Das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Blauer Himmel und angenehme Temperaturen beherrschten das Bild. Unser Blick aus dem Cottage in den gepflegten Garten mit den Steeples in der heute wesentlich ruhigeren Tasman Sea war schon etwas absolut Aussergewöhnliches. Hier kann man es aushalten.

Unser heutiger Tagesausflug führte uns entlang der Küstenstrasse weiter in den Norden nach Karamea.
Bevor wir den Weg in Angriff nahmen, besuchten wir zuerst das Cape Foulwind Lighthouse, welches sich in unmittelbarer Nähe des Steeples Cottage befindet. Schon in der Nacht wurden wir in regelmässigen Abständen auf das Licht des Leuchtturmes aufmerksam.
Der ursprünglich aus dem Holz des heimischen Rimu gebaute Turm wurde am 1. September 1876 in Betrieb genommen und 1926 durch eine in der Nähe stehende Betonkonstruktion mit neuer Optik ersetzt.Vom alten Turm verbleiben nur die Fundamente und die Zugangstreppe. Der Leuchtturm wurde am 21. September 1989 vom New Zealand Historic Places Trust unter Nummer 5023 als „Historic Place Category 2“ registriert.
Wir fuhren mit dem Auto zum Besucherparklatz, von wo aus man bequem zu Fuss zum Lighthouse hochwandert. Der kurze Fussmarsch dauert keine 15 Minuten.
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Somit konnten wir ein weiteres Lighthouse auf die Liste der besuchten setzen. Ein Besuch lohnt sich aber nicht für für «Lighthouse Lovers». Pauline und Bruce empfahlen uns zudem die bei der Tauranga Bay gelegene Seehund Kolonie zu besuchen. Diese liegt in der Nähe des Lighthouses und wäre von dort aus auch zu Fuss zu erreichen. In Anbetracht unseres Tagesprogrammes fuhren wir jedoch mit dem Auto zur Seehund Kolonie, und wir hofften, zahlreiche dieser drolligen Meeresbewohner anzutreffen.

Die Tauranga Bay ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn die zahlreichen Seehunde auf Nahrungssuche sein sollten, und somit nicht faul daliegend die Kolonie bevölkern. Wir hatten Glück und konnten zahlreiche Seehunde antreffen.



