Durch farbenprächtige Herbstwälder nach Telluride

Heute verliessen wir Moab mit seinen unzähligen Wochenendgästen und machten uns auf den Weg nach Montrose im US Bundesstaat Colorado. Wir wählten den Weg über den Highway 191 nach Süden in Richtung Monticello. Bei der La Sal Junction verzweigten wir auf den ländlichen Highway 90, welcher gemütlich den mächtigen La Sal Mountains mit Blick auf deren höchsten Berg, dem Mount Peale mit seiner stolzen Höhe von 3’879 Metern, folgt. Dank dieser geänderten Routenwahl vermieden wir die eher langweilige Interstate 70. Bald war die Grenze zu Colorado erreicht, und das Wetter klarte auf. Die kurvenreiche Strasse führte hinunter nach Paradox, einem kleinen Städtchen in einem weiten, fruchtbaren Tal gelegen. Am Horizont erblickten wir die Gipfel der ersten 4‘000er der mächtigen Rocky Mountains.

Wir durchfuhren das Tal und verzweigten auf den Highway 141, einem Scenic Byway, und fuhren in Richtung Süden mit dem Städtchen Telluride als Ziel. Im hübschen Städtchen Naturita legten wir im Blondie‘s Drive In and Cafe einen langersehnten Kaffeehalt ein. Weiter ging es durch ländliche Gegenden des anderen Amerikas, wo man dankbar ist, wenn man so einigermassen über die Runden kommt. Die Wälder entlang des San Miguel Rivers waren schon herbstlich verfärbt. Dann verzweigten wir auf den Highway 145 und bald war bei leichtem Regen Telluride erreicht. Die Bäume standen schon wunderschön in den gelblichen Herbstfarben. Dann war das schmucke Telluride erreicht. Herrschte hier vor 140 Jahren noch gesetzlose Goldgräber Stimmung, ist in der Neuzeit Wintersport einer der Schwerpunkte. Telluride liegt auf knapp 2‘700 Meter, und die umliegenden Gipfel der majestätischen 4‘000er erinnerten uns an die Schweizer Alpen. Teilweise waren die höchsten Gipfel schon frisch verzuckert. Wir parkierten im Zentrum und schlenderten der Hauptstrasse mit ihren zahlreichen hübschen Geschäften und historischen Gebäuden entlang. Nach einer Stunde setzte Graupelschauer ein. Zeit also, um weiterzuziehen. Wir fuhren der Sonne entgegen wieder auf demselben Weg zurück und verzweigten auf den Highway 62 in Richtung Montrose und Gunnison Black Canyon National Park.

Dann setzte kräftiger Dauerregen ein. Vereinzelt waren Blitze zu beobachten, und die Temperatur sank auf tiefe 5 Grad Celsius. Es ging bis auf eine Höhe von 2‘730 Metern bevor wir mit dem Sinkflug hinunter in die Gegend um Montrose begannen. Wir näherten uns dem Black Canyon of the Gunnison National Park mit seinen äusserst eindrucksvollen Schluchten, über mehrere hundert Meter senkrecht abfallenden Felswände und das dunkle, beinahe schwarze Gestein mit roten Einfärbungen. Kurz vor Eintritt in denNationalpark staunten wir nicht schlecht, als wir direkt am Strassenrand einen drolligen Braunbären sichteten. Er liess sich durch nichts stören. Das war wirklich unglaublich. Leider regnete es ohne Unterbruch, sodass wir nicht bei allen Aussichtspunkten anhielten. Es war dennoch sehr eindrücklich.

Dann brachen wir auf und machten uns auf den Weg ins nahe gelegene Montrose, wo im Hampton Inn ein Zimmer auf uns wartete. Nach der wohlverdienten Zimmerstunde gab es in der Horsefly Brewing Company ein feines Nachtessen begleitet von ein paar kühlen Bieren. Die Live Musik und Ambiente fühlten sich sehr gut an, USA jenseits der Touristenströme. Danach war Nachtruhe angesagt.

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