Den heutigen, schönen Sommertag wollten wir nicht unverrichteter Dinge verstreichen lassen und entschieden uns, eine schöne Rundwanderung vom hoch über Amden Dorf liegenden Arvenbüel aus zu unternehmen. Dabei sollte einer der bekannten Ammler Hausberge, der 1’739 Meter hohe Flügenspitz, das eigentliche Ziel der Wanderung sein.
Der Wanderweg führt zuerst leicht hinab zum Beerenbach. Von hier aus beginnt die Steigung hinauf zur immer noch verwaisten Alp Looch, die noch auf eine neue Pächterschaft wartet. Wir wählten den Wegabschnitt durch den malerischen Eggwald.
Die meisten Wanderer, welche hier anzutreffen sind, wählen den 2’100 Meter hohen Leistchamm als Tagesziel. Der Flügenspitz ist etwas weniger bekannt. Das Aufkommen an Wanderern hielt sich heute in Grenzen.
Etwas oberhalb der Alp Looch hat man die Möglichkeit, nach links hinauf zum Flügenspitz zu verzweigen. Der Weg führt allerdings durch auch im Sommer ziemlich nasses Wiesengebiet. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge während den vergangenen Tagen, wählten wir die Route hinauf zum First, einem schönen Aussichtspunkt auf 1’663 Metern. Von hier aus führt der Wanderweg nach links zum Flügenspitz und nach rechts zum Leistchamm.
Den Leistchamm heben wir uns für eine spätere Wanderung in dieser noch jungen Saison auf. Unser Weg führte nach links hinauf zum Gipfelkreuz des Flügenspitz. Der erste Teil des Weges führt eben dem Grat entlang. Bald ist eine Weggabelung erreicht. Links führt der Weg wie vorher beschrieben hinab zur Alp Looch und gerade aus steil dem Grat hinauf auf den Gipfel des Flügenspitz. Hier sollte man trittsicher sein. Vorsicht ist auch geboten, beim Kreuzen mit anderern Wanderern. An einigen Stellen kann es eng werden.
Der 360 Grad Panorama Blick vom Gipfelkreuz ist einmalig. Die Weitsicht war heute sehr gut, und uns lag alles zu Füssen. Aber es war Zeit, aufzubrechen. Unser Rundweg führte uns über die Bärenegg weiter zur Schiblerwiti auf 1’567 Meter. Von hier aus führt ein Weg hinunter zur Altschen. Unser Ziel war jedoch die Vorder Höhi. Der Weg steigt wieder leicht an und führt durch mystische Waldabschnitte, in welchen im Spätsommer und Herbst frische Pilze und Unmengen an Heidelbeeren gesammtelt werden können. Aber Achtung, für das Pilze Sammeln unbedingt die kantonalen Vorschriften beachten.
Nach diesem Abstecher durch die scheinbar unberührten Wälder in den Weiten Kanadas war das Gedenkkreuz bei der Vorder Höhi erreicht. Es wurde im Jahr 1920 als Dank für die Verschonung von der Viehseuche errichtet.
Wir machten eine kurze Pause und blickten ins schöne Toggenburg hinunter. Dank der guten Weitsicht waren auch das Rheintal und die Bergketten im Vorarlberg gut zu erkennen. Das war bei unserer winterlichen Nebelwanderung
vom 5. Januar dieses Jahres ganz anders. Wir waren schon jetzt gespannt, in welcher Blütenpracht uns die schöne und weite Blumenwiese oberhalb vom Arvenbüel erwartete. Wir wurden nicht enttäuscht, wie die beiden nachfolgenden Bilder zeigen.
Nach diesem letzten Wegabschnitt durch die blühende Welt der Alpenblumen machten wir im Arvenbüel im Cafe Leistchamm Halt. Der hausgemachte Kartoffelsalat mit Wienerli und der leckere ebenfalls selbst gebackene Zwetschgenkuchen schmeckten wie immer vorzüglich. Dasselbe gilt natürlich für das verdiente und erfrischende Weizenbier. So lässt man eine schöne und 10.2 Kilometer lange Rundwanderung mit 546 Höhenmetern in der Ammler Bergwelt gerne ausklingen.