Unser heutiger Tagesausflug führte uns zum weltbekannten und immer wieder eindrücklichen Monument Valley Tribal Park. Dieser liegt ganz im Süden des Bundesstaates Utah und liegt sowohl in diesem wie auch im Bundesstaat Arizona. Beim Besuch ist somit eine Zeitdifferenz von einer Stunde zu berücksichtigen. Wir fuhren frühzeitig in Moab los. Über die Highways 191 und 163 ist der Tribal Park nach knapp drei Stunden Fahrzeit erreicht. Die Fahrstrecke beträgt 241 Kilometer. Somit ist ein Tagesbesuch von Moab aus gut möglich.
Wir kamen zügig vorwärts und legten selbstverständlich beim Forrest Gump Point einen Fotohalt ein. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Durch den gleichnamigen Film erlangte diese Stelle grosse Bekanntheit. Besucher aus aller Welt legen hier wohl auch deshalb einen Fotohalt ein.
Am nahen Horizont grüssen die ersten Buttes des weltbekannten Monument Valley. Dieses war bald erreicht. Nach der Bezahlung der Eintrittsgebühr von $8 pro Person – Pässe von National- und State Parks werden nicht akzeptiert – parkierten wir beim The View Hotel. Wir besuchten den schönen Souvenir Laden und machten uns auf die Suche nach frischen Kaffee. Aufgrund der Zeitverschiebung gewannen wir eine Stunde. Wir setzten uns auf die sonnige Terrasse und genossen den Ausblick hinunter in die Ebene mit ihren mächtigen Buttes (Tafelbergen). Wir besprachen den Ablauf des heutigen Tages. Schon zuhause wussten wir, dass wir eine geführte Tour machen würden. Ein Ausritt hoch zu Ross stand auch auf der Wunschliste.
Die Auswahl an geführten Touren ist ziemlich gross. Am besten ist, man lässt sich an einem der Stände beraten. Hinzu kommt, dass jeder Anbieter verschieden lange Touren anbietet. Wir entschieden uns für eine mittlere Tour, welche ungefähr 90 Minuten dauerte und uns zu schönen, vorher noch nie besuchten Orten bringen würde. Die Kosten für zwei Erwachsene beliefen sich auf etwas über $ 180. Der Stand unseres Anbieters befand sich direkt beim Parkplatz vor dem The View Hotel. Die Preise und Angebote der verschiedenen Anbieter weichen nicht wesentlich voneinander ab, sodass wir uns nach einer kurzen Überlegung an Ort und Stelle entschieden. Unmittelbar nach der digitalen Bezahlung ging es los. Unser Navajo Guide fuhr mit seinem Pick Up mit Aufbau vor, und wir bestiegen die Bühne mit toller Aussicht und viel frischer Luft. Weitere Touristen kamen nicht mit, sodass wir in den Genuss einer privaten Tour kamen.
Das Monument Valley («Tsé Biiʼ Ndzisgaii») ist eine Hochebene auf dem Colorado Plateau und liegt innerhalb der Navajo Nation Reservation in der Nähe der Ortschaft Mexican Hat in Utah. Es wird von den Navajo verwaltet und ist daher kein staatliches Schutzgebiet wie das nahegelegene Navajo National Monument. Es ist bekannt für seine Tafelberge (Buttes), Felstürme und Felsnadeln und diente bereits vielfach als Kulisse für Dreharbeiten und Bilder.
Die markanten, bis zu 300 Meter hohen Tafelberg Strukturen bestehen aus etwa 275 Millionen Jahre altem De Chelly Sandstein. Vor etwa 70 Millionen Jahren wurde die Oberfläche durch stetigen Druck von unten angehoben. Das einstige Becken wurde zu einem 2’100 Meter hohen Felsplateau. In den letzten 50 Millionen Jahren arbeiteten Wind, Regen und wechselnde Temperaturen daran, die Oberfläche des Plateaus zurückzuschälen. Der Vorgang des einfachen Abtragens der sich abwechselnden harten und weichen Gesteinsschichten schuf die gewaltigen Tafelberge.
Soweit man heute weiss, waren die Anasazi Indianer, auch «die Uralten» genannt, die ersten Einwohner des Monument Valleys. Sie bauten die ersten Felshöhlenbehausungen vor mehr als 1’500 Jahren, verschwanden allerdings noch vor dem Eintreffen der ersten Europäer bereits im 13. Jahrhundert aus der gesamten Region. Nach ungesicherten Angaben verschiedener Navajo soll es im Monument Valley Anasazi Ruinen geben, die bislang nicht dokumentiert sind.
