Hovenweep National Monument

Die folgenden beiden Tage standen im Zeichen der früh-indianischen Besiedlung des Südens von Utah und dem angrenzenden Gebiet des Bundesstaates Colorado. Genauer gesagt, der Besuch des Hovenweep National Monuments in Utah und des Mesa Verde National Parks in Colorado.

Auf dem Weg zum Hovenweep National Monument legten wir beim Needles Overlook einen Zwischenhalt ein. Dieser liegt rund 90 Kilometer südlich von Moab und wenn genügend Zeit eingeplant wird, lohnt sich dieser Abstecher auf jeden Fall. Die reine Fahrzeit beträgt ungefähr 75 Minuten.

Vom Aussichtspunkt, der nur wenig besucht wird, hat der Besucher eine grossartige Sicht in die Weiten und Tiefen der verschiedenen Distrikte des Canyonlands National Parks, der aus drei Distrikten besteht: Island in the Sky, The Maze und eben die Needles. Das nachfolgende Panoramabild vermittelt sicherlich einen guten Eindruck.

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Ausblick vom Needles Overlook
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Wir machten uns weiter auf den Weg Richtung Süden. Über Monticello mit Tankstopp an der diesmal nicht tiefverschneiten Shell Tankstelle erreicht man nach weiteren 170 Kilometern und über zwei Stunden Fahrzeit das Hovenweep National Monument, über welches Wikipedia folgendes berichtet:

«Das Hovenweep National Monument liegt auf der Grenze zwischen den Bundesstaaten Colorado und Utah westlich des Ortes Cortez. Es wurde am 2. März 1923 durch den Präsidenten Warren G. Harding eingerichtet. Das National Monument besteht aus sechs nicht zusammenhängenden Gebieten mit Ruinen der indianischen Ureinwohner. Holly Canyon, Hackberry Canyon, Cutthroat Castle und Goodman Point befinden sich dabei in Colorado, Cajon und Square Tower in Utah. Die Verwaltung befindet sich in der Nähe des Square Towers.

1854 entdeckte eine mormonische Expedition unter der Leitung von W.D. Huntington die Ruinen, welche den zu diesem Zeitpunkt dort lebenden Indianern, den Ute und den Navajos, schon lange bekannt waren. Der Ausdruck Hovenweep kommt aus der Ute-Sprache und bedeutet so viel wie Ödes Tal. Der Ausdruck wurde 1874 von dem Maler und Fotografen William Henry Jackson übernommen.

Die Bewohner von Hovenweep lebten ab etwa dem Jahr 900 sesshaft vom Ackerbau. In der über den größten Teil des Jahres sehr trockenen Landschaft hing der Erfolg des Anbaues von den Niederschlägen im Winter und Frühjahr und gelegentlichen Gewittern im Sommer ab. Um den Pflanzenwuchs zu sichern, wurden hier wie im gesamten Gebiet der Pueblo-Kultur kleine Dämme quer über die unregelmäßigen Wasserläufe gezogen, von denen das Wasser zu den Ackerflächen abgeleitet wurde. Eine 23 Jahre dauernde Trockenperiode, die nach den Baumringdatierungen 1276 begann, machte den Anbau unmöglich und zwang die Bewohner von Hovenweep ihre Heimat zu verlassen. Die Architektur ist geprägt von viereckigen, runden oder halbrunden Türmen und Bauten, die üblicherweise zwei bis drei Stockwerke hoch sind; die Funktion ist nicht geklärt. Die eigentlichen Pueblos mit ihren Wohngebäuden lagen benachbart, sie sind nur noch als Haufen von Steinen zu erkennen.

Hauptgruppe (Square Tower)

In dieser dicht am Besucherzentrum gelegenen Gruppe findet sich die größte Anzahl an Bauten, darunter ungefähr 30 Kivas. Namengebend ist der viereckige (square) Turm in der Nähe einer kleinen Quelle. Zu dieser Gruppe gehören weitere Bauten am Rand oder Abhang des Canyons: Hovenweep Castle, Hovenweep House, Rim Rock House, Twin Towers, Stronghold House und Unit-type house.

Cutthroat Castle Pueblo

Diese Gruppe von Bauten liegt etwas vom Beginn eines Canyons abwärts. Die Baugruppe umfasst eine größere Anzahl von Kivas, wobei jene im Cutthroat Castle nicht wie üblich halb unterirdisch sondern auf einem Felsblock errichtet wurde. Auch wenn an der Oberfläche nicht viele Bauten erkennbar sind, war das Pueblo relativ groß. Das Cutthroat Castle besteht aus der erwähnten Kiva, die aber, auch das eine eigenartige Lösung, durch einen weiteren Raum umgeben ist, der von unterhalb des Felsens durch einen Felsspalt zu erreichen war.

