Heute waren wir mal nicht zu Fuss sondern wieder einmal auf vier Rädern unterwegs. Der „Guide to Moab, Utah Backroads & 4 Wheel Drive Trails“ von Charles A. Wells war uns dabei wie immer eine grosse Hilfe. Im Buch sind 80 Trails rund um Moab im Detail beschrieben. Besonders hilfreich sind die Angaben zum Schwierigkeitsgrad.
Nach eingehendem Studium haben wir uns für den eher moderaten (Schwiergkeitsstufe blau) Courthouse Rock Trail entschieden. Dieser rund 17 Kilometer lange Trail gilt als kleiner Bruder des eher schwierigeren Sevenmile Rim Trail, ohne dass man dabei auf die beachtlichen Felsformationen, wie Courthouse Rock (Link), Monitor und Merrimac Buttes oder die Determination Towers verzichten muss. Für den Courthouse Rock Trail sollten mit Anfahrt von und Rückfahrt nach Moab rund drei bis vier Stunden eingeplant werden.
Zum Trailhead gelangt man von Moab aus über den Highway 191. Nach 20.3 Kilometern biegt man links in die gut markierte Mill Canyon Road ab. Dabei sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein. Der Highway ist an dieser Stelle zweispurig und bei Gegenverkehr steht man auf der Fahrspur, wobei die mit 100 Sachen anrückenden Fahrzeuge im Rückspiegel immer grösser werden. Danach fährt man auf Schotter noch einen Kilometer bis zu einem grossen Parkplatz. Hier stellt man den Tageszähler auf Null. Es kann losgehen.
Wir fahren auf der Cotter Mine Road in Richtung Süden und erreichen nach einem Kilometer eine Verzweigung. Hier halten wir Links, um kurz danach die erste Steigung meistern zu können. Dieser Streckenabschnitt wird nun etwas rauher und wir bewegen uns langsam aber sicher dem massiven Courthouse Rock Felsen entlang in die Höhe.
Oben angelangt fährt man auf grossen und weiten Slickrock Felsplatten. Der Weg ist dank weissen Streifenmarkierungen auf dem Boden erkennbar. Einige der Zeichen sind jedoch schon ziemlich verwaschen, sodass man gut aufpassen muss, um nicht einer falschen Fährte zu folgen. Dank dem Vier-Augen Prinzip ist uns das gut gelungen.
Oben angelangt, stellt man fest, dass man sich auf einer Hocheben befindent. Die Fahrt geht in Richtung Monitor und Merrimac Buttes weiter. Ein gut sichtbarer Wegweiser stellt sicher, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert. Anstelle von Slickrock fährt man nun entlang von tollen Felsformationen vor allem auf Sand. Wir begannen nun vermehrt auf das Wetter zu achten. Dunkle Wolken zogen auf, und es begann sogar ganz leicht zu regnen.
Sandige und Slickrock Unterlage wechseln sich ab. Auf dem Slickrock helfen zum Glück wieder die weissen Streifenmarkierungen. Dennoch haben wir uns einmal kurz verfahren und mussten zum letzten bekannten Punkt zurückfahren, um wieder auf die richtige Spur zu kommen. Wir schauten auch vermehrt auf die Uhr, denn heute war grosser Tag. Elliott, Fabienne und Kyle waren auf dem Weg nach Moab, um uns besuchen zu kommen. So wollten wir unbedingt rechtzeitig wieder zuhause aus. Als nächstes Etappenziel erreichten wir die Determination Towers, bei welchen man auf den Sevenmile Rim Trail abzweigen kann, auf was wir selbstverständlich verzichtet haben.
Es zogen nun immer dunklere Wolken auf, und wir beeilten uns noch etwas mehr als vorher. Vor uns lag der letzte Streckenabschnitt, die Durchfahrt durch den Tusher Wash. Wer Zeit hat und sofern es die Umstände zulassen, kann an einer gut markierten Stelle zum Tusher Tunnel abzweigen. Wir haben darauf verzeichtet, kennen wir ihn doch von früheren Besuchen.
Die Fahrt durch den Tusher Wash war gar nicht so einfach. An zahlreichen Stellen mussten wir Wasserlachen durchqueren. Das tönt eigentlich einfach. Die Schwierigkeit besteht aber darin, dass man nicht weiss, wie tief die Wasserlachen sind, und wie sich der Untergrund gestaltet.
Es ging aber alles gut, auch wenn manchmal ein etwas mulmiges Gefühl aufkam. Zumal einige Passagen auch sehr eng waren. Die Fahrt durch den Tusher Wash ist die letzte Schwierigkeit dieses tollen Trails. Den Tusher Wash verlässt man an der Stelle, wo die Mill Canyon Road den Tusher Wash kreuzt. Leider versagte im Tusher Wash mein iPhone Foto App, sodass an dieser Stelle leider keine Fotos veröffentlicht werden können. Schade, aber nächstes mal klappt es dann bestimmt !
Kurz darauf erreicht man den Parkplatz der Mill Canyon Fosil und Historical Site (mehr dazu in einem späteren Blog), dem Startpunkt der heutigen, tollen Ausfahrt. Wir stärkten uns noch kurz, und machten uns danach auf den Weg nach Hause, wo wir voller Freude auf die Ankunft von Elliott, Fabienne und Kyle warteten.
Am spätern Nachmittag sind sie dann gut, wenn auch etwas müde von der langen Anfahrt, in Moab angekommen, und Elliott hat sich spontan als Junior Jeeper zu erkennen gegeben. Das hat ihm und uns sichtlich Spass gemacht. Wir freuten uns auf die kommenden Tage und haben spontan viele Pläne geschmiedet.
