Lange Zeit war nicht sicher, ob wir unsere heutige Wanderung würden durchführen können. Zu schlecht war das Wetter in den vergangenen Tagen. Zudem liessen die enormen Niederschlagsmengen Flüsse, Bäche und sogar Seen über die Ufer treten.
Für heute wurde jedoch ein kleines Zeitfenster mit einer Wetterberuhigung vorausgesagt. Genau so war es eingetreten. Wir starteten unsere 10.2 Kilometer lange Wanderung mit 155 Höhenmetern in Ebnat-Kappel. In Weesen machten wir bei der Anfahrt noch kurz Halt, um das Hochwasser aus der Nähe zu sehen und fotografisch festzuhalten.
Die Thur führte zu unserer Überraschung zwar sehr viel aber weniger Wasser als erwartet. Zudem führt der Wanderweg nie direkt dem Ufer entlang. Die meisten Abschnitte, welche sich in der Nähe des Flusses befinden, sind erhöht geführt.
Die wildromantische Landschaft zieht einen sofort in den Bann. Man wähnt sich in der kanadischen Wildnis und somit weitab der Zivilisation. Wir erwischten wirklich ein Zeitfenster ohne Niederschlag. Der Regenschutz konnte im Rucksack verbleiben.
Wie schon bei den letzten Tobelwanderungen (Link) können auch hier stumme Zeitzeugen der Industrialisierung und der lokalen Stromproduktion mittels Wasserkraft entlang des Weges entdeckt werden.
Wilde Wasserläufe wechselten sich mit tosenden Wasserfällen ab. Die üppige Vegetation ist absolut naturbelassen. Man hat das Gefühl, der Mensch greifft hier nicht (gross) ein.
Wir waren gut unterwegs und erreichten Nesslau planmässig. Eigentlich wollten wir per Zug zurück nach Ebnat-Kappel. Doch der Zufall wollte es, dass sich unsere Partnerinnen, welche sich auf Shopping Tour befanden, in der Nähe aufhielten und uns beim Bahnhof in Nesslau abholen konnten.
Diese Wanderung entlang der Thur kann wirklich empfohlen werden. Sie ist urtümlich und wildromantisch. Bei der Thurbrücke kurz nach Ebnat-Kappel gibt es zudem eine schön angelegte Schweizer Familie Feuerstelle mit Bademöglichkeiten. Weder Grillieren noch Baden in der wilden Thur waren heute möglich.