Tour de Suisse – 2. Tag – Locarno

Gut geschlafen ? Aber ja, auf jeden Fall, auch wenn die Nächte im April noch etwas kühl sind. Aufstehen, frisch machen und dann feine Gipfeli für das erste Büssli Frühstück kaufen gehen.

Frühstück
Frische Gipfeli vom Camping Laden und dazu …….
Wasser
Wasser kochen für einen frisch gebrühten Kaffee. Was will man mehr ?
Kaffee
Beinahe wie zuhause

Nach dem Frühstück bummelten wir noch etwas am schönen und gemütlichen Strand. Der Campingplatz kann bestens empfohlen werden. Tolle Lage direkt am See, saubere und moderne sanitäre Anlagen, organisierte Anlässe für Gross und Klein und Filmvorführungen werden geboten. Das hat halt auch seinen Preis. Für eine Nacht in der besten Zone werden CHF 50 in der Vorsaison verlangt. Dafür wird aber auch was geboten.

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Nach dem gemütlichen Frühstück und Bummeln am Strand packten wir unsere Sachen und fuhren ins nahe gelegene Locarno. Ein weiterer Vorteil eines Campers dieser Grösse ist die Mobilität. Parkhäuser, engere Strassen oder auch Parkplätze in der Stadt bilden keine Hindernisse.

Wir parkierten in unmittelbarer Nähe des Hafens und schlenderten auf dem Promenaden Weg. Immer interessant, besonders im Frühling mit den toll blühenden Bäumen.

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Wir finden, dass Locarno zu jeder Zeit einen Besuch wert ist. Die beiden nachfolgenden Bilder liefern des besten Beweis für diese Aussage, oder ?

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Das Zentrum der Stadt ist die langgezogene, gepflasterte Piazza GrandeHier finden zahlreiche Open Air-Konzerte statt: seit 2004 im Juli jeweils das Musikfestival Moon and Stars und im August das Locarno Festival, eines der wichtigsten Filmfestivals weltweit. An der Piazza Grande finden sich viele Restaurants, Cafés und Geschäfte. Sämtliche Gassen der Altstadt streben auf den seit Juni 2007 autofreien Platz zu.

Locarno-5
Piazza Grande im Zentrum von Locarno

Über das reizende Städchen Locarno weiss Wikipedia folgendes zu berichten:

«Die Stadt Locarno liegt am Nordufer des Lago Maggiore und am Ostrand des Maggia-Deltas. An den Hang oberhalb der Stadt schmiegt sich das Quartier Monti della Trinita, und zum Territorium der Gemeinde gehört auch eine grosse, nicht mit dem Stadtgebiet zusammenhängende Fläche in der Magadinoebene, die Gerre di Sotto.

In baulicher Hinsicht ist das Stadtgebiet von Locarno mit den selbständigen Gemeinden Muralto, Minusio und Orselina zusammengewachsen. Die Agglomeration Locarno umfasst etwa 40.000 Einwohner. 

Locarno ist zusammen mit Lugano und Grono der wärmste Ort der Schweiz und gilt als die nördlichste Ortschaft mit mediterranem Klima an einem See. Die Messstation Locarno-Monti in etwas erhöhter Lage verzeichnet für die Periode 1981–2010 ein Jahresmittel von 12.4° Celsius. Daher gedeihen in Locarno viele südländische Pflanzen wie Palmengewächsen oder Zitronenbäume. Nicht zuletzt aufgrund des milden Klimas ist Locarno stark vom Tourismus geprägt. In der Magadinoebene bei Locarno wird erfolgreich Reis angepflanzt.

Der Ort, wo heute Locarno liegt, war schon in der jüngeren Bronzezeit (circa 14. Jahrhundert v. Chr.) besiedelt, wie man dank einer 1934 entdeckte Nekropole weiss. Spätere Besiedlungen lassen sich aufgrund von Nekropolen der Latène- und der Römerzeit nachweisen. 866 wird ein königlicher Hof urkundlich genannt. Friedrich I. (HRR) gewährte Locarno 1164 ein neues Marktrecht und 1186 die Reichsunmittelbarkeit. 1342 eroberten die Visconti die Stadt, die es von 1439 bis 1503 den Rusca als Lehen vergaben.

Die Eidgenossen eroberten die Stadt 1503, erhielten das Schloss allerdings erst 1513 aus der Hand des französischen Königs Ludwig XII. Ein Landvogt der Zwölf Orte übte fortan die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit aus. Regiert wurde die Stadt von den drei Korporationen des Adels (Capitanei dei Nobili), des Bürgertums (Borghesi) und neu auch der Landsassen (Terrieri), die im Landschaftsrat (Magnifico Consiglio) zusammentraten.

Die Reformation fasste um 1530 auch in Locarno Fuss; der Karmelit Balthasar Fontana studierte zusammen mit weiteren Brüdern die Bibel und reformatorische Schriften. Ab 1539 waren der Priester und Lehrer der Lateinschule im Kloster San Francesco Giovanni Beccaria, der Arzt Taddeo Duno und der Jurist Martino Muralto die führenden Köpfe der wachsenden Reformationsbewegung. 1542 bis 1544 unterstützte der damalige evangelische Glarner Landvogt Joachim Bäldi die reformatorischen Kräfte. Erst 1547 kam es zum Bruch mit der katholischen Kirche, und eine eigenständige evangelische Gemeinde entstand, die sich aber in Privathäusern traf. Ein Glaubensgespräch 1549 unter dem Vorsitz des katholischen Landvogts Nikolaus Wirz führte zu keiner Einigung, sondern zum Gesprächsabbruch, zur kurzzeitigen Gefangennahme und Ausweisung Beccarias, der nach Roveredo und Mesocco im bündnerischen Misox flüchtete. 1555 mussten die Reformierten ihren neuen evangelischen Glauben aufgeben oder Locarno verlassen. 170 Personen, etwa die Hälfte der evangelischen Bevölkerung, entschlossen sich zur Ausreise und zogen durchs Bündnerland nach Zürich, wo sie schliesslich Aufnahme fanden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Integration waren sie in der Folge im Textilhandel und -produktion tätig und trugen durch ihre Kenntnisse und Beziehungen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei.

Durch die Vertreibung der Evangelischen, Verdächtigungen und Groll blieb Locarno zerrissen, kleiner und ärmer. 1584 suchte zudem die Pest die Stadt heim und dezimierte deren Bevölkerung so stark, dass nur 700 Bewohner der ursprünglich 4.800 Personen übrig geblieben sind.

Nach dem Zusammenbruch des «Ancien Régime» kam Locarno 1798 zum neu geschaffenen helvetischen Kanton Lugano. Es gehört seit 1803 dem neugeschaffenen Kanton Tessin an, dessen Hauptstadt es turnusgemäss 1821–1827, 1839–1845, 1857–1863 und 1875–1881 war. In den 1870er Jahren, als die Verkehrsverbindungen sowohl nach Norden wie nach Süden besser wurden, begannen sich in der Region Locarno die Hotellerie und der Tourismus zu entwickeln, die bis heute das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt bilden. Das Filmfestival von Locarno fand erstmals 1946 statt.

Am 16. Oktober 1925 wurden die Verträge von Locarno zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei geschlossen, die den völkerrechtlichen Status Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg neu regelten.

1928 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Solduno mit der Stadt Locarno. 2011 scheiterte in einer Volksabstimmung eine Fusion der Gemeinden Locarno, Muralto, Minusio, Orselina, Brione sopra Minusio, Mergoscia und Tenero-Contra. Lediglich in Locarno selbst sowie in Mergoscia, das räumlich nicht an Locarno angrenzt, fand sich eine zustimmende Mehrheit.

2017 wurde Locarno der Ehrentitel Reformationsstadt Europas durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.»

Dem Castello Visconteo statteten wir einen längeren Besuch ab. Es entstand am Rande der Altstadt ab dem 12. Jahrhundert, vermutlich als Wohnsitz der kaisertreuen Capitanei Orelli. 1260 fiel es in die Hände der Ghibellinen. 1342 nahmen die Visconti von Mailand die Burg ein; 1439 ging sie an die Rusca über. In eidgenössischen Besitz gelangte sie erstmals 1503, endgültig 1516. Heute ist nur noch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Burg erhalten. Der Grossteil der erhaltenen Strukturen geht auf die Bautätigkeit der Visconti und Rusca zurück und stammt damit aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wobei das heutige Aussehen einer rekonstruierenden Renovation von 1921 bis 1928 zu verdanken ist.

Die neben der Burg liegenden Reste der Verteidigungsbastion Rivellino wurden möglicherweise von Leonardo da Vinci projektiert.

Im Castello Visconteo ist das städtische Museum mit seiner archäologischen Sammlung untergebracht.

Der Besuch des Museums und die Begehung der Anlage mit ihren möbelierten Räumen war ein tolles Erlebnis. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir waren schon so oft in Locarno und hatten uns dafür leider noch nie Zeit genommen.

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Nun waren wir aber etwas erschöpft und voller toller Eindrücke machten wir uns auf den Weg retour zum Campingplatz, wo wir unser Lager aufbauten und unser «Büchsen Nachtessen» zubereiteten. Danach genossen wir noch einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Am-Abend-2
En Guete
Am-Abend-3
Abendstimmung am Strand
Am-Abend-1
Ein toller Sonnenuntergang

Gute Nacht und bis Morgen früh !

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