Unterwegs auf der legendären Route 66 von Holbrook bis nach Sedona

Nach der fröhlichen Geburtstagsfeier von gestern abend, dem feinen Essen, den leckeren Tropfen und einer guten Nacht machten wir uns startklar für die heutige, 250 Kilometer lange, Route 66 Etappe mit dem bekannten Ort Sedona als Tagesziel.

Holbrook
Wir machen uns startklar
Holbrook
Land günstig zu verkaufen

Wir starteten die Motoren, fuhren los und verabschiedeten uns von Holbrook, dem etwas verschlafenen Städtchen an der historischen Route 66. Wir verliessen Holbrook jedoch nicht, ohne vorher noch einen kurzen Fotohalt bei den legendären Wigwam Motels einzulegen. Eine Übernachtung in dieser Zeltstadt wird in jedem Reiseführer zur Route 66 empfohlen. Es handelt sich dabei um eines der wenigen, heute noch in Betrieb stehenden, ikonischen Route 66 Übernachtungsmöglichkeiten. Da einige in unserem Grüppchen ihre Einkaufsliste noch nicht vollständig abgearbeitet hatten, bot sich das Geschäft Navajo & Hopi Indian Arts & Crafts als nächster Halt an. Und siehe da, einige wurden fündig. 

Route 66
Die legendären Route 66 Wigwam Motels
Route 66
Etwas Shopping entlang der Route 66

Unser nächstes Ziel und zugleich ein Höhepunkt der gesamten Tour war der Meteor Crater mit dem Barringer Space Museum. Der Meteor Krater, auch Barringer Krater ist ein Einschlagskrater des Meteoriten Canyon Diablo im Coconino County, im Bundesstaat Arizona. Der Einschlagsort liegt auf dem südlichen Colorado Plateau nahe dem Canyon Diablo östlich von Flagstaff und ist durch das Wüstenklima besonders gut erhalten. Der Krater wurde von Eugene Shoemaker wissenschaftlich beschrieben und durch seine Forschung als erster Krater anerkannt, der durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden ist. Er ist nach dem Bergbauingenieur und Geschäftsmann Daniel Barringer benannt, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Krater untersuchte. Das Gelände ist in Privatbesitz und wird als Touristenattraktion vermarktet.

Meteor Crater
Am Rand des Kraters
Meteor Crater
Zeugnis des gewaltigen Einschlages

Der Meteor Krater hat einen Durchmesser von etwa 1’200 Metern, eine Tiefe von 180 Metern und wird von einem Wall umgeben, der durch den Auswurf des Einschlags entstanden ist und sich etwa 30 bis 60 Meter über das umliegende Plateau erhebt. An der Kraterwand kann die obere Schichtfolge des südlichen Colorado Plateaus abgelesen werden. Der Einschlag des Meteoriten ereignete sich vor etwa 50’000 Jahren.

Der einschlagende Meteorit hatte einen Durchmesser von 45 Metern, wog 300’000 Tonnen und bestand im Wesentlichen aus Eisen. Der Meteor hatte beim Einschlag ungefähr eine unglaubliche Geschwindigkeit von bis zum 110’000 Kilometern pro Stunde. Der Einschlag verursachte eine gewaltige Explosion. Dabei wurden ungefähr 175 Millionen Tonnen Gestein weggeschleudert, darunter auch 30 Meter grosse Kalksteinblöcke. Am Einschlagpunkt wurde das Material aufgeschmolzen und verdampft, so dass neue Mineralien gebildet wurden, unter anderem Diamanten. In einem Umkreis von vier Kilometern wurde alles Leben ausgelöscht, der entstandene Feuerball breitete sich auf etwa 10 Kilometer aus, die Druckwelle verwüstete mit einer Geschwindigkeit von 2’000 Stundenkilometern alles im Umkreis von bis zu 22 Kilometern. Ausserhalb erreichte sie bis zu einer Entfernung von 40 Kilometern noch Hurrikanstärke. Trotz dieser gewaltigen Zerstörungen hatte der Einschlag keine globalen Auswirkungen und die Region wurde vermutlich von der lokalen Flora und Fauna bereits innerhalb eines Jahrhunderts wiederbesiedelt (Quelle. Wikipedia).

Meteor Crater
Der Meteor Krater mit seinem Umfeld in der Panorama Sicht

Wir waren sehr beeindruckt von der Grösse des Meteor Kraters. Entlang eines schön angelegten Rundwegs hat man sehr gute Einblicke hinunter in die Tiefe des Kraters. Dessen Entstehungsgeschichte ist im angegliederten Museum interessant und lehrreich geschildert. Dort erfährt man auch so allerlei über das NASA Raumfahrtprogramm, denn im Meteor Krater wurde während den Apollo Mondlande Missionen rege trainiert.

