Heute verabschiedeten wir uns vom KOA in Alamogordo und nahmen die knapp vierstündige Autofahrt zum Lake Roberts in Angriff. Dieser liegt westlich von Alamogordo. Der erste Abschnitt führte uns über den bekannten Abschnitt auf dem Highway 70 vorbei am Visitor Center des White Sands National Parks zur nur bedingt sehenswerten Stadt Las Cruces.

Dann weiter auf der Interstate 10 in Richtung Westen bis zur Ortschaft Deming. Plötzlich näherten wir uns einem Kontrollposten der US Border Control. Wir verlangsamten und näherten uns dem Posten, öffneten das Fenster und hielten unsere US Driver Licenses parat. Nach einem kurzen Blickkontakt wünschte uns der Officer einen schönen Tag. Wir fuhren weiter. Das Problem der illegalen Einwanderung ist hier in der Grenzregion zwischen den USA und Mexico allgegenwärtig.

In Deming verliessen wir die Interstate 10. Bevor wir auf dem Highway 180 in Richtung Nordwesten weiterfuhren, gab es noch einen Tankstopp. Die kommenden Tage planten wir in einem Gebiet mit sehr geringer Dichte an Tankstellen zu verbringen, also gingen wir auf Nummer sicher. Wir kauften auch gleich noch ein paar wenige Lebensmittel ein. Dann ging es weiter.

Nach rund zwanzig Minuten ohne viel Verkehr bogen wir nach rechts auf den Highway 61 in Richtung City of the Rocks State Park ab. Hier planten wir ursprünglich die kommenden drei Nächte auf dem idyllischen Campground des State Parks zu verbringen. Es wäre Dry Camping gewesen, also ohne Strom- und Wasserabschluss. Das mit dem Wasser wäre ja kein Problem, aber Campen ohne Klimaanlage bei den Temperaturen in der Fels- und Wüstenlandschaft wäre eine echte Herausforderung gewesen. Dieser wollten wir uns nicht stellen. Deshalb stornierten wir die Buchung und wählten als Alternative den Mesa Campground im Gila National Forest. Dieser liegt malerisch und leicht erhöht in einem Pinienwald über dem Lake Roberts. Hier konnten wir keinen Stellplatz reservieren, da der Mesa Campground, der auf einer beachtlichen Höhe von 1’868 Metern liegt, nach dem Prinzip First-come, First-serve geführt wird.

Wir passierten die Abzweigung zum City of the Rocks Campground und fuhren auf dem Highway 61 weiter bis zum Örtchen San Lorenzo. Die Gegend hat schon weitaus bessere Zeiten erlebt. Links und rechts der Strasse verfallen die längst verlassenen Häuser, vor denen etliche Oldtimer mit schönster Patina zurückgelassen wurden. Vor noch bewohnten Gebäuden lagert jede Menge Unrat, alte, defekte Kühlschränke oder Stapel an alten Reifen. Einige US Flaggen wehen stolz im schwachen Wind.

Ab San Lorenzo folgten wir dem Highway 35 und fuhren durch das hübsche Tal des Mimbres Rivers. Die Strasse wird im Verlauf enger und kurvenreicher und an zahlreichen, markierten Stellen muss bei Niederschlag mit Überschwemmungen gerechnet werden. Wir passierten zahlreiche Ranchen und die Rinder grasten friedlich. Was für ein Kontrast zum vorherigen Abschnitt in der trockenen Ebene.

Dann lagen nur noch wenige Kilometer vor uns und bald war der Mesa Campground erreicht. Wir waren sehr gespannt, wie gut er belegt ist. Wir machten uns an der Informationstafel schlau und fuhren den Loop ab, Ausschau nach einem schönen und freien Stellplatz haltend. Dieser war mit Platz Nummer 15 gefunden. Wir parkierten und richteten uns ein. Bezahlen muss man mit Bargeld oder Scheck bei der Paystation beim Eingang. Couverts liegen bereit. Alles hat also bestens geklappt. Wir liessen den Tag mit Blick auf den Lake Roberts ausklingen.