Wohnen in einer kühlen Höhle in der Wüste im südlichen Teil des Staates Utah ? Wieso nicht ! Diese Gedanken machten sich das Ehepaar Albert und Gladys Christensen in den 1930er Jahren. Sie errichteten das Hole N” The Rock, eine Wohnung in den roten Sandstein gehauen und 18 Kilometer südlich von Moab gelegen. Auf einer Fläche von insgesamt 465 Quadratmetern befinden sich 14 Zimmer. Bis zu seinem Tod im Jahre 1957 hatte Albert Christensen über 1’400 Kubikmeter Stein aus dem Fels gehauen, ohne dabei sein Werk vollenden zu können. Seine Ehefrau Gladys führte bis zu ihrem Tod im Jahr 1974 den Ausbau fort.
Zum Ausbau gehören eine in den Fels gehauene Badewanne sowie ein 20 Meter hoher Kamin. Die inwändige Treppe hinauf zu einem geplanten Roof Deck konnte leider nicht mehr vollendet werden. Die Zimmer, welche besichtigt werden können, sind mit original Möbeln, Werkzeugen und Gladys’ Puppensammlung sowie einem ausgestopften und konservierten Esel (!) ausgestattet.

Die zugänglichen Räume können nicht frei besichtigt werden. Es werden geführte Touren, welche ungefähr zwölf Minuten dauern, angeboten. Leider besteht ein Fotoverbot, sodass es uns leider nicht möglich war, die teilweise skurrile Zimmeranordnung und Ausstattung zu fotografieren. Die nachfolgenden beiden Aufnahmen entstammen der offziellen Webseite.
Als Einnahmequelle diente der Verkauf von Gladys’ selbstgemachtem Glasschmuck sowie der Betrieb eines Diners, der ebenfalls Teil der in den Fels gehauenen Wohnung war. Die mit Gas betriebene Friteuse sowie verschiedenste Küchenutensilien können auch besichtigt werden. Eigentlich sollte man diesen Diner wieder aufleben lassen. Das wäre wirklich etwas Spezielles. Albert verdiente sich als Friseur in Moab zudem ein paar extra Dollar pro Woche. Das Ehepaar Christensen adoptierte vier Kinder, welche leider kein Interesse zeigten, die Wohnung samt Diner zu übernehmen.

Die Tour an und für sich war nicht spektakulär sondern eher US-untypisch emotionslos moderiert aber dennoch lohnenswert. Der Souvenirladen wirkt ziemlich chaotisch und ist mit allerlei Ramsch bestückt. Im Aussenbereich sind zahlreiche Artefakte aus der Gründerzeit und des lokalen Uranbooms ausgestellt. Dazu gehören eine alte Strassenplaniermaschine, die anfangs noch von Ochsen gezogen wurde, eine original Miner Cabin und ein Eingang zu einem Minenschacht aus den 1950er Jahren sowie eine zeitgemässe Benzinzapfsäule. Das alleine wäre für mich schon einen Besuch wert gewesen. Die zahlreichen, originalen Email- und Neonschilder würden auf eBay einen reissenden Absatz finden.
Zum Komplex gehört auch ein kleiner Zoo, für welchen man ein zusätzliches Eintrittsgeld entrichten muss. Das wollten wir Elliott nicht vorenthalten. Aber ehrlich gesagt, glücklich sahen die Tiere in ihren artfremden und kleinen Gehegen nicht aus.
