Im schönen Disentis Gold schürfen und Capuns geniessen

Am Donnerstag fuhren wir mit unserem VW Bus Ocean Liberty T6 auf direktem Weg nach Disentis in den schönen Bergkanton Graubünden. Unser Plan war, zwei Nächte auf dem schön angelegten TCS Naturcampingplatz zu übernachten und uns morgen Freitag auf die Suche nach der Rheinquelle auf den Weg zu machen.

Der Sicherheit halber hatten wir am Donnerstag morgen schon mal online einen Standard Stellplatz reserviert. Die Buchungsbestätigung folgte umgehend per eMail. Als wir uns bei der Reception anmeldeten, wurde uns der Stellplatz 53 zugewiesen.

TCS Camping Disentis
Wir machen es uns gemütlich
TCS Camping Disentis
Zum Vorderrhein sind es nur ein paar Fussschritte
TCS Camping Disentis
Camping in der Natur

Wir fuhren zu unserem Plätzchen und richteten uns ein. Es herrschte eigentlich noch reger Betrieb, was wir nicht erwarteten. Der schön in die Natur eingebettete TCS Campingplatz liegt direkt am Vorderrhein, in welchem auch nach Goldnuggets geschürft werden kann. Kurse werden direkt auf dem Campingplatz angeboten. Für Kinder wird auch viel geboten. So gibt es Tischtennis, eine grosse, aufblasbare Rutschburg, ein Trampolin und schön angelegte Teiche, in welchen auch gebadet werden kann. Wir erhielten noch je eine Gästekarte, mit welcher der Linienbus, einige Bergbahnen sowie die Disentis – Oberalp Strecke der SBB bis hinauf zur Passhöhe gratis benutzt werden kann. Das ist ein tolles Angebot. Der TCS Nachsaison Preis für unseren Standardplatz inklusive Strom lag bei 42 Franken pro Nacht.

Unterwegs-nach-Disentis-neuNachdem wir uns eingerichtet hatten, besuchten wir das Campingplatz Restaurant und besprachen, was wir heute noch unternehmen wollten. Wir entschieden uns, für einen Besuch von Disentis. Das Dorfzentrum ist gut zu Fuss vom Campingplatz aus erreichbar. Ein gut angelegter und markierter Wanderweg führt hinauf zur Hauptstrasse und entlang dieser gelangt man in weniger als 30 Minuten ins schöne und gepflegte Dorfzentrum von Disentis. Im Rätorormanischen wird das Dorf Mustér genannt. Die Abstammung des Wortes Disentis ist nicht eindeutig. Es könnte von Desertina, was soviel wie Einöde bedeutet, hergeleitet sein. Es wäre auch möglich, dass der Name vom lateinischen Wort Dissentire, was Weggabelung oder Verzweigung bedeutet, abstammt. Das romanische Mustér stammt vom Lateinischen Monasterium, was Kloster bedeutet, ab.

Disentis
Eines der schönen alten Häuser im Dorfkern

Disentis liegt auf 1’130 Meter über Meer und beheimatet rund 2’100 dauerhafte Einwohner. Nach einer bewegten Geschichte, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht, entstand Ende des 17. Jahrhunderts eine neue Klosteranlage im barocken Baustil. Im Jahr 1799 steckten französische Truppen das Dorf Disentis, Kloster und Kirche in Brand, nachdem sich die Einwohner gegen die Besatzer erhoben hatten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Klosteranlage umfassend restauriert und rund hundert Jahre später nochmals. Die letzte Restaurierung der Klosterkirche wurde im Jahr 2019 beendet. Seit 1880 führt das Kloster ein Gymnasium mit Mönchen als Lehrkräften. Die weitere Gewährleistung der Anerkennung als zur Maturität führende Schule wurde anfangs der 1970er Jahre an zwei Bedingungen geknüpft: Erstens die Zulassung von Mädchen und zweitens die Ergänzung des Lehrkörpers durch zivile Lehrpersonen.

Disentis
Das Ortsbild von Disentis mit der beachtlichen Klosteranlage
Disentis
Luftaufnahme von Disentis (Werner Friedli – Oktober 1954)

Dieses Bild stammt aus der Sammlung der ETH-Bibliothek und wurde auf Wikimedia Commons im Rahmen einer Kooperation mit Wikimedia CH veröffentlicht.

Rund um Disentis erstrecken sich über 180 Kilometer Wanderwege und 30 Kilometer Langlauf Loipen für den aktiven Wintersport. Das bis auf knapp 3’000 Meter reichende Skigebiet wird unter dem Namen «Disentis 3000» betrieben. Seit dem Jahr 2019 besteht eine Anbindung an das Skigebiet Andermatt – Sedrun (Quelle: Wikipedia).

Der alte Dorfkern von Disentis gefiel uns sehr gut, und gerne wären wir am späteren Nachmittag in einem rustikalen Restaurant eingekehrt. Doch leider gab es zu dieser Zeit noch keine warme Küche. Leider hatte auch die lokale Pizzeria mit eigenem Holzhofen heute Ruhetag. Wir wurden aber im hübsch eingerichteten Restaurant La Centrala fündig. Der Capuns und das Plättli mit lokalen kalten Köstlichkeiten schmeckten sehr lecker.

La Centrala
Kaltes Plättli
La Centrala
Frisch zubereiteter Capuns

Capuns ist ein traditionelles Gericht aus dem Kanton Graubünden. Es handelt sich um in Mangoldblätter oder Lattichblätter gewickelte Päckchen aus Spätzleteig, der mit Kräutern und in kleine Stücke geschnittenem einheimischem Salsiz oder Bündnerfleisch angereichert ist. Capuns werden in Milchwasser gekocht. Je nach Rezept werden sie noch mit Bergkäse überbacken. Dazu reicht man eine Sauce aus halb Milch und halb Bouillon. Das ist sehr lecker aber nur zwischendurch «erlaubt», denn der Kalorienzähler schlägt beim Capuns voll in den roten Bereich aus.

TCS Camping Disentis
Kurze Rast mit Blick in die herbstliche Bündner Bergwelt

Wir machten uns dann wieder zu Fuss auf den Weg zurück zum Campingplatz und kauften im Volg noch kurz ein paar Kleinigkeiten ein. Für den morgigen Tag war soweit alles klar und geplant. Die Zmorge Brötli und Gipfeli hatten wir im Camping Kiosk bereits bestellt und die Rheinquelle wartete darauf entdeckt zu werden. Alles dazu dann im nächsten Beitrag.

 

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