Bei schönstem und warmem Mustang Cabrio Wetter ging unser Weg weiter in Richtung Sedona. Unter der kundigen Leitung von Thomas und Nadja fanden wir immer historische Route 66 Streckenabschnitte. So konnten wir der Interstate 40 immer wieder entfliehen und einige Übrigbleibsel aus besseren Route 66 Tagen besuchen. Dazu gehört die Twin Arrows Trading Post oder besser gesagt, was von ihr übrig geblieben ist. Aushängeschild des in den 1960er eröffneten Betriebs waren zwei grosse Pfeile (eigentlich nichts anderes als ausgediente Telegraphenmasten), die scheinbar im Boden stecken geblieben sind. Lange Zeit rotteten die Pfeile vor sich hin, nachdem der Betrieb  im Jahr 1998 eingestellt wurde, bis sie im Jahr 2009 in einer Blitzaktion restauriert wurden, und zwar sowohl von Route 66 Enthusiasten, als auch von Hopi Indianern. Letztere planen laut der «Arizona Daily Sun» sogar die alte Trading Post wieder aufleben zu lassen als Konkurrenz für das geplante Casino der Navajos auf der anderen Seite der Interstate.

Was aus diesen Plänen wurde, wissen wir nicht. Tatsache ist aber, dass von den Twin Arrows heute nur noch einer steht. Wohin der andere verschwand, wurde wohl nie geklärt.

Auf der Suche nach dem verlorenen Pfeil der Twin Arrows Trading Post

Nach ein paar Kilometern  hielten wir kurz nach der Ortschaft Winona  bei der Walnut Creek Bridge, einem gesperrerten Relikt aus der Route 66 Zeit. Die Brücke, welche im Jahr 1926 erbaut wurde, steht heute unter Denkmalschutz. 

Winona
Die gesperrte Walnut Creek Bridge bei Winona im Bundessaat Arizona

Wir fuhren bis nach Flagstaff und verzweigten dort auf den Highway 89A nach Süden in Richtung Sedona, welches 48 Kilometer südlich von Flagstaff liegt. Die Strasse schlängelt sich durch den malerischen Oak Creek Canyon. Sedona liegt am Ausgang des Canyons. Unterwegs entlang der Strasse legten wir noch eine Picknick Pause ein. Dann war Sedona erreicht.

Sedona
Picknick im Oak Creek Canyon
Sedona
In Sedona auf der Red Rock Loop Road

Wer die einzigartige Schönheit des weiten Westens der USA gebündelt an einem Ort sucht, muss das Städtchen Sedona besuchen, meinen die Experte der Reisebranche. Nun, Sedona ist wirklich hübsch eingebettet in die Schönheiten der Natur, mit Canyons, weiten Wäldern und gewaltigen roten Sandsteinformationen sowie einem milden Klima. Jährlich besuchen bis zu drei Millionen Touristen das Städtchen mit seinen knapp 10’000 Einwohnern. Dieses gewaltige Besucheraufkommen macht sich auch negativ bemerkbar. Die Strassen sind überfüllt, Parkplätze Mangelware und die Preise  für Übernachtungen, Essen und Immobilien liegen meilenweit über dem Durchschnitt. 

Red Rocks
Im Umfeld von Sedona

Von ungefähr 4’000 vor Christus bis etwa 1’350  nach Christus siedelten die Sinagua Indianer in ihren Pueblos im Verde Valley. Ab dem Jahr 1’400 folgten die Yavapai und Apachen. Die ersten Europäer in diesem Gebiet waren die spanischen Goldsucher Antonio de Espejo (1583) und Marcos Farfan de los Godas (1598). Sie fanden jedoch kein Gold, sondern Kupfer.

Bis zum Jahr 1821 gehörte das Land zu Spanien und ging dann in den Besitz von Mexiko über. Im Jahr 1848 fiel es nach dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo, der dem Mexikanisch Amerikanischen Krieg folgte, an die USA und gehörte nunmehr zum Bundesstaat Arizona.

Im Jahr1876 traf mit John James Thomson der erste Siedler in der Gegend ein. Sedona wurde am 26. Juni 1902 als Farmerdorf gegründet und bekam im Januar 1988 die Stadtrechte. Der Name der Stadt stammt von der Ehefrau von Theodore Carleton Schnebly, der um 1899 im Ort eine Poststation eröffnet hatte. Die Poststation hiess zunächst Oak Creek Crossing and Schnebly Station. Da der Postverwaltung der Name zu lang war, gab Schnebly den Namen seiner Frau Sedona an (Quelle: Wikipedia).

Wir kämpften uns durch den Verkehr in Richtung unserer Unterkunft, das Green Tree Inn. Dieses liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums. Es überrascht nicht, dass es die teuerste jedoch mit Abstand nicht die beste Übernachtung unserer gesamten Reise war. 

Nach einem doch eher kühlen Willkommen beim Einchecken bezogen wir unsere Zimmer und ruhten uns etwas aus. Unsere Fahrzeuge wollten wir heute auf keinen Fall mehr bewegen und entschieden uns deshalb für eine Abendessen in näherer Umgebung. Unsere Wahl fiel auf das Restaurant Nick’s on the West Side, welches in Gehdistanz zum Hotel lag. Die Überquerung der mehrspurigen, rege befahrenen Haupstrasse war ein grösseres Problem, aber wir schafften auch das.  Den Tag liessen wir mit leckeren Beef Ribs und einem guten Bier ausklingen.

PHOTO GALERIE
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