Ein interessanter und lehrreicher Ausflug zu den Borromäischen Inseln

Nach einer ruhigen Nacht und einem feinen Frühstück auf dem Campingplatz Camping Parisi machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum Hafen von Baveno. Hier legen die Schiffe zu den Borromäischen Inseln ab. Es können verschiedene Touren  beim Veranstalter Summerboats gebucht werden. Wir entschieden uns für den Besuch von zwei Inseln, die Isola Bella und die Isola dei Pescatori. Die Tickets waren gekauft, und wir warteten auf das nächste Schiff in Richtung Isola Bella. Diese verkehren in regelmässigen Abständen zwischen allen Inseln.

Baveno
Am Hafen von Baveno
Baveno
Die Schiffe legen bald ab

Die sehr bekannten Borromäischen Inseln sind eine Gruppe von fünf Binneninseln im italienischen Teil des Lago Maggiore. Ihr Name leitet sich von der Familie Borromeo ab, in deren Besitz sich die Inseln seit dem 12. Jahrhundert befinden (Quelle: Wikipedia).

Wir legten ab und die kurze Fahrt hinüber zur Isola Bella hat allen Spass gemacht. Unser Boot legte am kleinen Inselhafen an und hat dabei beinahe ein anderes versenkt. Das andere Boot hatte offenbar wertvolle in Holz verpackte Gemälde zur Isola Bella zurücktransportiert. Wir gingen von Bord und waren gespannt darauf, was uns erwarten würde.

Die Isola Bella ist 320 Meter lang und 180 Meter breit, im Nordwesten ist sie bebaut mit dem Palazzo Borromeo, an den sich im Südosten die grossen Gartenanlagen des Palastes anschliessen. Der Palazzo Borromeo ist nicht zu übersehen und schon von Weitem gut zu erkennen.

Isola Bella
Willkommen auf der Isola Bella
Isola Bella
Der Palazzo Borromeo

Bis zum Jahr 1632 war die Insel eine felsige Erhebung, auf der ein kleines Fischerdörfchen stand. Carlo III. Borromeo begann damit, den Felsen zu planieren und auf der Insel einen Palast für seine Frau, Isabella D’Adda, zu errichten. Nach ihr wurde die Insel Isola Isabella benannt, mit den Jahren verkürzte sich der Name zu Isola Bella. Mit dem Bau wurde der Mailänder Baumeister Angelo Crivelli betraut, der auch für die Anlage der Gärten verantwortlich war. Die Arbeiten mussten in der Mitte des 17. Jahrhunderts pausieren, als eine Pest Epidemie das Herzogtum Mailand heimsuchte.

Unter der Herrschaft der Nachfolger von Carlo III. Borromeo wurden die Arbeiten dann wieder aufgenommen. Im Palast, der schliesslich im Jahre 1671 eingeweiht wurde, fanden grosse Feste und Theateraufführungen für den europäischen Adel statt. Zu dieser Zeit liess Vitaliano auch die terrassenförmigen Gartenanlagen anlegen. Der geplante grosse Hafen am Nordende der Insel wurde allerdings nie gebaut. Auch Napoleon Bonaparte und seine Frau Joséphine verbrachten zwei Nächte auf der Insel (Quelle: Wikipedia).

Der Eingang zum Palazzo Borromeo ist kostenpflichtig. Um die Warteschlange zu umgehen, kauften wir unsere Tickets online. Die Besichtigung konnte beginnen. Die Besucher durchschreiten die verschiedenen Zimmer und die zahlreichen Informationstafeln vermitteln so allerlei Interessantes aus der bewegten Zeit.

Der Palazzo Borromeo und seine Gärten sind ein Beispiel barocker Kunst. Im Palast findet man Salons mit Ausblicken auf den See, zahlreiche Gemälde berühmter Künstler, kostbare Möbel, Marmor, neoklassizistischen Stuck, antike Skulpturen, Rüstungen und flämische Wandteppiche mit Goldfäden und aus Seide. Im Untergeschoss befinden sich mehrere Muschelgrotten, mit hellen und dunklen Stein- und Muschelverzierungen. Die Gartenanlagen sind treppen- und pyramidenförmig nach antikem Vorbild und mit Balustraden eingefasst, auf denen zahlreiche Statuen von mythologischen Helden und Tieren verteilt sind. Die Gärten beherbergen allerlei exotische Blumen, Pflanzen, Bäume und Obstsorten. Eine kleine Orangerie gehört auch dazu.

