Wir besuchen Trondheim und den Nidarosdom auf dem Weg nach Norden

Gegen 8:30 Uhr legte die MS Polarlys in Trondheim an. Der Kapitän und seine Mannschaft parkierten die MS Polarlys gekonnt seitwärts direkt hinter der MS Nordnorge aus der Hurtigruten Flotte.

Trondheim ist mit etwas mehr als 190’000 Einwohnern die drittgrösste Stadt in Norwegen. Etwa ab dem Jahr 950 gibt es Spuren eines Handelsplatzes auf der Halbinsel zwischen dem Fjord und der Mündung des Flusses Nidelv. Im Jahre 997 wurde Trondheim als Stadt gegründet. Durch die leicht zu verteidigende Lage und den natürlichen Hafen an der Flussmündung konnte sich die Stadt zu einem blühenden Handelszentrum für die Region entwickeln. Trondheim war im Mittelalter Sitz des Königs und damit Hauptstadt Norwegens.

Die Stadt Trondheim erlebte im 17. und 18. Jahrhundert eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Grundlage des Wachstums war der Holz- und Fischhandel mit den nordeuropäischen Ländern. Auch der Export von Kupfer, das im Bergwerk und in der Hütte von Røros gewonnen wurde, trug zum wirtschaftlichen Wachstum bei.

Eine kleine Gruppe von Kaufmannsfamilien stand an der Spitze dieses Handels. Viele von ihnen waren im 17. Jahrhundert aus Südschleswig nach Trondheim ausgewandert. Der Reichtum dieser Epoche ist noch heute an den prächtigen Bauten dieser Zeit sichtbar. Die Stadt wurde oft von verheerenden Bränden heimgesucht. Bei einem Brand im Jahre 1681 brannte die Innenstadt bis auf die zwei grössten Kirchen ab. Nach dem grossen Stadtbrand von 1681 wurde die Innenstadt grundlegend umstrukturiert. Breite Avenuen und Strassen ersetzten die schmalen Gassen, die teilweise auf das Strassenmuster im Mittelalter zurückgingen. Auf diese Weise sollten neue Brände verhindert werden. Doch in einigen Vierteln hielten die alten Gassen stand. Noch heute findet man solche Viertel südlich des Kanalhafens (Quelle: Wikipedia).

Trondheim

Wir gingen von Bord und schlossen uns der Reisegruppe an, welche Trondheim und den berühmten und geschichtsträchtigen Nidarosdom besichtigen. Der Nidarosdom in Trondheim (alter Name der Stadt war «Nidaros») gehört zu den bedeutendsten Kirchen in Norwegen. Er gilt als Nationalheiligtum. Er war seit 1152 die Kathedrale der norwegischen Metropoliten. Nach der Reformation wurde er zur Kathedrale der evangelisch-lutherischen Bischöfe von Trondheim. Im Mittelalter und von 1818 bis 1906 war der Nidarosdom die Krönungsstätte der norwegischen Könige. Hier wurden sieben Könige gekrönt und zehn begraben.

Der Dom wurde auf der Grabstätte des Königs Olav Haraldsson errichtet, der 1030 in der Schlacht von Stiklestad fiel. Als er ein Jahr nach seinem Tod heiliggesprochen wurde, setzte ein Pilgerstrom zu seinem Grab ein. Kurz darauf wurde über der Grabstätte eine kleine Holzkapelle errichtet. Diese wurde in den Jahren 1070 bis 1090 durch eine steinerne Kapelle ersetzt. Leider gilt im Nidarosdom absolutes Fotoverbot. Ein Bild aus dem Internet möchte ich euch aber trotzdem nicht vorenthalten.

Nidarosdom in Trondheim
Innenansicht des Nidarosdoms (Quelle: Wikimedia.com)

Punkt 12:00 Uhr liefen wir in Trondheim aus und nahmen die Fahrt in Richtung Norden wieder auf. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Beim Auslaufen wie auch schon während der Trondheim Besichtigungstour wurden wir auf die zwei Kilometer vor Trondheim im Trondheimsfjord liegende Insel Munkholmen aufmerksam gemacht. Im Sommer ist sie ein beliebtes Ausflugsziel zum Baden und Sonnenliegen. Deshalb gibt es eine regelmässige Bootsverbindung. Munkholmen ist aber auch reich an Geschichte und steht unter Denkmalschutz. Vor dem 12. Jahrhundert galt die Insel als Hinrichtungsstätte.

