Nach einem reichhaltigen, von Arizona Casey musikalisch begleitetem Cowboy Frühstück im Restaurant der Grand Canyon Western Ranch, führte uns der heutige, 210 Kilometer lange Route 66 Abschnitt nach Las Vegas, der Stadt der Lichter. Wir verliessen die Ranch mit vollen Bäuchen und schönen Erinnerungen und fuhren nochmals durch den Arizona’s Joshua Tree Forest nach Süden bis zur Abzweigung auf den Highway 93 und von dort Richtung Norden zum Hoover Dam.
Selbstverständlich mussten wir heute bei gutem Wetter noch die mächtigen Joshua Trees entlang der Strasse fotografieren. Vor Erreichen des Hoover Dams machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Willow Beach Marina am Colorado River. Hier treffen sich unzählige Wassersport Begeisterten, um ihren Hobbies nachzugehen. Von hier aus
gelangt man auf dem Colorado River Richtung flussaufwärts zum bekannten Lake Mead. Blubbernde V8 Aussenbordmotoren und Jet Boote prägen das Bild. Vereinzelt sich auch Fischer am Steg anzutreffen.
Die Zufahrt hinunter zur Marina ist kostenpflichtig. Park Pässe werden akzeptiert. So konnten wir kostenlos einfahren, die anderen unserer Gruppe mussten jedoch bezahlen. Das lohnt sich nicht wirklich, denn es führt dieselbe Strasse wieder hinauf zum Highway 93, und in der Marina wird ausser Zugang zum Wasser nicht wirklich viel geboten.
Wir verweilten kurze Zeit in der Willow Beach Marina und kehrten noch kurz ein. Dann machten wir uns auf den Weg zum Hoover Dam, wo wir bei der Mike O’Callaghan Pat Tillman Memorial Bridge Halt machten. Die Brücke führt den Highway 93 in einer Höhe von 270 Metern über den Colorado River, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet. Die Brücke steht etwa 460 Meter südlich des Hoover Dam und überragt ihn um 85 Meter. Die Brücke war bei ihrer Fertigstellung eine der längsten und höchsten Betonbogenbrücken der westlichen Hemisphäre sowie die zweithöchste Brücke Amerikas. Sie gehört immer noch zu den höchsten Brücken der Welt und wurde im Jahr 2010 nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet.
Sie hat in jeder Fahrtrichtung zwei Fahrspuren und einen Pannenstreifen. Hohe Betonleitwände verhindern jedoch den Blick in die Tiefe. An ihrer nördlichen Seite befindet sich ein Fussgängersteg mit einem Geländer, das einen ungehinderten Blick auf den Hoover Dam und die weitere Umgebung erlaubt (Quelle: Wikipedia).
Das Besucheraufkommen an diesem wunderschönen Sonntag war enorm, und so mussten wir ein wenig warten, bis wir einen freien Parkplatz fanden. Das kurze Warten hat sich gelohnt. Von der Brücke aus hat man einen beeindruckenden Blick hinunter zum mächtigen Hoover Dam. Der Hauptzweck des Hover Dam ist die kontrollierte Wasserabgabe in Arizona, Nevada und Kalifornien. Ein weiterer Zweck ist die Gewinnung elektrischer Energie. Gebaut wurde die Staumauer zwischen den Jahren 1931 und 1935.
Um die Baustelle trockenzulegen, wurden auf jeder Flussseite jeweils zwei Tunnel durch die Felswände der Schlucht getrieben und der Colorado durch diese hindurchgeleitet. Der Durchmesser der Tunnel betrug 17 Meter und jeder Tunnel hatte eine Länge von 1’200 Metern.
Die Staumauer wurde nicht in einem Stück gegossen, sondern aus vielen einzelnen trapezförmigen, 1.50 Meter hohen Betonblöcken erstellt. In die Blöcke wurden ein Zoll starke Wasserleitungen eingebunden, durch die gekühltes Wasser zirkulierte. Die Kühlanlagen waren in der Lage, jeden Tag 1’000 Tonnen Eis zu produzieren. So konnte die beim Abbinden des Betons entstehende Hydrationswärme reduziert und damit eine Rissbildung vermindert werden. Hätte man die Mauer als einen Block gegossen, so wären zum endgültigen Abklingen des Auskühlungsprozesses 125 Jahre notwendig gewesen (Quelle: Wikipedia).
Wir liessen es uns selbstverständlich nicht nehmen, noch über den Hoover Dam zu fahren, ist doch immer wieder ein Erlebnis. Nach der Besichtigung der bautechnischen Meisterleistungen ging es weiter in Richtung Las Vegas. Den einzigen Halt bis zum Hotel Luxor legten wir beim Aussichtspunkt hinunter auf die Lake Mead Marina ein. Leider ist nicht nur die Marina, sondern auch der dramatische Rückgang der Seehöhe von hier oben aus gut zu sehen. Die Anlagen der Marina müssen immer weiter in den Lake Mead hinaus verlegt werden. Nächster Halt: Las Vegas !
Wie immer herrschte in Las Vegas Downtown reger Verkehr. Wir fanden den Weg ins Hotel ohne Probleme, mussten uns dann aber beim Einchecken im Hotel Luxor wegen der vielen Gäste gedulden. Alles hat aber gut geklappt. Wir bezogen unsere Zimmer und ruhten uns ein wenig aus oder machten einen Bummel im und um das Hotel Luxor. Dann stand das Dinner auf dem Programm. Thomas organisierte ein Treffen mit Dirk, einem Bekannten aus der Shelby Szene. Aufgrund seiner Empfehlung traffen wir uns in einem der besten Mexikanischen Restaurants der Gegend.
Das Restaurant heisst Lindo Michoacan und liegt etwas entfernt vom berühmten Las Vegas Strip mit all seinen Hotels. So mussten wir wohl ober übel nochmals in unsere Autos steigen, um dorthin zu gelangen. Das Essen war ausgezeichnet und die ganze Ambiente hätte mexikanischer nicht sein können. Wir waren sicherlich die einzigen Touristen und einige der wenigen nicht Spanisch sprechenden Gäste. Leider war das Restaurant auf gefühlte arktische Temperaturen heruntergekühlt.
Auf dem Retourfahrt ins Hotel wählten wir den Weg über den leuchtenden und blinkenden Las Vegas Strip. Das war ein Erlebnis. Zum Ausklang des heutigen Tages gönnten wir uns im Hotel Excalibur noch eine Portion Gelati. Dann hiess es: «Gute Nacht und bis morgen».