Am frühen Morgen stellten wir fest, dass Vernal so einiges zu bieten hat. Am Vorabend hat ein lokales Rodeo stattfefunden und auch die Umgebung des netten und sauberen Städtchens bietet einige Ausflugsmöglichkeiten, wie z.B. weitere Rock Art Sites, eine davon sogar in einer Höhle, Offroad Möglichkeiten sowie einen Besuch des nicht weit entfernten Dinosaur National Monuments.


Dies mussten wir auf einen nächsten Besuch verschieben, denn der heutige Höhepunkt dieses Reiseabschnitts war die Flaming Gorge National Recreation Area. Im Gegensatz zum Vortag war die heutige Strecke mit 209 Kilometern und einer reinen Fahrzeit von knapp drei Stunden wesentlich kürzer.
Nach dem Frühstück fuhren wir weiter in Richtung Norden auf dem Highway 191 und legten etwas ausserhalb des Steinaker Lake State Parks einen kurzen Fotohalt ein. Der Steinaker Lake ist ein Stausee, der den Anwohnern einiges an Freitzeitvergnügen bietet. Sehr spektakulär hat er sich uns aber nicht präsentiert. Es war bemerkenswert, wie tief der Wasserpegel lag. Das hatte wohl mit der lange andauernden Trockenheit zu tun.


Wenige Meilen nach dem Steinaker Lake State Park biegt die Strasse rechts ab zum Red Fleet State Park. Wir haben uns darauf beschränkt, diesen aus der Ferne zu betrachten. Unser Ziel für heute heisst Flaming Gorge National Recreation Area, und dafür wollten wir unbedingt genügend Zeit haben. Der Red Fleet State Park ist auch ein Naherholungsgebiet, und der Stausee bietet wohl allerlei Möglichkeiten, sich die Freizeit zu vertreiben.

Die Fahrt durch den Ashley National Forest ist nicht wirklich spektakulär. Das Gebiet umfasst 5’601 km² und liegt grösstenteils in Utah. Ein kleiner Teil erstreckt sich über den südwestlichen Teil von Wyoming. Wie alle National Forests ist er im Bundesbesitz und wird intensiv forstwirtschaftlich genutzt. Das Gebiet wird geprägt durch die Uinta Mountains mit dem höchsten Berg in Utah, dem Kings Peak (4’125 Meter über Meer). Innerhalb des riesigen Gebietes, über welches sich der Ashley National Forest erstreckt, gibt es über 1’100 Campingmöglichkeiten. Selbstverständlich wird hier auch viel gefischt und gejagt. Nebst anderen Tierarten kann man hier auf Schwarzbären und Pumas treffen. Der Waldbestand besteht vor allem aus Kiefern und Fichten. Von Europäer wurde das Gebiet erstmals von spanischen Entdeckern im Jahr 1776 betreten. Vollständig erkundet und kartografiert wurde es jedoch erst 1825 im Auftrag von William Henry Ashley, nachdem seine Pelzjäger im Vorjahr reiche Beute an Tierfellen in diesem Gebiet gemacht hatten. Er war auch Namensgeber bei der Einrichtung des National Forest am 1. Juli 1908 durch Präsident Theodore Roosevelt. Vorher war das Gebiet zum Teil bereits 1905 als Teil des Uinta Forest Reserve verwaltet worden.
Wer Zeit und Lust hat, kann die Historical Site der Stringham Cabins besichtigen. Die Cabins gehen auf die Besiedlungszeit durch die Europäer zurück. Eine nicht asphaltierte aber gut zu befahrende Strasse führt zum Trailhead.

Von Weitem ist die Cart Creek Bridge, welche den Highway 191 über einen Ausläufer des gestauten Green Rivers führt, zu sehen. Unmittelbar nach der Überquerung machten wir Halt im Visitor Center der Flaming Gorge National Recreation Area.
Detaillierter Übersichtsplan (öffnet sich in einem neuen Browser Fenster)
Der See entstand durch die Aufstauung des Green River durch den Flaming Gorge Dam. Die Bauarbeiten an der Staumauer wurden von 1958 bis 1964 durchgeführt. Der Stausee fasst ein Wasservolumen von 4,67 km³ und liegt auf einer Höhe von 1’840 Metern.

