Das harte Leben im Frijoles Canyon im heutigen Bandelier National Monument

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Heute war wiederum ein sehr lehrreicher Tag. Nach dem Frühstück auf dem Juniper Family Campground machten wir uns per Auto auf den Weg zum Visitor Center des Bandelier National Monuments. Als erstes besuchten wir das schöne und lehrreich eingerichtete Museum. Dann machten wir uns auf den Weg zum Pueblo Loop Trail.

Das National Monument wurde nach dem Schweizer Adolph F.A. Bandelier benannt. Dieser bereiste und erkundete ab dem Jahr 1880 das Gebiet des Territoriums New Mexico und war von den Spuren der früheren Bewohner des Frijoles Canyon begeistert. Das Bandelier National Monument wurde daraufhin im Jahr 1916 errichtet.

Der Trailhead des Pueblo Loop Trails liegt unmittelbar auf der Rückseite des Visitor Centers. Schon bald war eine grosse und eindrucksvolle Kiva erreicht. Solche unter der Erdoberfläche liegende Räume waren von grosser kultureller Bedeutung.

Entlang dem Trail lernt man auch viel über die landwirtschaftlichen Praktiken. Ab dem Jahr 1200 begannen die Publoans mit dem Anbau von Mais, Bohnen und Kürbis. Dazu wurden kleine mit Tuff Steinen eingefasste Beete errichtet. Tuff ist porös und speichert Wärme und Feuchtigkeit.

Sehr eindrücklich sind die rekonstruieren Überreste der Siedlung Tyuonyi mit drei Kivas, von denen eine freigelegt wurde. Die bis zu zweistöckigen Häuser mit ihren insgesamt rund 400 Räumen war das Zuhause von bis zu 100 Bewohnern. Eine grosse Anzahl der Räume diente als Vorratsräume und Haltung von Truthähnen.

Dann führt der Trail hinauf unter die senkrecht abfallenden Wände aus Tuffstein. Auffallend sind zahlreiche durch Erosion und durch Menschenhand entstandenen Höhlenräume, welche als eine Art Erweiterung der darunter liegenden, mehrstöckigen Pueblo Bauten, eine Art Cliff Dwelling, dienten. Die Pueblo Bauten waren miteinander verbunden. Es sind zwei Reihen sehr gut zu erkennen, der Talus Hauskomplex und der Long Haus Komplex.

Der Trail führt nun wieder hinunter in den fruchtbaren und satt grünen Talboden des Frijoles Canyon. Der Rito de los Frijoles führt mit wenigen Ausnahmen das ganze Jahr hinüber Wasser. Wir befinden uns auf einer Höhe von knapp 1‘900 Metern über Meer und die Vielfalt an Pflanzen und Lebewesen ist enorm. Es ist eine Art Übergangszone, in welcher Pflanzen und Lebewesen aus unterschiedlichen Zonen zuhause sind.

An dieser Stelle des Trails hat man nun die Möglichkeit, zum Visitor Center zurückzukehren oder knapp einen Kilometer weiter in den Frijoles Canyon zu wandern, um das Alcove House zu besichtigen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Das Alcove House liegt unter einem Felsvorsprung rund 40 Meter über dem Talboden. Es ist über mehrere Leitern zu erreichen. Man geht davon aus, dass es das zuhause von bis zu 25 Bewohnern war. Zudem war es wohl auch kulturell von Bedeutung und dieser spezielle Ort wurde auch für Zeremonien benutzt.

Der Frijoles Canyon war während 450 Jahren bewohnt. Dies etwa zur gleichen Zeit wie die Gegend im heutigen Mesa Verde National Park aber später als die Besiedlung des Chaco Canyons.

Es wurde reger und überregionaler Handel betrieben. Spuren lassen sich bis ins heutige Mexico verfolgen. Das Leben war hart, und die Lebenserwartung lag bei 35 Jahren.

Die Besichtigung des Alcove House war sehr eindrücklich und ein schöner Abschluss unseres heutigen Besuchs. Wir wanderten zurück bis zum Visitor Center, wo wir im Café noch eine kurze Verpflegungspause einlegten. Dann ging es wieder zurück auf dem Campingplatz. Die Temperatur von leicht über 30 Grad und die trockene Luft mit einer Feuchtigkeit von 14% hinterliessen ihre Spuren. Müde und erschöpft aber voller neuer Eindrücke liessen wir den Tag gemütlich ausklingen.

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