Holly

Die Gruppe von Bauten, benannt nach einem Rancher und Händler im 19. Jahrhundert, besteht aus zwei Komplexen, dem Tilted Tower (Schiefer Turm) und dem Boulder House (Felsenhaus). Der erste Komplex besteht aus einem Turm mit ursprünglich mehreren Stockwerken, die aber später in den Canyon, an dessen Rand das Gebäude steht, gestürzt waren. Das Boulder House war ebenfalls eine turmartige Struktur mit mehreren Stockwerken. Sie liegt auf einem Felsblock unmittelbar neben einer Sickerquelle und wurde um 1200 errichtet, wobei man die einzelnen Stockwerke eines nach dem anderen von innen her aufmauerte. Der Zugang zum Eingang war über die Felsoberfläche, auf der einfache Stufen zu erkennen sind.

Horseshoe

Hier wurde ein Turm mit gerundeten Wänden errichtet, der einen weiten Ausblick auf den Canyon, an dessen Spitze er steht, erlaubt. Zu der Gruppe gehört auch das Horseshoe House, das aus vier Bauten besteht, die zusammen die Form eines Hufeisens (Horseshoe) bilden.

Hackberry

Die Hackberry-Gruppe liegt ungefähr 500 Meter östlich der letztgenannten Gruppe. Es handelt sich um eine große Gruppe von Bauten, von der nur ein Gebäude gut erhalten ist.

Cajon

Dieses Pueblo liegt rund 14 km südwestlich vom Hovenweep Besucherzentrum. Es besteht aus mehreren Bauten, wie üblich an der Spitze eines Canyon gelegen, einige unter einem vorspringenden Felsen gelegen. Auch bei den freistehenden Bauten wurden Felsen zur Stabilisierung genutzt. Dies ist am besten bei dem runden Turm zu erkennen. Im Canyon sind die Reste eines Dammes aus Erde erhalten, der die Bedeutung anzeigt, welche Wasser und seine Speicherung in alter Zeit für die Bewohner hatten.»

Wir besichtigten die Hauptgruppe rund um den Square Tower. Bevor wir mit dem knapp drei Kilometer langen Rundweg begannen, besuchten wir das sehr informative Visitor Center und schauten dort einen lehrreichen und äusserst gut gemachten Film über die Besiedlung der damaligen Zeit an. Gut eingestimmt und vorbereitet sowie mit genügend Wasser ausgerüstet – die Temperaturen lagen bei rund 40 Grad Celsius ! – machten wir uns auf den Weg.

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Selbstverständlich wurde der Rundweg mit dem GAIA GPS App aufgezeichnet und mit weiteren Bildern hinterlegt. Der Weg bietet keine grossen Schwierigkeiten, aber wie schon erwähnt, bei grosser Hitze unbedingt genügend Trinkwasser mitnehmen. Ein kurzer Ab- und später dann Aufstieg stellen den Wanderer vor keine grossen Herausforderungen. Der Rundweg kann in beiden Richtungen begangen werden. Es sind ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden einzurechnen, je nachdem, wie lange man bei den einzelnen Ruinen verbleibt und Fotos macht.

gaia-gps-logo

Voller toller Eindrücke aber auch etwas erschöpft von der Hitze verliessen wir diesen ganz speziellen Ort. Unser nächstes Ziel war das Visitor Center des Mesa Verde National Parks, unser morgiges Tagesziel. Wir sicherten uns schon am Vortag die Tourtickets für den kommenden Tag. Das waren Balcony House und Cliff Palace. Dann noch kurz den Shop besichtigt, und nach Neuigkeiten gesucht. So, jetzt ab ins Hampton Inn in Cortez, Colorado. Dort warteten unsere Zimmer, die wir im Voraus gebucht hatten. Cortez, liegt im Bundesstaat Colorado im Montezuma County und beherbergt rund 9000 Einwohner.

Nach etwas mehr als einer Autostunde bezogen wir unsere Zimmer und ruhten uns etwas aus. Der Hunger machte sich schon länger bemerkbar. Dieser sowie der Durst wurde im Destination Grill gestillt. Das Restaurant ist etwas im Stile einer Sportbar gehalten. Etliche Familien waren anwesend – es war Vatertag !

Fotos vom Needles Overlook
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Fotos vom Hovenweep National Monument

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