Nachdem es in der vergangenen Nacht nochmals geregnet hatte, waren die Temperaturen heute morgen in Montrose auf einer Höhe von knapp 1’800 Metern eher erfrischend. Nach dem Frühstück im Hampton Inn packten wir unsere Fahrzeuge und starteten in Richtung Ouray. Das schmucke Städtchen erreichten wir nach rund 30 Minuten Fahrzeit. Wir parkten unsere Autos in der Innenstadt und gingen auf Erkundungstour. Stellenweise blickte die wärmende Sonne durch die dicken Wolken.
Ouray, auch Little Switzerland gennant, liegt in den San Juan Mountains im malerischen Tal des Uncompahgre River auf 2’347 m Höhe und ist auf allen Seiten von hohen Bergen umgeben. Lange vor den europäischen Einwanderern entdeckten die indianischen Ur-Einwohner die Gegend um Ouray. Die Tabeguache Ute Indianer lebten in den Sommermonaten in diesem unberührten Tal, jagten das reichlich vorhandene Wild und nutzten die heissen Quellen. Sie verehrten dieses Tal als heiligen Ort. Später liessen sich auch weisse Siedler hier nieder. Es gelang dem Ute Häuptling Chief Ouray, ein friedliches Zusammenleben zwischen ihnen und seinem Volk zu erreichen.
Als im Jahre 1875 in den umliegenden Bergen zahlreiche Gold- und Silbervorkommen entdeckt wurden, entstand eine Goldgräberstadt, die nach diesem grossen Häuptling benannt wurde. Anders als in anderen Goldgräberstädten kamen die Besucher jedoch bald auch wegen der Schönheit und Majestät der umliegenden Berge, wegen der sprühenden Wasserfälle, des angenehmen Klimas und der natürlichen heissen Quellen. Am 2. Oktober 1876 wurde Ouray gegründet. Vier Jahre später gab es in der Umgebung bereits über 30 aktive Minen. Die Stadt nahm einen steilen Aufschwung, da von hier aus die Minen in weitem Umkreis mit allen erforderlichen Dingen versorgt wurden. Zu dieser Zeit gab es in Ouray rund 30 Saloons und Bordelle, aber nur vier Kirchen.
Im Jahre 1880 lebten mehr als 2’600 Einwohner in Ouray. Um Ouray herum gab es viele Erzlagerstätten. Die grösste und ergiebigste, die Camp Bird Mine, lag zehn Meilen südlich von Ouray im Ironton Gebiet. Ouray wurde für mehr als 90 Jahre zum Umschlagplatz und Logistikzentrum der grösseren Umgebung. Einen weiteren Aufschwung erlebte die Stadt durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Der erste planmässige Zug der Denver & Rio Grande Railway erreichte Ouray am 21. Dezember 1887. Damit stand nun eine günstige und sichere Transportmöglichkeit für den Abtransport des Erzes, das bisher mit Maultierkarawanen über die Pässe gebracht werden musste, zur Verfügung. Die Entwicklung von Autos und Lastwagen führte zum Niedergang der Eisenbahn in diesem Gebiet. Der letzte planmässige Personenzug verliess Ouray am 14. September 1930. Am 21. März 1953 wurde die Bahnlinie endgültig aufgegeben (Quelle: Wikipedia).
Wir schlenderten der historischen Main Street mit ihren zahlreichen Geschäften, von denen noch alle geschlossen waren, entlang. Der Ouray Ice House Coffee Shop war glücklicherweise geöffnet. Wir genossen den heissen Kaffee und die frisch fritierten Mini Donuts. Nun war es Zeit aufzubrechen. Uns erwartete eine grosse Attraktion. Es handelt sich dabei um den Million Dollar Highway, ein Übernahme für den folgenden Abschnitt des Highways 550.
Direkt beim Ausgang des Städtchens Ouray steigt die Strasse steil an und über zahlreiche, enge Kurven gewinnt man schnell an Höhe. Der Red Mountain Pass war mit seiner Höhe von stolzen 3’355 Metern erreicht. Wir befanden uns inmitten farbenprächtigen Birkenwälder. Die schneebedeckten, rund 4’300 Meter hohen Gipfel gaben dem ganzen einen spektakulären Anstrich. Es war wirklich einmalig und kann mit Worten kaum beschrieben werden.
Dann erreichten wir Silverton mit seinen 622 Einwohnern. Im Städtchen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im Gegensatz zu Telluride und Ouray macht der Besucher hier einen Zeitsprung zurück ins Jahr 1870. Silverton wurde nach Silberfunden in den 1870er Jahren gegründet und war rund zehn Jahre später mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz auf dem Höhepunkt seiner Geschichte angelangt. Im ehrwürdigen Saloon kann man mit live Piano Musik sein Bier geniessen. Die zahlreichen Gebäude sehen aus, als würde man sich in den 1870er Jahren befinden. Wir hatten Glück und konnten den historischen Zug, welcher Silverton mit Durango verbindet, in Aktion besichtigen. Er kam kurz vorher mit zahlreichen Touristen an Bord in Silverton an und war jetzt auf dem Weg ins Depot.
Weiter ging es auf dem Million Dollar Highway über den 3’325 Meter hohen Molas Pass hinunter nach Durango. Die Stadt wurde im September 1880 durch die Eisenbahngesellschaft Denver and Rio Grande Western Railroad errichtet, um den San Juan Bergbaudistrikt zu versorgen. Sie wurde nach der spanischen Stadt Durango benannt. Das Wort Durango leitet sich vom baskischen Wort Urango ab und bedeutet so viel wie Wasserstadt. Die offizielle Stadtgründung erfolgte am 27. April 1881.
Wir durften heute auf viel Geschichte zurückblicken. Das war sehr eindrücklich. Aufgrund des aufkommenden Regens verzichteten wir auf eine Besichtigung der historischen Altstadt von Durango. Unser letztes Tagesziel war das Hotel Holiday Inn Express in Cortez, dem Eingangstor zum Mesa Verde National Park, welchen wir morgen besichtigen werden. Wir bezogen unsere Zimmer und ruhten uns aus. Dann gab es ab 18:00 Uhr ein feines Nachtessen im Restaurant Fiesta Mexicana.
DER BLICK AUF «GOOGLE MAPS»
PHOTO GALERIE
«UNTERWEGS AUF DEM SPEKTAKULÄREN MILLION DOLLAR HIGHWAY VON OURAY NACH SILVERTON»
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