Die Farbenpracht entlang des Paria Rivers

Nach dem Vorgeschmack von gestern abend wollten wir die Gegend rund um den Paria River heute besser kennenlernen. Nach dem Check Out im Hampton Inn in Page, Arizona, fuhren wir auf dem Highway 89 in Richtung Kanab. Nach 66 Kilometern gelangt  man zur Rechten an einen Parkplatz mit Hinweistafeln (GPS Koordinaten: 37°11’07.5″N 111°59’44.4″W). Auf der einen ist eine Karte des Gebiets dargestellt und auf einer zweiten die Geschichte rund um die europäische Besiedlung. Hier beginnt eine Dirt Road über welche man problemlos ins Hinterland fahren kann. Das Gebiet gehört zum Grand Staircase Escalante National Monument.

Paria
Die Dirt Road zum Paria River

Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 72 Stundenkilometern erschien uns etwas gar zu sportlich. Auf der teilweise waschbrettartigen Strecke verträgt es ein solches Tempo nicht. Schon bald befindet man sich inmitten der farbenprächtigen an Badlands erinnernden Landschaft. Verschiedenste rote Farbtöne beherrschen das Bild. Es gibt genügend Stellen, um kurz anzuhalten und ein schönes Erinnerungsfoto zu schiessen.

Paria River
Unglaubliche Farbtöne und Formationen warten entlang der Strasse
Paria River
Ein Tafelberg mit darunterliegenden Sedimentgesteinen
Paria River
Entstehungsgeschichte zum Anfassen
Paria
Man stelle sich vor, hier Ackerbau betreiben zu müssen

Die Gegend, in welcher wir uns aufhielten, wurde im Jahr 1865 von Mormonen, angeführt von Peter Shirts, besiedelt. Ihre erste Siedlung wurde Rockhouse benannt. Dies in Anlehung an das Haus von Peter Shirts, welches aus Sandstone gebaut wurde. Ab dem Jahr 1867 wanderten zahlreiche neue Siedler zu. Die Ernten der Farmer waren gut, die Bewässerung der Felder jedoch äusserst schwierig. Deshalb entschlossen sich die Siedler, die Siedlung im Jahr 1870 an einen anderen Ort zu verlegen. Dieser lag acht Kilometer flussäufwärts und trug den Namen Pahreah. Ein Jahr später wurde ein Damm sowie Bewässerungsleitungen gebaut. Pahreah wuchs kontinuierlich. Ein General Store und eine Kirche wurden gebaut. Die Bevölkerung umfasste 47 Familien. In den 1880er Jahren änderte sich aber alles schlagartig. Der still vor sich hinfliessende Paria Fluss verwandelte sich aufgrund sintflutartiger Regenfälle in regelmässigen Abständen in ein alles mit sich reissendes Gewässer. Alle Felder und auch einige Gebäude wurden immer wieder zerstört. Zahlreiche Farmer gaben auf und entschlossen sich, Pahreah zu verlassen. Im Jahr 1892 waren nur noch acht Familien hier ansässig. Aus Gründen, die heute nicht mehr nachvollzogen werden können, wurde im selben Jahr noch ein Post Office unter dem Namen Paria eröffnet. Es blieb ruhig bis im Jahr 1911 eine kleine Goldmine ihren Betrieb aufnahm. Aber auch sie fiel nur ein Jahr später einer Flut zum Opfer. Das Post Office wurde im Jahr 1914 geschlossen und ab dann war nur noch eine Person – ein Goldsucher – hier ansässig. Aber auch er verliess Paria, allerdings erst im Jahr 1929. Seither ist die Stadt verlassen.

Paria
Der still vor sich hinfliessende Paria River
Paria
Letzte Ruhestätte

An das einst blühende Städtchen Paria, respektive Pahreah, erinnert heute nur ein Friedhof mit einer Gedenktafel an die Siedler, welche hier ihre letzte Ruhe fanden. Andere Zeitzeugen sucht man vergebens. Das gilt auch für eine in der Nähe liegende Hollywood Filmstadt. Sie wurde ein Raub der Flammen. Die Gegend rund um den Paria River bietet auch zahlreiche Wandermöglichkeiten. Wir fuhren jetzt wieder zurück zum Highway 89 und via Page nach Moab. Dort sind abends gut angekommen. Bei der Old Spanish Trail Arena erspähten wir etwas ausserhalb von Moab beim Vorbeifahren den Foodtruck von Moab Kitchen. Wir überlegten nicht lange, denn es gab für das Nachtessen keine Alternative zu den leckeren Samosas. Zugleich fand in der Old Spanish Trail Arena ein Rodeo Anlass für Kinder statt. Es war wirklich interessant, den kleinen Cowboys und Cowgirls zuzusehen. Ebenso fand ein Anlass zahlreicher Kletter Enthusiasten aus den In- und Ausland statt.

Moab
Kinder Rodeo
Moab Kitchen
Leckere Samosas
Moab
Outdoor Enthusiasten

Danach gings auf dem schnellsten Weg nach Hause. Für die kommenden Tage war Ruhe in Moab angesagt, bevor wir wiederum auf einen grösseren Road Trip nach Norden in die Pacific North West Area aufbrechen würden.

 

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