Heute stand einer der bekanntesten und auch beliebtesten Trails auf dem Tagesprogramm: Der Devils Garden Trail im Arches National Park. Aufgrund seiner Schönheit und guten Erreichbarkeit wird dieser Trail zumindestens in den Hauptreisezeiten total überrant. Wir waren schon im kalten Januar hier und haben kaum jemanden angetroffen. Ok, so muss es auch nicht sein, aber was sich hier in den Sommermonaten abspielt, kann kaum beschrieben werden. «Heat kills !» Warntafeln werden bewusst ignoriert, denn ein kleines Pet-Fläschen Wasser aus dem Supermarkt reicht ja völlig aus, um die deutlich über 10 Kilometer lange Wegstrecke durch diesen Backofen zu meistern, meinen leider viele «Wanderer». Vom passenden Schuhwerk wollen wir hier gar nicht erst reden. So sind jedes Jahr immer wieder tragische Todesfälle zu beklagen.

Wir starteten früh nach einem «Early Breakfast» und waren ziemlich erstaunt, als wir hinten beim Parkplatz beim Trailhead ankamen. Es waren schon zahlreiche Parkplätze besetzt, und es herrschte schon reges Treiben. Letztes mal (Link), als ich diesen Trail mit Danielle in seiner vollen Länge beging, waren es weniger Leute. Egal, wir parkierten und machten uns bereit. Es konnte am frühen Vormittag losgehen. Die Temperaturen lagen schon über 30 Grad Celsius, und es sollte noch deutlich heisser werden.
Der Rundweg führt über eine Wegstrecke von 13.1 Kilometer an zahlreichen Arches vorbei. Der Trailhead liegt am Ende der Besucherstrasse im Arches National Park direkt beim gleichnamigen Campground auf einer Höhe von 1579 Meter (5180 ft). Die Höhendifferenz ist mit 198 Meter (650 ft) moderat. Je nach Jahres- oder Tageszeit ist die Hitze nicht zu unterschätzen. Für die Begehung ist genügend Zeit für Pausen und Fotohalte einzurechnen, d.h. mindestens 4 Stunden wenn nicht eher mehr.


Pine Tree und Tunnel Arch liegen etwas entfernt vom Haupt-Trail und sind gut über einen abzweigenden Weg erreichbar. Nach einer kurzen Besichtigung begibt man sich wieder auf den Haupt-Trail und führt den Weg in Richtung Nordwest zum Landscape Arch fort. Nach 1.4 km (0.9 mi) erreicht man eine Weggabelung, bei welcher rechts ein Weg abzweigt. Dieser ist als Primitive Trail markiert. Es handelt sich dabei um den Retourweg. Um den Landscape Arch zu erreichen, folgt man dem Haupt-Weg und erreicht den grandiosen und weltberühmten Landscape Arch nach 1.6 km (1 mi). Er liegt links des Weges und ist nicht zu übersehen. Er hat eine Spannweite von 93 m (306 ft) und ist 32 m (105 ft) hoch. Die dünnste Stelle misst gerade einmal 3.4 m (11 ft).
Vergleicht man diese knappste Stelle mit dem ältesten bekannten Foto aus dem Jahr 1896, so stellt man fest, dass die Erosion dem Arch seit Ende des 19. Jahrhunderts nicht bedeutend zugesetzt hat. Dennoch hat man das Gefühl, der könne jederzeit zusammenbrechen.

