Am heutigen Sonntag wollten wir am späteren Nachmittag bei Fabienne, Kyle und Elliott nördlich von Seattle eintreffen. Schon der rege Betrieb im Hampton Inn in Hillsboro liess erahnen, wie es heute wohl auf den Strassen zu und her gehen sollte. Wir fuhren nicht zu spät ab, und die erste Etappe des heutigen Abschnittes führte uns auf dem Wilson River Highway 6 durch den Tillamook State Forest an die Pazifikküste. Die Fahrt durch den Wald war schön aber nicht unbedingt spektakulär. An zahlreichen Stellen ist der Wilson River sehr gut zugänglich und einige Fischer waren bereits im Einsatz und suchten ihr Glück entlang der sicher fischreichen Flussabschnitte.

Es war immer noch ziemlich kalt, aber je näher wir der Küste kamen, desto wärmer wurde es. Wir erreichten die Ortschaft Tillamook, wohin uns der Weg schon vor einigen Jahren führte (Lighthouse Tour 2014). Der Ort ist vor allem bekannt wegen der ansässigen und gleichnamigen Käserei.
Wir fuhren durch die Ortschaft und hielten an der Pazifikküste beim Symons State Scenic Viewpoint an. Dieser liegt unmittelbar beim hübschen Küstenstädtchen Oceanside. Wir hatten Glück und ergatterten einen der wenigen Parkplätze beim Viewpoint. Es bot sich uns ein wirklich schöner Anblick. Es war eine willkommene Abwechslung zu den winterlichen und abgelegenen Landschaftsbildern, welche uns in den vergangenen Tagen begleiteten.


Wir fuhren durch das malerische Oceanside und erreichten kurz daraufhin das etwas weiter nördlich gelegenen Cape Meares Lighthouse und den gleichnamigen State Scenic Viewpoint. Leider war der Leuchtturm sowie der dazugehörige Buch- und Souvenirladen nicht geöffnet. Eine Leuchtturmführung ist immer etwas sehr Spezielles. Cape Meares wurde nach dem britischen Seefahrer John Meares benannt, dem ersten Europäer, der die Tillamook Bay um 1780 erkundete.
Der mit knapp 13 m Höhe kleinste Leuchtturm Oregons ging 1890 in Betrieb. Die Fresnel-Linse für den Leuchtturm wurde in Paris gefertigt und um das Kap Hoorn herum nach Oregon verschifft, wo sie dann vom Schiff über die Klippen hinweg auf das Kap gehievt wurde. Ab 1934 stand für den Leuchtturm Elektrizität zur Verfügung, 1963 wurde er schliesslich stillgelegt.

Parkiert wird oberhalb des Leuchtturms auf einem grossen Parkplatz. Ein hübsch angelegter Weg führt über eine kurze Distanz hinunter zu den Klippen, auf welchen der Leuchtturm gebaut wurde. Nun wurde es höchste Zeit, aufzubrechen. Vor uns lagen dichter Sonntagsverkehr und eine lange Wegstrecke hinauf nach Seattle. Der Weg führte uns auf der berühmten Küstenstrasse Highway 101 nach Astoria über die in den Jahren 1962 bis 1966 erbaute Astoria Megler Bridge. Über eine Länge von sechs Kilometern verbindet sie die Bundesstaaten Oregon und Washington.

Die Fahrt dauerte etwas weniger lang als erwartet, da im Grossraum Seattle zu unserer grossen Überraschung kein grösserer Autostau uns am zügigen Weiterkommen hinderte.

So sind wir gut bei Fabienne, Kyle und Elliott angekommen. Eine leckere Pizza stand bereits bereit. Die nächsten Tage werden wir bei ihnen verbringen.