Palazzo Borromeo
Eines der Muschelzimmer
Borromäische Inseln
Blick hinüber zum Nachbarn

Die kühleren Muschelzimmer waren der hauptsächliche Aufenthaltsort während den heissen Sommermonaten. Wir nahmen uns für die Besichtigung genügend Zeit. Die verschiedenen Zimmer sind alle original möbeliert. Nach der Tour durch den Palazzo Borromeo verbrachten verbrachten wir einige Zeit in der wunderschönen und grosszügig angelegten Gartenanlage mit Pflanzen aus aller Welt. 

Die interessante und lehrreiche Besichtigung machte hungrig, und wir entschieden uns, in einem kleinen Restaurant Caffetteria della Torre einen Imbiss zu uns zu nehmen. Den grossen Hunger hoben wir für das Nachtessen auf. Dann wartete am Hafen unser Schiff zur Nachbarsinsel Isola dei Pescatori. Sie die einzige Insel im See, die seit Beginn des 14. Jahrhunderts bis heute dauerhaft bewohnt ist.

Borromäische Inseln
Die Inseln Isola dei Pescatori und Isola Bella
Lago Maggiore
Fischer bei der Arbeit

Die längliche Insel erstreckt sich mit einer Länge von etwa 350 Metern von Nordwesten nach Südosten und ist an der breitesten Stelle etwa 100 Meter breit. Der Hafen befindet sich am Südufer der Insel. Dort haben die Fischer Anlegestellen für ihre Boote, die zum Teil durch eine hohe Steinmauer geschützt sind (Quelle: Wikipedia).

Nach der kurzen Überfahrt gingen wir auf der Isola dei Pescatori von Bord unseres Schiffes. Es herrschte reger Betrieb. Die Insel lebt von der Fischerei aber wohl vor allem vom Tourismus. Wir bummelten durch die engen Gässchen mit zahlreichen kleinen und engen Läden, in denen allerlei  kulinarische Köstlichkeiten verkauft werden. 

Isola dei Pescatori
Auf der Isola dei Pescatori werden zahlreiche Köstlichkeiten verkauft

Einen feinen und erfrischen Apéro gönnten wir uns auf der schönen Terrasse des Restaurants Villa Toscanini am südlichen Ende der Insel mit Blick hinüber zum Palazzo Borromeo auf der Isola Bella. Dann machten wir uns auf den Weg zurück zum Hafen, wo unser Schiff retour nach Baveno auf uns wartete.

Lago Maggiore
Ein lauschiges Apéro Plätzchen mit Blick hinüber zum Palazzo Borromeo

Gut in Baveno angekommen stellte sich die Frage nach dem Nachtessen. Gestern abend während dem Verdauungsbummel durch die Altstadt von Baveno fiel uns die Osteria Fratelli Rosso dal 1981 ins Auge. Klein aber fein und alles sah sehr gut aus. Da gestern alle Tische besetzt waren, reservierten wir für heute abend einen Tisch auf der Terrasse. Es war noch genügend Zeit für eine kurze Erholung auf dem Campingplatz Camping Parisi. Dann machten wir uns auf den Weg zum Restaurant und erlebten dort einen kulinarischen Höhepunkt. Im Familienbetrieb wurden wir äusserst freundlich empfangen und an den Tisch begleitet. Die Karte ist überschaubar und alles wird frisch zubereitet. Wir bestellten die verschiedensten Gerichte und unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Ein Restaurant, welches wir sehr gerne weiterempfehlen.

Fratelli Rosso dal 1981
Frische Burrata mit grillierten Zucchini
Fratelli Rosso dal 1981
Brasato di Manzo

Unser Retourweg zum Campingplatz Camping Parisi führte wieder an der Gelateria La Deliziosa vorbei. Selbstverständlich nicht, ohne eine leckere Gelati mit auf den Retourweg zu nehmen. So ging ein schöner und abwechslungsreicher Tag mit einer kühlen Erfrischung zu Ende.

PHOTO GALERIE
«EIN INTERESSANTER UND LEHRREICHER TAG AUF DEN BORROMÄISCHEN INSELN»

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