Wir fuhren über die Brücke und parkierten beim Visitor Center in unmittelbarer Nähe der Staumauer. Parkplätze stehen wir immer in den USA genügend zur Verfügung. Im Visitor Center besteht die Möglichkeit, sich einer geführten Tour anzuschliessen. Der geführte Rundgang erlaubt einen Blick hinter die Kulissen der gewaltigen Anlage, wohl ansatzweise wie bei uns im Bereich des Grimsels (Link).
Auf jeden Fall hilfreich ist die grosse, dreidimensionale Abbildung des Gebietes der Flaming Gorge National Recreation Area. Sie gibt einen guten Einblick in die ware Grösse dieser tollen Landschaft sowie über die zahlreichen Aussichtspunkte und Anfahrtswege. Das sollte auf jeden Fall nicht verpasst werden.


Nach des Besuches des Visitor Centers fuhren wir mit dem Auto über die Staumauer zum Aussichtspunkt auf der gegenüberliegenden Seite. Von dort aus hat man einen ungeschränkten Blick auf die mächtige Staumauer und hinunter ins Tal des gestauten Green Rivers.

Nach Besichtigung der Staumauer fuhren wir wieder zum Visitor Center und weiter zum unglaublich schönen Red Canyon Aussichtspunkt. Im gleichnamigen Visitor Center, welches kühn direkt an die abfallende Felswand gebaut wurde, erkundigten wir uns und holten weitere Informationen ein. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen tollen Einblick in den Canyon. Die fünfhundert Meter senkrecht abfallenden Felswände wirken sehr imposant und die zahlreichen Kiefern duften sehr fein. Die Spannweite des Canyons beträgt sagenhafte 1.2 Kilometer.

Es war nun Mittagszeit und wir stoppten bei den Greens Lakes für ein Road Picknick. Wie immer in den USA ist auch hier die Picknick Area sehr hübsch errichtet und gut unterhalten.

Auch bei der Red Canyon Lodge mit ihren hübschen Cabins und dem See hielten wir noch kurz an, um kurz auszukundschaften, ob sich hier ein zukünftiger Besuch aufdrängt. Es hat uns sehr gut gefallen. Die Alpine Cabins direkt am See gelegen sind wirklich sehr hübsch, die Übernachtungspreise dürften allerdings im oberen Preissegment liegen.

Gestärkt fuhren wir zum Sheep Creek Geological Loop. Diese Strasse ist im Winter gesperrt und führt durch ein geologisch interessantes Gebiet. Für das Auge wird einiges geboten. Wir legten zahlreiche Fotostops ein, um die farbenprächtigen Gesteinsformationen einfangen zu können.

Danach fuhren wir auf dem Highway 191 nordwärts in Richtung Rock Springs, unserem heutigen Tagesziel. Aufgrund eines Ratschlags des Rangers beim Red Canyon Viewpoint wählten wir diesen westlichen Weg. Dieser führt am Red Creek Basin vorbei. Diese Gegend weist die grösste Raubvogel Dichte der USA auf. Gesehen haben wir allerdings keinen.

Dasselbe gilt leider für die wild lebenden Pferde, die bekannten Mustangs. Hinweisschilder weisen wohl darauf hin. Aber es braucht wohl einiges Glück, um eine Herde Mustangs beobachten zu können.

Die neun Milen lange Firehole Canyon Road führte uns zur gleichnamigen Boat Ramp und Canyon mit Blick auf den South und North Chimney Rock. Dieser Abstecher am späteren Nachmittag hat sich auf jeden Fall gelohnt und sollte Platz in jeder Reiseplanung finden.

Der nächste Stop war das Clarion Hotel in Rock Springs, Wyoming. Im Restaurant Applebee’s gab es heute Abend Chicken Tenders «all you can eat» sowie etwas Gesünderes für Margot.


Und für alle, die noch nicht genug gesehen haben, hier noch eine Fotogalerie mit zusätzlichen Bildern des heutigen Tages: