Die nächsten Tage wollten wir der extremen Hitze etwas entfliehen und entschieden uns für einen kurzen Wander Camping Abstecher ins schöne Vorarlberg. So packten wir unseren VW Bus und fuhren los. Frühstück gab es im Marché Glarnerland und einen Tank- und Vignetten-Halt in Feldkirch. Im Zimba Park in Bludenz lösten wir noch unsere Mehrwertsteuer Gutscheine ein und machten uns dann auf den Weg in Richtung Arlberg. Für unseren Auftenhalt wählten wir wie im letzten Jahr den schön gelegenen, sauberen und unter guter und freundlicher Führung stehenden Campingplatz Alpencamping in Klösterle.
Hier machten wir auch kurz Halt und registrierten uns. Die Daten waren vom letzten Besuch her noch im System gespeichert, und so ging es relativ zügig. Auch einen Stellplatz mit Stromanschluss konnten wir schon auswählen. Dann ging es weiter nach Lech am Arlberg. In der zentralen Tiefgarage Anger fanden wir noch locker einen freien Platz. Die Tagespauschale von 5 Euro geht absolut in Ordnung. Wir steuerten das Lecher Tourismusbüro an, wo wir einige Ratschläge einholten. Die ursprünglich geplante Wanderung in ein wildromantisches Seitental wird nicht mehr unterhalten. So entschieden wir uns für eine Planänderung. Als neues Ziel für unsere heutige Wanderung wählten wir den 2’314 Meter hohen Mohnenfluhsattel.
Mit der Bergbahn gelangten wir bequem nach Oberlech, welches auf 1’647 Metern liegt. Hier prägten Hotels und Pensionen das Bild. Einige davon waren geöffnet und wohl auch gut besucht. Unsere Wanderung konnte beginnen. Der Ortsausgang war schnell erreicht und über gut riechende Alpenwiesen entlang von uns bestens bekannten Skipisten mit schwungvollen Abfahrten ging es zügig bergauf. Wir gewannen schnell an Höhenmeter und machten bei der Kriegeralpe einen Abstecher zu einem hübschen jedoch namenlosen Speichersee.
Beim Speichersee führt ein Wanderweg hinauf zum Kriegerhorn und ein anderer hinunter nach Zug. Wir hatten heute aber mit dem Mohnenfluhsattel ein anderes Ziel. So langsam aber sicher liessen wir die gut duftenden Alpenwiesen hinter uns und gelangten in mehr alpines Gelände. Vor uns lagen noch rund 300 Höhenmeter, dann sollten wir den Mohnenfluhsattel auf 2’314 Metern Höhe erreicht haben.
Gemäss der Wanderkarte sollten wir als Zugabe noch den alpinen Butzensee zu sehen bekommen. Wir gelangten an eine Verzweigung zu diesem, entschieden uns aber für den höher gelegenen Mohnenfluhsattel. Dies auch in der Hoffnung den Butzensee von dort oben sehen zu können. Der Weg hinauf zur Bergstation der Steinmähder Bahn führt über eine Kiesstrasse, die für Unterhaltsarbeiten an den Skiliftanlagen unterhalten wird.
Der Mohnenfluhsattel liegt unterhalb des Gipfels der 2’542 Meter hohen Mohnenfluh. Auf deren Gipfel führt vom Mohnenfluhsattel aus ein Alpinwanderweg, der gut zu erkennen ist. Noch ein paar Schritte und unser Ziel war erreicht. Wir hatten den Mohnenfluhsattel erreicht und ein wunderbarer Blick hinunter zum 200 Meter tiefer liegenden Butzensee tat sich auf. Der zwei Hektaren grosse Butzensee ist ein natürlicher, alpiner Hochgebirgssee. Der See liegt in einer Sattelmulde zwischen der Mohnenfluh und der Braunarlspitze.
Wir verweilten ein Weilchen hier oben, genossen die wunderbare Aussicht und die kühleren Temperaturen. Dann war es Zeit für unser Mittagessen. Im Rucksack befanden sich allerlei lokale Köstlichkeiten und bei der Bergstation der Steinmähder Bahn fand sich sogar ein schönes Bänkchen. Die Tiroler Kaminwurze und der Vorarlberger Bergkäse schmecken köstlich. Für den Rückweg entschieden wir uns ab der Bergstation der Weibermahd Bahn für den kurzen aber lohnenswerten Umweg durch die bekannten Gipslöcher. Oberhalb von Oberlech gibt es davon drei geschützte Gebiete mit über 1’000 solcher Sinklöcher, auch Dolinen genannt. Sie erreichen teilweise einen Durchmesser von 100 Metern und eine Tiefe von beachtlichen 35 Metern.
Sie entstehen durch Erosion. Das Naturschutzgebiet wurde auch deshalb gegründet, da hier 20 verschiedene Orchideenarten und viele Murmeltiere beheimatet sind. Daher sind Wanderungen zur Blütezeit der Orchideen von Juli bis Mitte August besonders beliebt. Die Landschaft gibt den Orchideen und Murmeltieren optimalen Schutz vor Feind und Wind und das weiche Gipsgestein eignet sich ideal zum Höhlenbau (Quelle: Wikipedia).
Nach diesem interessanten und lehrreichen Abstecher durch das schöne Naturschutzgebiet erreichten wir Oberlech, den Ausgangs- und Endpunkt unserer heutigen Wanderung hinauf auf den Mohnenfluhsattel. Wir warteten auf die Gondelbahn und bald war Lech erreicht. Im Après Post Hotel in Stuben erwartete uns ein kühles Bier, Kaffee und Süssigkeiten. Danach ging es auf direktem Weg zum Campinplatz Alpencamping in Klösterle, wo wir einen gemütlichen Abend verbrachten und unsere Wanderung vom kommenden Tag planten.