Wir geniessen unser Käse Fondue auf der Schwägalp

An diesem wunderschönen und spätherbstlichen Tag unternahmen wir eine VW Bus Tagestour durch das wunderschöne Toggenburg. Eigentlich wollten wir für ein paar Tage ins Tessin fahren, änderten infolge Corona Überlegungen unsere Pläne. Die Campingplätze waren trotz stark steigenden Fallzahlen immer noch sehr gut belegt.

Mövenpick Glarnerland
Frühstück gab es im Mövenpick Glarnerland

Wir hatten uns für unseren heutigen Tagesausflug etwas ganz besonders ausgedacht. In Amden kauften wir in der Molki eines ihrer feinen Käse Fondues. Da wir schon am Morgen Hunger hatten, entschieden wir uns für eine Dreier Portion. Alles was dazu

sonst noch benötigt wurde, nahmen wir von zuhause mit. Das wären ein Rechaud mit Brennpaste, Gabeln und Brot. Ein kurzes Frühstück gab es im Mövenpick Glarnerland. Dann machten wir uns auf den Weg über den Ricken nach Lichtensteig im Toggenburg. Bei Willi Schmid, dem Master of Cheese, kauften wir in seinem Geschäft Städtlichäsi einige lokale Spezialitäten zur den Verzehr zu Hause. 

Städtlichäsi
Im Städtlichäsi in Lichtensteig findet man feine lokale Spezialitäten

Den nächsten Halt legten wir in Flawil im Maestrani’s Chocolarium ein. Hier dreht sich wirklich alles um die Schokolade. Im schön eingerichteten Fabrikladen gibt es alles zu kaufen und zu degustieren. Von beidem machten wir grosszügig Gebrauch.

Maestrani
Im Maestrani Fabrikladen ist die Auswahl gross

Auf einen Besuch des Chocolariums hatten wir aus Zeitgründen verzichtet. Aufgrund unseres Grosseinkaufes erhielten wir noch einen Gutschein für einen Gratis Kaffee in der eigenen Cafeteria. Diesen haben wir natürlich eingelöst. Auch für Elliott wurden wir noch fündig. Der Globi Pullover gefällt im sicher gut. 

Ludovico «Aquilino» Maestrani stammte aus Aquila im Bleniotal. Er hatte bei seinem Vater Giuseppe in Lugano die Kunst der Schokoladenherstellung erlernt. Nach Wanderjahren in Italien und Deutschland (1846 bis 1852), eröffnete er im Jahr 1852 sein erstes Geschäft an der Krongasse in Luzern. Im Jahr 1859 verlegte Aquilino Maestrani seinen Betrieb nach St. Gallen.  Um seine Produkte anzupreisen, baute er mit dem sogenannten «Marmorhaus» einen Prachtbau mitten in der Altstadt.

Im Jahr 1875 überstieg die gewaltige Nachfrage die vorhandenen Produktionskapazitäten, daher wurde im Osten der Stadt ein neues Fabrikationsgebäude gebaut. Aquilino Maestrani starb im Jahr 1880. Er wurde zunächst in St. Gallen, später in Aquila beigesetzt. Seine drei Söhne Ludovico, Roberto und Savino führten das Unternehmen gemeinsam weiter. In den Jahren 1887 bis 1897 hatte dieses eine Filiale in Bregenz.  Im Jahr 1905 wurden umfangreiche Fremdmittel aufgenommen und in den Jahren 1912 und 1913 entglitt der Familie Maestrani die Kontrollmehrheit über das Unternehmen. Die in Schieflage geratene «Maestrani Schweizer Schokoladen AG» wurde ab 1923 vom Treuhänder Jakob Guyer im Auftrag der Gläubigerbank erfolgreich saniert.

Maestrani
Der Maestrani Fabrikladen lässt keine Wünsche offen

Im Jahr 1998 erwarb Maestrani die Konkurrentin «Munz» in Flawil. Ein Jahr später begann dort der Neubau einer Fabrikationshalle, mit der Absicht, die ganze Produktion von St. Gallen nach Flawil zu verlagern. Dies erfolgte in den Jahren 2003 und 2004.

Heute beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa 150 Personen. Die Produktionsmenge wird mit rund 3500 Tonnen pro Jahr angegeben (Quelle: Wikipedia).