Die Insel Munkholmen im Trondheimsfjord
Die Insel Munkholmen im Trondheimsfjord

Laut isländischer Quellen wurde das Benediktinerkloster „Nidarholm“ um das Jahr 1100 gegründet und war dem Heiligen Benedikt und dem Heiligen Laurentius geweiht. Andere Quellen behaupten, dass das Kloster bereits 1028 von Knut dem Grossen errichtet wurde. 1135 sperrte der König Harald Gille hier seinen besiegten Neffen und Konkurrenten Magnus ein, nachdem er ihn geblendet und verstümmelt hatte.

Das Mönchskloster wurde mit der Zeit immer mächtiger. Es war die letzte katholische Bastion in Norwegen, aber die Männer des Erzbischofs von Trondheim, Olav Engelbrektsson, mussten sich zum Schluss ergeben.

Nach der Reformation verfiel das Kloster. Die Insel wurde als Weide für den königlichen Hof in Trondheim verwendet, bis sie im 17. Jahrhundert befestigt wurde. Im Zuge dieser Bauarbeiten verschwanden die letzten Reste des Klosters, und die Insel bekam den Namen «Munkholmen». Munkholmen wurde von 1680 bis 1850 auch als Staatsgefängnis verwendet.

Die Napoleonischen Kriege zeigten, dass wegen der Einführung neuer Kriegsstrategien und -techniken die sternförmigen Festungen nicht effektiv genug waren. Neue Befestigungsanlagen bekamen eine vieleckige Form. Dementsprechend wurde auch die Seefestung Munkholmen zu der Form umgebaut, die sie heute noch hat. Nach der Fertigstellung 1850 hatte sie etwa 8 bis 10 Meter starke Mauern, 60 Kanonen und Platz für bis zu 500 Mann. Im Zentralturm wurde ein Gewölbe als Munitionslager gebaut und die Gefängniszellen entfernt. Munkholmen war zu dieser Zeit eine der stärksten Festungen Skandinaviens. Sowohl für die Trondheimer wie auch für Touristen ist Munkholmen ein beliebtes Ausflugsziel. Heute geht in den Sommermonaten stündlich zwischen Ravnkloa (Hafen) und Munkholmen ein Passagierboot. Innerhalb der Festung gibt es schöne Wiesen zum Sonnenbaden und Picknicken sowie ein Restaurant. Ausserhalb der Mauern liegt einer der populärsten Badestrände Trondheims (Quelle: Wikipedia).

Kurz nach der Ausfahrt aus dem Trondheimsfjorden fuhren wir nah an einem sehr schönen Leuchtturm vorbei. Er trägt den Namen «Kjeungskjær fyr». Der 21 Meter hohe Turm wurde im Jahre 1880 errichtet und 1906 erhöht. Er ist seit 1987 nicht mehr bewohnt. Er steht heute unter Denkmalschutz und liegt in einem Seevogelschutzgebiet. Es ist der einzige achteckige Leuchtturm in Norwegen.

Kjeungskjær fyr
Der Leuchtturm «Kjeungskjær fyr»

Das Leuchtfeuer ist jährlich vom 21. Juli bis 21. Mai in Betrieb und nur im Spätfrühling beziehungsweise im Frühsommer aufgrund der Mitternachtssonne ist der Leuchtturm ausser Betrieb. Der aus rotem Backstein erbaute Leuchtturm präsentierte sich prächtig in der Abendsonne. Wir konnten uns das Leben der Leute, die ihn bedienten, nicht vorstellen.

Der Leuchtturm «Kjeungskjær fyr»
Der Leuchtturm «Kjeungskjær fyr»

Die untergehende Sonne bescherte uns noch ganz schöne Momente an Bord der MS Polarlys. Obwohl die See eher ruhig war, ging es doch ganz schön auf und ab. Einige Passagiere verschwanden in ihre Kabinen. Uns jedoch zog es hinaus auf Deck, wo wir das Auf und Ab live miterlebten.

MS Polarlys
Eine Fahrt in den Sonnenuntergang
Photo Slide und Lightbox Show «Trondheim und Weiterfahrt nach Bodø»
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