Am 2. September verliessen wir die Schweiz bei nicht allzu bestem Wetter. Wir flogen von Zürich über Chicago nach Denver. Der Wetterbericht für die Rocky Mountain Stadt, die auf 1’600 Meter über Meer liegt, versprach viel Sonne und heisse Temperaturen gegen 35 Grad Celsius. Was für ein Gegensatz zur kühlen und nassen Schweiz.
Unser Flugzeug stand am Gate E 53 bereit. Allerdings musste die Crew vorgängig noch alle Passagiere und ihre Reisepässe kontrollieren. Das dauerte etwas, und so haben wir Zürich Kloten mit einer Verspätung von beinahe einer halben Stunde verlassen können. Der Flug soweit ging ganz gut. Einzig die enge Drei-Vier-Drei Bestuhlung in der Economy Klasse verlangt dem Reisenden auf dem zehn Stunden dauernden Flug einiges ab. Flugkapitän Mächler und seine Crew schafften es sogar, die in Zürich entstandene Verspätung aufzuholen. Nach der erfolgten Landung in Chicago erfolgte allerdings über Lautsprecher die Mitteilung, dass das zugeteilte Gate noch nicht frei war. So mussten wir rund 20 Minuten warten, bis unser Flugzeug am Gate andocken konnte. Die meisten Fluggäste benutzten Chicago als Hub und mussten zu einem Weiterflug eilen. Doch vorher hiess es, das Immigration Prozedere mit gefühlten weiteren 4’000 Einreisenden zu bewältigen. Die Warteschlange schien endlos. Entgegen meinen Befürchtungen erreichten wir den Kiosk und das Pult des Immigration Officers schneller als erwartet.
Dieser fragte uns nach der Dauer unseres jetziges und der letzten Aufenhalte. Willig beantworteten wir seine Fragen und erhielten schlussendlich die Einreise- und die maximale ESTA Aufenthaltsbewilligung von 90 Tagen.
Unsere Koffer warteten auf dem Rollband bereits auf uns. Diese schnappten wir uns und eilten durch die Zollkontrolle. Das ging einfach. Keine Fragen, nichts. Dann die Koffer beim United Desk abgeben und weiter zum internen Flughafen Transfer vom Terminal 5 zum Terminal 1. Leider mussten wir feststellen, dass die Hochbahn nicht in Betrieb war und die zahlreichen Passagiere mit Bussen transportiert werden. Die vollbesetzten Busse müssen sich durch die Autoschlangen kämpfen. Gerade heute, am Labour Day, herrschte grosses Passagier- und Verkehrsaufkommen. Die Uhr lief gnadenlos gegen uns. Den Anschlussflug nach Denver wollten wir auf keinen Fall verpassen. Im Terminal 5 angekommen, mussten wir die Sicherheitskontrolle über uns ergehen lassen. Das dauerte eine Ewigkeit. Es ging aber gut, und wir rannten zum Gate. Dort wurden wir bereits erwartet. Eigentlich wäre das Gate bereits geschlossen gewesen. Schnaufend und schwitzend nahmen wir im Flugzeug Platz. Wir waren froh, dass alles doch noch gut geklappt hatte. Der Flug nach Denver dauerte etwas über zwei Stunden.
Dort sind wir gut angekommen, und die Reise ging nun mit dem Gratis Shuttle zur AVIS Autovermiet-Station, wo wir unseren kleinen KIA entgegen nahmen und zum nahe gelegenen Hampton Inn in Brighton fuhren. Leider haben wir da noch eine Ausfahrt verpasst. Der Tag wollte nicht enden. Schlussendlich landeten wir aber sicher und müde in unseren Betten.
Brighton liegt nicht in unmittelbarer Nähe zum International Airport in Denver. Dafür sind die Zimmerpreise etwas moderater. Nach einem leckeren Frühstück ging die Reise auf der Interstate 70 in Richtung Westen weiter. Wir fuhren ohne Umwege direkt nach Moab, wo wir nach einer Fahrzeit von ungefähr sechs Stunden gut angekommen sind. Die Fahrt führt über die Rocky Mountains entlang an bekannten Skiorten, wie Breckenridge oder Vail. Dass man sein Fahrzeug auf einer Höhe von bis zu 3’400 Meter über Meer bewegt, wird einem aufgrund der Vegetation gar nicht bewusst.
Der Eisenhower Tunnel ist eine zweiröhrige Tunnelverbindung durch einen Höhenzug an der kontinentalen Wasserscheide von Pazifik und Atlantik im Bundesstaat Colorado. Auf einer Höhe von 3’400 Meter war der Eisenhower Tunnel lange Zeit die höchstgelegene Tunneldurchfahrt der Welt. Diesen Rekord musste er aber einen Eisenbahntunnel im Tibetischen Hochland abtreten. Dieser liegt auf sage und schreibe 4’905 Meter über Meer.