Am heutigen Tag hiess es aufbrechen und antreten der Rückreise. Dies aber nicht ohne vorher noch einen Abstecher zu einer der schönsten Hütten in den Alpen zu machen. Nach dem Frühstück verliessen wir den schönen, sauberen und einladenden Alpencamping Klösterle und machten uns auf den Weg via Bludenz nach Brand, einem beliebten und schmucken Ferienort im Brandnertal im österreichischen Vorarlberg. Wenige Kilometer von Brand entfernt befindet sich die Talstation der Lünerseebahn, welche zahlreiche Besucher hinauf zum gleichnamigen See transportiert.
Es stehen zahlreiche Parkplätze zur Verfügung. Diejenigen im oberen Bereich sind im Gegensatz zu denen weiter unten gebührenpflichtig. Die Tagespauschalen sind absolut vernünftig. Dennoch machen zahlreiche Besucher vom Gratis Parking Gebrauch und nehmen den Fussmarsch entlang der stark befahrenen Strasse in Kauf. Wir parkierten im gebührenpflichtigen Bereich. Bei der Kasse wurde uns mitgeteilt, dass unsere Gästekarte aus Klösterle nur bis und mit der Ortschaft Brand gültig wäre. Die Lünerseebahn ist aus irgendwelchen geografischen und/oder geopolitischen Gegebenheiten nicht abgedeckt. Hatten wir nicht am Vortag in Zürs dasselbe Erlebnis ?
Egal, wir kauften unsere Fahrkarten und stiegen mit zahlreichen weiteren, maskierten Fahrgästen in die nächste Gondel.
Die Lünerseebahn verbindet die Talsation auf 1’568 Metern Höhe mit der Bergsation bei der Staumauer des Lünersees auf 1’983 Metern. Ursprünglich war diente die Bahn den Materialtransporten während der Bauzeit der Staumauer. Seit dem Jahr 1959 ist sie der Öffentlichkeit freigegeben, und zahlreiche Besucher nutzen die Fahrgelegenheit, ansatt die über 400 Meter Höhendifferenz zu Fuss zurückzulegen. Die gesamt Anlage wurde aufgrund von Auflagen im Jahr 2019 umfassend technisch saniert.
Nach einer kurzen Fahrzeit sind wir oben beim Lünersee angekommen und haben als erstes das schöne Panorama und die karge Bergwelt bestaunt. Unser Tagesziel war die Totalphütte, welche auf 2’385 Metern Höhe liegt, was einenm Aufstieg von ziemlich genau 400 Metern entspricht.
Der Lünersee wurde im Jahr 1959 zum ersten Mal voll gestaut, was einer Seetiefe von 139 Metern entspricht. Beliebt ist er bei Wanderern aber auch bei Fischern. In der bei der Bergstation liegenden Douglass Hütte kann auch übernachtet werden, was wir von vielen Jahren auch schon gemacht hatten. Der Vorgänger der Douglass Hütte wurde im Jahr 1870 erbaut und fiel der Flutung zum Opfer.
markiert und kann nicht verfehlt werden. Aber hier steigt der Weg stetig an. Das Aufkommen an Wanderern war gewaltig. Alle möglichen Österreichischen und Deutschen Dialekte waren zu hören, ab und zu auch Schweizerdeutsch. Kein Wunder, denn der Lünersee wird nur durch eine Bergkette vom Prättigau im Kanton Graubünden getrennt. Wir marschierten unser Tempo und kamen gut voran.
Die Landschaft wurde immer karger und alpiner und gewann stetig an Reiz. Die über uns liegende Totalphütte ist eine Schutzhütte der Sektion Vorarlberg des Österreichischen Alpenvereins. Sie steht auf 2’385 Metern Höhe am Aufstieg vom Lünersee zur Schesaplana. Die Hütte ist mit dem Umweltgütesiegel des deutschen und österreichischen Alpenvereins ausgezeichnet.
Ihre Anfänge bestanden in einer ehemaligen Baubaracke der Vorarlberger Illwerke AG, als diese für das 1958 in Betrieb genommene Lünerseewerk einen Wasserüberleitungsstollen vom Brandner Gletscher zum Totalpsee durch den nördlich der Hütte stehenden Kamm bohrte. Nachdem die Baracke ausgedient hatte und seitens der Illwerke zum Abriss vorgesehen war, wurde sie vom ÖAV übernommen, umgebaut und ab dem Jahr 1964 probeweise bewirtschaftet.
Die Totalphütte wurde bis zum Januar 2019 als lawinensicher eingestuft. Das änderte sich dann aber, als eine riesige Lawine einen Grossteil der Totalhütte unter sich begrub und zerstörte. Der Wiederaufbau wurde unverzüglich in Angriff genommen und zügig abgeschlossen (Quelle: Wikipedia).
Aus der Ferne konnten wir die Totalphütte erkennen. Ein letzter Effort und die Höhenmeter waren geschafft. Wir waren am Ziel. Klar hätte es auch schneller gehen können, aber die Landschaft bietet so viele Fotospots, die wir einfach nicht verpassen wollten. Vor der Hütte und wohl auch drinnen herrschte reger Betrieb. Nach der freundlichen und konsequenten Corona 3G Kontrolle nahmen wir am einzigen freien Tisch Platz und bestellten unsere Getränke und etwas zum Knabbern.
Wir machten noch einige Fotos rund um die Totalphütte und machten uns mit den Details zum zerstörerischen Lawinenabgang vom Januar 2019 vertraut. Ein Informationspavillon wurde eigens dafür eingerichtet. Dann wurde es Zeit für den Rückweg hinunter zum Lünersee und mittels der Lünerseebahn zum Parkplatz der Talstation. Vor Brand machten wir noch eine kurze Picknick Pause und fuhren von dort wieder nach Hause. So ging unsere schöne Spontantour ins österreichische Vorarlberg zu Ende. Wir haben viel gesehen, unternommen und erlebt und hatten auch neue Ideen für die nächste Tour in diese schöne und freundliche Region in den Rucksack gepackt.