Seit dem Jahr 1991 sind immer wieder einige Stellen abgebrochen, was grosse Felsbrocken, die direkt unter dem Arch liegen, bezeugen. Dies macht auch verständlich, weshalb das Gebiet unmittelbar unter dem Arch für Fussänger verboten wurde.
Die Grösse des Landscape Arches kommt noch besser zum Eindruck, wenn er in der Sonne steht. Unmittelbar nach dem Arch beginnt der Weg zu steigen und verengt sich zudem. Dies ist ein idealer Zeitpunkt, um kurz zu den in der Ferne liegenden La Sal Mountains hinüber zu schauen. Bis weit in das Frühjahr hinein leuchten die weissen, schneebedeckten Berggipfel. Man kann es kaum glauben, dass man sich in der Wüste befindet.
Nach 2.1 km (1.3 mi) erreicht man eine Gabelung und biegt nach links ab, um über einen 1.1 km (0.7 mi) langen Rundweg zwei weitere Arches zu erreichen. Es handelt sich dabei um den Navajo Arch und den Partition Arch.
Beide liegen deshalb etwas abseits des Weges, was einige der zahlreichen Besucher von diesen sehenswerten Arches fernhält. Der Navjao Arch ist hübsch eingebettet in die Felsenlandschaft, welche willkommenen Schatten spendet. Wir nutzten dies für einen Halt, um uns ein wenig zu stärken. Der Partition Arch besteht aus zwei Arches, durch welche man einen atemberaubenden Blick in die Ferne hat.
Zwischen dem nächsten Ziel, dem Double-O Arch liegt ein Wegabschnitt, von welchem man grandiose Aus- und Weitsichten geniessen kann. Hier ein kleines Beispiel:


Wenig später erreicht man den Double-O Arch. Dieser ist in seiner Art einmalig, handelt es sich doch um zwei übereinanderliegende Arches. Zahlreiche Wanderer verweilen hier bevor sie den Rückweg antreten. Wir hatten uns entschlossen, den Rundweg abzuschliessen. Dieser führt durch zerklüftete Sandsteinformationen. Der Weg wird nun enger und Trittsicherheit ist an einigen Stellen gefordert.

Die Hitze war unbeschreiblich und lag bestimmt schon bei deutlich über 40 Grad Celsius, und rund die Hälfte unserer 6 Liter Flüssigkeit war schon aufgebraucht. Die nächste Station war der Dark Angel Spire. Im Gegensatz zu den Arches ist dies ein in die Höhe ragender und einer Nadel gleichenden Gesteinsformation. Dort haben wir noch eine Schweizerin getroffen und mit ihr geplaudert.

Der Weg führt nun weiter zum Private Arch, welcher sich grandios in die Felsformationen einbettet. Nach rund 4.3 km (2.7 mi) erreicht man eine Abzweigung zum Arch, zu welchem ein kurzer Weg führt.

Von hier führt der Weg durch zerklüftete Sandsteinformationen, welche den Besucher in ihren Bann ziehen. Ein Wegabschnitt führt durch einen sandigen Wash, gefolgt von einem kurzen Anstieg zur Weggabelung mit dem Haupt-Wanderweg, auf welchem man wieder zum Trailhead gelangt.

Im letzten Streckenabschnitt begegneten wir noch einer Frau, welche eine Kletterpassage nicht meistern konnte. Sie machte uns einen ziemlich unsicheren Eindruck, wollte den Weg aber zuerst fortsetzen, bevor sie entschied, doch umzukehren. Wir haben sie später wohlbehalten beim Parkplatz wieder getroffen. Das gilt nicht für einen ältern Mann, welcher beinahe regungslos unter einem Busch im Schatten lag. Er war ansprechbar und hatte noch ein wenig Wasser bei sich. Er teilte uns mit, dass sein Sohn auf dem Weg sei, Hilfe zu holen. Wir blieben eine kurze Weile bei ihm, gaben ihm noch einen Apfel und gingen dann unseres Weges. Kurz darauf kam uns sein Sohn mit einer Park Rangerin entgegen. Ein weiterer Einsatz um einem Hitze Opfer zu helfen, war in vollem Gang. Auf dem Parkplatz war die Ambulanz bereits vor Ort.
Die «HEAT KILLS» Warnung ist leider absolut zutreffend und darf nicht unterschätzt werden. Ein paar Tage später war auf diesem Trail leider ein Todesopfer zu beklagen, und auch wir waren am Abend dieses Tages am Limit.
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