Elliott und Sloane erweisen sich als grosse Camper

am

Nach dem Frühstück auf dem KOA Campground in Salt Lake City machten wir uns auf den Weg in Richtung Norden zum KOA Campground in Perry in der Nähe von Brigham. Diesen hatten wir aufgrund von unserem Wasserschaden in Rosy I im Frühjahr letzten Jahres leider vorzeitig in Richtung Dealership verlassen müssen. Dieses mal sollten wir unseren Aufenthalt in diesem gepflegten und ruhigen Campground, der unter freundlicher und jederzeit hilfsbereiten Leitung steht, jedoch geniessen können.

Die Fahrt auf der bei mir ganz unten auf der Beliebtheitsskala stehenden I-15 verlief ohne Probleme. Nach gut einer Stunde Fahrzeit sind wir gut am Ziel angekommen. Wir wurden freundlich empfangen und konnten unseren reservierten Stellplatz sogar zwei Stunden vor der offiziellen Check-In Zeit belegen. Wir wählten bewusst eine grössere Kategorie mit Feuerstelle und Sitzgelegenheiten. Dazu zählte auch ein bequemer Zweier-Schaukelstuhl. Es gefiel uns sehr gut, und wir waren schnell eingerichtet. 

KOA Perry
Der farbenprächtige Eingangsbereich des hübschen KOA Campgrounds
KOA Perry
Ein ruhiges und gemütliches Plätzchen
KOA Perry
Unser schöner Stellplatz mit Tisch, Feuerstelle und Schaukel

Wir erledigten noch einige Einkäufe bei Smith’s und Walmart. Unter anderem mussten wir einen Ersatz für den Adapter vom Sanitärschlauch finden. Diesen hatten wir am Morgen auf dem KOA in Salt Lake City vergessen. Als das erledigt war, kehrten wir zum Campground zurück und warteten gespannt auf die Ankunft von Elliott mit Fabienne und Co. Es war der Plan, dass Elliott die Nacht bei uns in Rosy II verbringen würde. Seine und unsere Vorfreude war gross. 

Nach der Arbeit und dem Kindergarten fuhren sie los und traffen danach bei uns auf dem Campground ein. Alles klappte bestens, und Elliott blieb alleine bei uns. Wir verbrachten den Abend grossteils auf dem Spielplatz und machten es uns dann beim Eindunkeln in Rosy II gemütlich. Wir spielten eine leicht vereinfachte Version von Rummikub und machten uns dann für die Nacht bereit. Wir waren gespannt, wie die Nacht verlaufen würde. Fabienne hatte ihr Telefon die ganze Nacht in Reichweite.

KOA Perry
Wir löschen die Lichter und sagen «Gute Nacht»

Die Nacht verlief absolut problemlos. Wir alle schliefen ziemlich gut, wenn Elliott auch etwas unruhig schlief, was bei ihm aber ganz normal ist. Die Temperatur war angenehm, nur am Morgen mussten wir den Innenraum etwas aufheizen. Das war ein weiterer Test für die bis anhin tadellos funktionierende Gasheizung, kein Vergleich zu Rosy I. Da hatten wir das ganze Jahr über Probleme mit der Heizung.

KOA Perry
Die vollautomatische Pancake Maschine
KOA Perry
Am Zmörgele

Nachdem wir aufgeheizt und uns angezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Campingladen, wo eine Pancake Maschine im Einsatz war. Diese funktionierte zu unserer grossen Überraschung vollautomatisch. Das Einzige, was wir zu tun hatten, war den Start Knopf zu drücken. War dies geschehen, wurde die Produktion von zwei leckeren Pancakes in Gang gesetzt. Das war lustig für Gross und Klein. Im Campingladen wird Allerlei Zubehör und Souvenirartikel verkauft. Der feinen Confitüre aus Früchten aus lokalem Anbau konnten wir auch dieses mal nicht wiederstehen. Die Gegend um Perry und Brigham ist überregional bekannt für den Anbau von verschiedenen Früchten.

Mit Fabienne und Kyle hatten wir abgemacht, dass sie uns nach dem Frühstück auf dem KOA Campground zusammen mit Sloane besuchen würden, damit wir das weitere Vorgehen besprechen können. Da Elliott sich als kleiner aber grosser Camper erwiesen hat, beschlossen wir, eine weitere Nacht anzuhängen und Sloane, welche unbedingt auch mit uns campen wollte, in der kommenden Nacht zusammen mit Elliott in Rosy II willkommen zu heissen. Sie freute sich riesig, und die zusätzliche Nacht konnten wir problemlos buchen, ohne dass wir den Stellplatz wechseln mussten.

Wir besprachen das Program für den laufenden Tag. Einen ersten Halt legten wir im Apple Creek Amish Market ein. In diesem sehr schön eingerichteten Geschäft werden allerlei Lebens- und Gebrauchsmittel aus heimischer, lokaler Produktion verkauft. Das ist doch immer gut.

