selbstverständlich legten wir an dieser Stelle nochmals einen kurzen Halt ein, bevor wir uns auf den Abstieg hinunter zum Schottensee machten.
Von hier an ging es durch alpines Gelände steil hinab zum auf 2’332 Meter hoch gelegenen Schottensee, welcher im Gegensatz zum Wildsee über einen natürlichen Abfluss verfügt. Der Abstieg durch felsiges Gelände und über einige wenige Schneefelder erfordert Trittsicherheit. Gutes Schuhwerk und Wanderstöcke sind mehr als empfehlenswert. Ein anderer Wanderer hatte hoch oben soeben noch Steinböcke gesichtet. Nachdem er uns erklärte, wo wir suchen müssen, haben wir auch noch einen ausmachen können.
Der Schottensee präsentierte sich weniger winterlich als der höher gelegene Wildsee. Das führte zu herrlichen Reflexionen der umliegenden Gipfel und Felswände im türkisfarbenen Wasser.
Zahlreiche Wanderer machten am Ufer des Schottensees Halt und verpflegten sich aus dem Rucksack. Die unglaublichen Spiegelungen der alpinen Bergwelt auf der ruhigen Oberfläche des Schottensees zogen alle in ihren Bann.
Nach dem wir den Schottensee in seiner ganzen Pracht haben geniessen können, machten wir uns auf den Weg zum nächsten See, welcher entlang der 5 Seen Wanderung liegt. Es handelt sich dabei um den Schwarzsee, welcher auf einer Höhe von 2’372 Metern Höhe liegt. Er liegt in einem Bergkessel und ist von zahlreichen Gipfeln umringt.
Vom Schottensee her kommend steigt der gut angelegte und markierte Wanderung stetig leicht an, sodass wir gemütlich aber dennoch zügig an Höhe gewannen. Der Schwarzsee konnte nicht mehr weit entfernt sein. Wir erreichten eine Anhöhe, von welcher man einen schönen Blick hinunter zum Schwarzsee hat. Von hier oben führt der Weg auf mehr oder weniger direkten Weg hinunter zum Ufer des schön gelegenen Bergsees.
Der Abstieg war teilweise ziemlich steil und so langsam aber sicher machten sich die Strapazen der anforderungsreichen 5 Seen Wanderung durch die eindrückliche Pizoler Bergwelt bemerkbar. Die Lichtverhältnisse waren aufgrund der aufziehenden Wolkenfelder nicht mehr ganz so ideal wie noch kurz zuvor. Dennoch zeigte sich der Schwarzsee von seiner schönen Seite.
Die Nebelschwaden verzogen sich genau so schnell, wie sie aufgezogen waren. Mit schwerer werdenen Beinen führte unser Weg weiter wieder hinunter zum letzten See unserer Wanderung, den auf einer Höhe von 2’174 Metern gelegenen Baschalvasee. Auch dieser verfügt über keinen Abfluss. Der steile, über 200 Metern Höhendifferenz führende Abstieg, hatte es in sich. Wir wurden durch schöne Weitsichten hinunter ins Rheintal und zum Baschalvasee entlöhnt. Wir erreichten nun eine Höhe, auf welcher die Alpenrosen in schöner Blüte standen.
Der Baschalvasee war der letzte Bergsee unserer heutigen 5 Seen Wanderung. Nach einem kurzen Fotohalt nahmen wir die letzten 300 Höhenmeter Abstieg zur Bergstation Gaffia in Angriff. Diese 300 Meter hatten es in sich. Wir liessen uns Zeit, durften aber den Fahrplan der Bergbahnen nicht ausser Acht lassen. Das letzte was wir brauchen konnten, wäre ein Fussmarsch hinunter nach Wangs gewesen. Unser Zeitplan ging dank dem Auslassen der Picknick Pause gut auf.
Das Auslassen der Verpflegung bekamen wir nun zu spüren. Mit den Auswirkungen der Anstrengung erreichten wir die Bergstation Gaffia. Wir freuten uns auf eine erholsame Fahrt hinunter zur Station und dem Hotel Furt. Auf der schönen Hotel Terrasse kehrten wir noch kurz ein, bevor uns die moderne Gondel Umlaufbahn hinunter nach Wangs brachte. Das versäumte Picknick holten wir nun im VW Bus auf dem Parkplatz nach. Es war wohlverdient.
Die 5 Seen Wanderung führte uns über 10.5 Kilometer durch die schöne und eindrückliche Gebirgswelt des Pizol. Insgesamt legten wir 652 Höhenmeter zurück und meisterten Abstiege von insgesamt 1’011 Höhenmetern. Kein Wunder also, dass wir nun müde Beine hatten. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall.
Wir planen bereits jetzt unsere nächste Wanderung im Pizol Gebiet. Wir haben vor, vom Wildsee aus zu den Übrigbleibseln des Pizol Gletschers zu wandern. Infolge eines sich erst kürzlich ereigneten Bergsturzes ist dieser bis auf weiteres leider gesperrt. Wir bleiben dran.
EIGENSCHAFTEN
EINIGE ZAHLEN
DETAILLIERTE WANDERKARTE
GOOGLEMAPS KARTENANSICHT
PHOTO GALERIE
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