Mit sehr feiner Schokolade verpflegt fuhren wir über Landstrassen durch herrlich farbenprächtige, herbstliche Wälder am Kloster Magdenau vorbei  und dem Fluss Necker entlang in Richtung Nesslau via St. Peterzell und Hemberg. Die malerische Landschaft wirkte sehr idyllisch.

Herbstwald
Farbenprächtige Herbstwälder entlang der Route auf die Schwägalp
Hemberg
Aufstieg über kaum befahrene Strassen nach Hemberg

Kurz vor Nesslau bogen wir in Neu St. Johann nach links ab und folgten der Strasse hinauf zur Schwägalp am Fusse des Säntis Massivs. Streng genommen handelt es sich um den Schwägalppass mit einer Höhe von 1’278 Meter über Meer.

Die Bezeichnung des Passübergangs kommt vom Namen der Alplandschaft östlich davon. Um das Jahr 1280 wurde der Name Sweigalpe und um das Jahr 1335 der Name Swaigalp in mittelalterlichen Belegen niedergeschrieben. Das veraltete Wort «Schweige» hatte die Bedeutung Viehweide und im Appenzeller Dialekt wird das «ei» durch ein «ä» ersetzt (Quelle: Wikipedia).

Die Strasse steigt stetig leicht an und führt dem schönen Bergbach Luteren entlang. In der Luteren hätte ich anlässlich des Hebeisen Fliegenfischer Kurses in Nesslau auch fischen können, hatte mich damals aber auf die Thur konzentriert. Hier hatte es nun merklich mehr Verkehr und als wir oben auf der Schwägalp ankamen, waren Grossteile der Parkplätze besetzt. Dank dem sonnigen Herbstwetter entflohen unzählige Tagestouristen dem zähen Nebel im Unterland. Das ist ja auch verständlich.

Schwägalp
Auf der Schwägalp direkt unterhalb des 2'501 Meter hohen Säntis

Auf der Schwägalp befindet sich die sehr moderne Talstation der Säntis Schwebebahn. Dazu gehört ein Hotel sowie Gastrobetriebe. Die zahlreichen Parkplätze sind kostenlos. Wir fuhren an den besetzten Plätzen vorbei und parkierten auf dem hintersten, grossflächigen Parkplatz. Dieser war weitgehend unbesetzt, und einige Campingbusse hatten bereits ihr Lager aufgeschlagen. Wir waren nicht sicher, ob sie auch die Nacht hier oben verbringen würden. 

Wir suchten uns einen Platz am Rand und richteten uns ein. Dazu gehörte selbstverständlich auch die Markise, unsere neuen Campingstühle und der Campingtisch. Es fehlte an nichts. Gashahn auf, Flamme an und den Käse in der Pfanne schmelzen lassen. Mit der 3er Packung hatten wir es wohl etwas zu gut gemeint. Der Caquelon war dann doch etwas klein, sodass wir kaum rühren konnten. Geschmeckt hat es auf jeden Fall köstlich und die Idee war genial. Sogar patroullierende Kantonspolizisten winkten uns zu.

Schwägalp
Es ist angerichtet

Mit vollen Bäuchen blickten wir zum eindrücklichen Säntis Gipfel empor und nahmen uns vor, demnächst für das Säntis Zmorge hinaufzufahren. Als dann aber die Sonne am Horizont unterging, wurde es merklich kühler. Wir packten unsere Sachen und machten uns auf dem Weg zurück nach Amden. Wir wählten die Route durch das schöne Appenzellerland via Urnäsch nach Hemberg und von dort aus nach Wattwil und über den Ricken nach Ziegelbrücke.

Appenzell
Dem Sonnenuntergang entgegen zwischen Urnäsch und Hemberg

Der Tag klang mit einem schönen Sonnenuntergang aus. Teilweise machten sich abendliche Nebelschwaden breit, und der Föhn sorgte für dramatische Wolkenformationen. Ein schöner und erlebnisreicher Tag ging zu Ende. Insgesamt legten wir knapp 150 Kilometer zurück und Anzahl gefahrener Höhenmeter betrug 2’500. Also genau soviel wie vom Meeresufer hinauf auf den Säntisgipfel.

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