Die Amischen sind eine täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft, die überwiegend in den USA lebt. Die Bezeichnung leitet sich vom Namen ihres Begründers Jakob Ammann (1644 bis 1730) ab. Die Amischen haben ihre Wurzeln in der reformatorischen Täuferbewegung Mitteleuropas, vor allem der Schweiz und in Süddeutschland. Amische führen ein stark in der Landwirtschaft verwurzeltes Leben und sind bekannt dafür, dass sie bestimmte moderne Techniken ablehnen und Neuerungen nur nach sorgfältiger Prüfung der Auswirkungen übernehmen. Die Amischen legen grossen Wert auf eine Familie mit klar vorgegebenen Geschlechterrollen, Gemeinschaft und Abgeschiedenheit von der Aussenwelt. Wie andere täuferische Kirchen praktizieren die Amischen ausschliesslich die Bekenntnistaufe und lehnen entsprechend der Bergpredigt Gewalt und das Schwören von Eiden ab. Die Amischen stammen überwiegend von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern ab und sprechen untereinander meist Pennsylvaniadeutsch, kleinere Untergruppen der Amischen sprechen stattdessen einen elsässischen oder einen berndeutschen Dialekt. Im Jahre 2015 lebten etwa 300’000 Amische in 32 Staaten der USA (Quelle: Wikipedia).

Apple Creek Amish Market
Wir waren einkaufen bei den Amish
Apple Creek Amish Market
Ein Snack zwischendurch muss sein

Nach diesem interessanten, kurzen Eintaucher in die Grundsätze der Amish mit Käufen von Sauerkraut und in Essig eingelegten, gekochten Eiern machten wir uns auf den Weg zum American West Heritage Center in Wellsville in der Nähe der Universitätsstadt Logan. Dies ist eine Art  Farm mit Freilichtmuseum. Es können zahlreichen Jungtieren begegnet werden, und in einem historischen Farmhaus werden nach alter Tradition Speisen zubereitet und Geschichten erzählt. Aufgrund der Innenausstattung mit Piano und Plattenspielern scheint es den Farmern gut gegangen zu sein. Leider geht bei der ganzen Schaustellung das Massaker an den ansässigen Indianern so ziemlich vergessen. Der fruchtbare Boden ist mit Blut getränkt. Die Indianer, welche das Massaker, verübt durch das Amerikanische Militär, überlebten, wurden in ein Reservat deportiert. Erst dann konnten sich die zahlreichen europäischen Einwanderer und Anhänger der Mormonenglaubensgemeinschaft hier niederlassen.

Wir hatten grossen Spass und fuhren auch mit den Touristen-Züglein zwei Runden. Alles wird sehr gut erklärt und dargestellt. Die Jungtiere sind zugänglich. Sloane war jedoch etwas zurückhaltend, was das anging.

Nach diesem lehrreichen Abstecher auf die historische Farm führte uns der Weg weiter nach Logan zum Käseladen Gossner Foods. Das Geschäft mit Käsefabrikation hat Schweizer Wurzeln. Der Swiss Cheese ist eine Art Emmentaler und kommt in Sachen Geschmack und Konsistenz dem Original recht nahe. Auch hier kauften wir so einiges ein. Dann ging es weiter für ein feines Picknick im Merlin Olsen Park. Fabienne und Kyle hatten alles Nötige dabei. Wir machten es uns gemütlich und genossen die Zeit und die Sandwiches und Süssigkeiten. Die mitgebrachten Spielbälle sorgten für einiges an Bewegung.

Nun war es an der Zeit, um auf den KOA Campground zurückzukehren. Wir waren gespannt, wie es mit Sloane und Elliott gehen würde, vor allem in dem Moment, als Kyle und Fabienne uns Vier verliessen. 

Wir sind auf dem Campground angekommen, wo sich Fabienne und Kyle verabschiedeten. Alles ging sehr gut, und es gab keine Tränen oder sichtbare Traurigkeit. Wir alle freuten uns, verbrachten noch einige Zeit auf dem Spielplatz und machten es uns dann bei untergehender Sonne gemütlich im Inneren von Rosy II. Wir spielten noch ein wenig und richteten beim Esstisch in der Panorama-Ecke noch ein zweiten Bett her. Dann war es an der Zeit, die Lichter zu löschen.

Wir spielen «Hide and Seek»
«Guet Nacht, pfuused guet»

Die Lichter waren gelöscht, und wir alle waren müde genug, um gut zu schlafen. Es verging noch ein Weilchen, bis alle in den Schlaf gefallen waren. Wir hatten ja heute auch viel erlebt und die Situation mit den Grandparents im Camper war für alle neu. Alles ging aber sehr gut. Bald war Morgen, und wir warteten, bis der Campingladen öffnete, und wir wie gestern die Pancake Maschine in Gang setzen konnten. Wir produzierten eine ganze Menge an Pancakes und genossen unser Frühstück im Camper bei Sonnenschein. Dann kamen Fabienne und Kyle vorbei, um Elliott und Sloane abzuholen. So ging ein tolles und rundum problemloses und schönes Campingwochenende zu Ende. Wir genossen es und freuten uns schon jetzt auf eine Wiederholung. Beim Auschecken erfuhren wir noch, dass im Mai der Pool und das «All you can eat Ice Cream Haus» wieder eröffnet wird. Das wär doch was.

Wir machten uns und Rosy II reisebereit. Unser Weg führte heute Sonntag zurück nach Moab. Die Fahrt verlief problemlos. Am späten Nachmittag sind wir gut in Moab angekommen.

Wir setzen die Pancake Produktion in Gang
«En Guete»

PHOTO GALERIE
«ELLIOTT UND SLOANE ERWEISEN SICH ALS GROSSE CAMPER»

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.