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Auf der Suche nach dem Super Nova Pictograph ·

Auf der Suche nach dem Super Nova Pictograph

Unseren schönen, äusserst lehrreichen und erlebnisreichen Aufenthalt im Chaco Culture National Historic Park schlossen wir heute bei schönstem Wetter und beinahe Windstille mit einer Suche nach Petroglyphen und Piktogrammen ab. Für dieses Vorhaben drängten sich verschiedene Wanderwege auf.

Wir starteten kurz vor 11:00 Uhr beim Visitor Center und wanderten zur uns durch die Ranger Colin Führung bestens bekannte Una Vida Siedlung. Oberhalb dieser sind sehr schöne und gut erhaltene Petroglyphen Panels zu sehen. Ein hübsch angelegter Trail führt zügig hinauf. Die Petroglyphen sind schon aus der Distanz gut zu sehen. Die kurze Anstrengung machte sich bezahlt. Besonders gefallen hat uns die lebensgrosse Abbildung eines Truthahns. Diese wurden von den Chacoans gezüchtet und deren Fleisch, Federn und Knochen genutzt.

Wir machten uns auf den Rückweg zum Parkplatz und fuhren zur Siedlung Hungo Pavi, welche zwischen den Jahren 1’000 und 1’250 erbaut und bewohnt war. Sie liegt am Eingang zum Mocking Bird Canyon. Der Standort liegt in der Nähe von natürlichen Stellen, an welchen Wasser aus dem Fels sickert. Auch Wasserquellen sollen sich in der Nähe befinden. Die Lage war also strategisch sehr gut gewählt. Besonders beeindruckend war die in den Fels gehauene Treppe, über welche mit ziemlich Mut und Geschick die direkt über der Siedlung liegende Mesa erreicht wurde.

Nach der Besichtigung ging es weiter zum Trailhead des Peñasco Blanco Trails. Dieser liegt beim Parkplatz des Pueblo del Arroyo. Wir machten uns startklar, trugen uns in die Wanderliste ein und marschierten los.

Nach 1.6 Kilometern erreichten wir die Casa Chiquita, welche zwischen den Jahren 1’100 bis 1’150 bewohnt war, also nur während einer kurzen Zeitspanne. Der kleine Rundweg ist lohnenswert und vermittelt einen sehr guten Eindruck über die damalige Baukunst und die harten Lebensbedingungen, welche in dieser den Menschen alles abfordernden kargen und erbarmunglosen Landschaft herrschten.

Auf den folgenden 1.3 Kilometern sind zahlreiche Petroglyphen zu sehen. Dafür wurde sogar ein seitlicher Trail errichtet. Einige Panels liegen auf Augenhöhe und andere wurden in einer Höhe von rund 20 bis 30 Metern errichtet. Wir waren auf Erkundungstour und hielten alles fotografisch fest.

Nun mussten wir uns entscheiden, ob wir noch weitere 1.8 Kilometer anhängen sollen, um das Super Nova Piktograph sehen zu können. Wir entschieden uns, weiter zu wandern. Der sandige Wanderweg führt nun über mit Sträuchern und Gräsern bewachsene Ebene zum Chaco Wash, welcher durchquert werden muss. Dies ist aber nur bei trockenen Verhältnissen möglich. Bei Regen insbesondere während einem Sommer Monsun ist das Durchqueren lebensgefährlich. Heute waren wir aufgrund der herrschenden Trockenheit weit davon entfernt, unser Leben zu riskieren.

Wir waren auf das Super Nova Piktograph gespannt. Im Unterschied zu Petroglyphen, welche in den Fels geritzt sind, wurden die Piktogramme mit Farbe aufgetragen. Dank dem Trailbeschrieb und einer Hinweistafel konnten wir das Piktogramm, etwa 10 Meter über uns liegend, befindlich ausmachen. Es liegt gut geschützt auf der Unterseite eines kleinen Felsvorsprunges.

Es zeigt einen Stern, eine menschliche Hand sowie einen Halbmond. Die Farben wirken so frisch, als wären sie soeben und nicht schon vor 1’000 Jahren aufgetragen worden. Der Standort wurde offenbar perfekt gewählt. Einige Forscher gehen davon aus, dass die Chacoans durch eine Sternenexplosion, welche im Jahr 1054 stattfand, für diese Darstellung inspiriert wurden.

Nun, diese Annahme konnten wir an Ort und Stelle nicht belegen, denn für uns war es jetzt an der Zeit, umzukehren. Vor uns lag ein 4.9 Kilometer langer Rückweg durch anstrengendes Gelände. Gegen 16:30 Uhr sind wir dann gut aber ziemlich erschöpft beim Trailhead und Parkplatz angekommen.

Wir freuten uns auf einen ruhigen und entspannten Abend auf dem Campground.

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