Heute leben etwa 300 Navajo im Monument Valley und pflegen dort ihre Traditionen. Die Navajo benutzen die einheimischen Pflanzen für viele Dinge, darunter auch als Medizin. Die Yucca Pflanze liefert das Rohmaterial für Schuhe, Körbe, Kleidung und Seife. Es gibt eine grössere Vielfalt an Vegetation im Tal, als man auf den ersten Blick erkennen kann, und der Frühling bringt eine Explosion farbiger Blumen und Blüten zum Vorschein (Quelle: Wikipedia).
Der erste, kurze Teil unserer Tour führte vom The View Hotel über den 17 Meilen Drive hinunter zum John Ford Viewpoint und von dort auf ohne Guide nicht zugänglichen Sandstrassen ins von den Navajo bewohnte Hinterland des Monument Valleys. Wir wurden richtig durchgeschüttelt. Unser Guide und Fahrer merkte, dass uns die Schüttelfahrt gefiel und gab an sicheren Stellen extra Gas. Langsamfahrer wurden überholt. Über Lautsprecher lauschten wir den interessanten Ausführungen unseres Guides zu. Einen ersten Halt legten wir beim Big Hogan, einem Pothole Arch, ein. Wir hatten Glück mit dem Wetter und dem Sonnenstand. Der Lichteinfall war ideal.
Wir hatten genügend Zeit, um die Naturschönheit in Ruhe und im Detail anzuschauen und zu fotografieren. Dann ging die Fahrt durch die dünenartige Landschaft weiter zum Moccasin Arch und zum Sun’s Eye, wo eine besondere Überraschung in Form von einmalig gut angelegten und erhaltenen Petroglyphen der Anasazi Indianer auf uns wartete.
Die Petroglyphen waren ein echtes Highlight unseres heutigen Ausflugs und der geführten Tour. Doch damit nicht genug. Es ging weiter zum eindrücklich und äusserst fotogen gelegenen Ear of the Wind Arch, der von grossen und feinsandigen Dünen umgeben wird.
Der letzte Halt unserer geführten Tour war bei einem der schönsten Aussichtspunkte hinunter in die Ebene mit ihren markanten Buttes und dem 17 Mile Drive. Dann fuhren wir vorbei an einem Personenwagen mit Plattfuss wieder hinauf zum Ausgangspunkt unserer eindrücklichen und erlebnisreichen Tour durch das Hinterland des Monument Valley.
Nach Abschluss der geführten Rundfahrt überlegten wir uns, einen Ausflug hoch zu Pferd zu unternehmen. Dafür fuhren wir mit unserem Jeep nochmals hinunter in die Ebene zum John Ford Viewpoint, wo ein Anbieter geführte Ausritte anbietet. Wir studierten die Angebote und entschieden uns darauf zu verzichten. Die kurzen Ausritte empfanden wir als etwas überteuert, und für die längeren fehlte uns die Zeit. Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Wir waren noch voller toller Eindrücke von unserer geführten Rundfahrt. Wir besichtigten den John Ford Viewpoint und bestellten frisch zubereitetes, leckeres Fry Bread. Das gehört zu einem Besuch des Monument Valley einfach dazu.
Wir fuhren den 17 Mile Drive noch zu Ende und hielten bei zahlreichen Aussichtspunkten kurz an. Dann verabschiedeten wir uns am späteren Nachmittag vom Monument Valley. Ein wunderschöner und erlebnisreicher Ausflug ging zu Ende. Dies allerdings nicht ohne bei der Goulding’s Lodge noch einen kurzen Halt einzulegen.
Die Goulding’s Lodge und Trading Post wurde im Jahr 1928 erbaut und gilt als Anfangspunkt des Tourismus im Monument Valley. Ein kleines Museum und zugängliche alte Räume erzählen die Geschichte der vergangenen 100 Jahre. Ein kurzer Besuch, welcher sich auf jeden Fall lohnt.
Danach wurde noch aufgetankt und die verstaubten Fenster gereinigt. Dann fuhren wir dem Sonnenuntergang Richtung Moab entgegen. Ein toller Tag ging so zu Ende.
VIDEO UND PHOTO GALERIE
«AUF GEFÜHRTER ERKUNDUNGSTOUR IM MONUMENT VALLEY TRIBAL PARK»