Unser nächster Halt war die nahe gelegene Ortschaft Westport, über die in Wikipedia folgendes zu lesen ist:
«Die Stadt, mit ihren gut 4000 Einwohnern, liegt an der Mündung des Buller Rivers, östlich dem ins Meer ragenden Cape Foulwind. Greymouth, die größte Stadt des angrenzenden Distrikts, liegt gut 80 km Luftlinie südwestlich von Westport. Verkehrstechnisch angeschlossen ist Westport durch den New Zealand State Highway 6, der von Nordosten von Nelson durch die Schlucht Buller Gorge kommend, südlich der Stadt an der Küste weiter nach Greymouth führt. In Westport endet auch die Stillwater-Westport Line, eine Eisenbahnlinie zwischen Westport und Stillwater nahe Greymouth, die über Reefton führt und für den Kohletransport von den Tagebauen nahe Reefton genutzt wird.
Es gibt Belege dafür, dass Māori seit frühen Zeiten der Besiedelung Neuseelands im Gebiet Buller (Kawatiri) lebten. Legenden legen den ersten Besuch in das Jahr 950, als das Waka Tahiriangi mit dem Häuptling Ngahue hier landete. Die Siedler scheinen zumeist an der Küste gelebt zu haben, obwohl sie auch in den Bergen nach Pounamu, einer Jade-Art gegraben haben, mit der sie Handel mit anderen Iwi (Stämmen) betrieben.
Die ersten europäischen Siedler kamen 1861 als Goldsucher nach Westport. Das erste europäische Schiff, das den Buller River hinauffuhr, war im Jahre 1884 der Schoner Three Brothers mit Robbenjäger an Bord. In den 1880er Jahren gab es zahlreiche Erkundungszüge von Geologen und Landvermessern, die das Land nach wertvollen Rohstoffen durchsuchten und es vermaßen. Unter ihnen waren Charles Heaphy, William Fox und Thomas Brunner. Anfänglich waren es Goldfunde, die das Interesse auf dieses Gebiet lenkten. Zum Beispiel wurden große Flächen im Küstengebiet, die aus Sedimentablagerungen des Flusses bestanden, nach Gold durchsiebt. Bald wurde das Gebiet aber für den Kohleabbau bekannt, der auch heute noch die Gegend bestimmt.
Die erste Eisenbahn wurde bereits 1874 von Westport 18 km hinauf zu den Kohlegruben gebaut, die sich mehrheitlich im Norden der Stadt befinden. Der erste Bahnabschnitt von Westport nach Fairdown über die Sergeants Hill wurde am 31. Dezember 1875 eröffnet. Diese Linie erreichte 1895 schliesslich Seddonville und wurde darauf Seddonville Branch genannt. Aus diesen Anfängen entwickelte sich ein vom Eisenbahnnetz der Südinsel isoliertes Netz aus Nebenbahnen. Eine Verbindung zum Netz der Südinsel wurde erst 1942 mit Fertigstellung der Linie Stillwater–Westport durch die Buller Gorge geschaffen.
Wirtschaftliche Bedeutung hat die Stadt durch den Kohlebergbau, der Land- und Forstwirtschaft, sowie der Milchwirtschaft bekommen. Der größte Industriebetrieb stellt allerdings das Zementwerk bei Cape Foulwind dar.
Die Region besitzt Neuseelands größten Kohletagebau in der Nähe von Stockton. Forstwirtschaft spielte bis zum Einstellen der Abholzung heimischer Bäume um 1999 eine gewisse Rolle. Das Unternehmen Holcim betreibt südwestlich der Stadt ein großes Zementwerk. Der Hafen der Stadt wird von Holcim betrieben, die ihn zum Verschiffen von Zement nutzt.
Es gibt auch einen kleinen Flughafen, von dem aus Air New Zealand täglich und Eagle Air Montag bis Freitag nach Wellington fliegen.»

In unserem Reiseführer hatten wir vom heute immer noch bedeutenden Abbau von Kohle erfahren. Nördlich von Westport führt eine Seitenstrasse bei Stockton hoch in die Berge hinauf, von wo man Überreste von einstmals grossen Arbeitersiedlungen erahnen kann – es sind teilweise nur noch die Fundamente der Häuser erkennbar – geführte Führungen durch die Kohleminen machen kann sowie einen einmaligen Aus- und Weitblick entlang der Küste in die offene Tasman Sea geniessen kann. Nachfolgend einige Eindrücke von diesem interessanten Abstecher:
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Es ging nun weiter Richtung Norden nach Karamea. Die Strasse führt über weite Strecken abseits der Küste durch Regenwald Gebiet. Entlang der Strasse erheben sich mächtige Bäume und an zahlreichen Stellen ist klar zu erkennen, wie das letzte grosse Erdbeben vom Dezember 2016 Spuren hinterlassen hat. Die Strasse war zum Zeitpunkt unseres Besuches wieder durchgehend befahrbar. Kurze Abstecher in verschiedene Seitenstrassen gaben uns einen guten Einblick in das Leben in dieser schönen aber fordernden Gegend mit seiner prächtigen Natur.
Die grossen Matai Bäume waren besonders beeindruckend. Nicht festgehalten im Bild sind die verschiedenen Töne und Geräusche, welche auf den interessierten Besucher eindringen.
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Wir sind gut in der Ortschaft Karamea angekommen. Dessen Name entstammt der Sprache der Māori und soll entweder „roter Ocker“ bedeuten oder eine Verballhornung von Kakarataramea, „Geruch von Speergrasblättern“, sein.
Gemäss Wikipedia ist «der Ort ist nördlichste Siedlung in der Region West Coast und liegt 96 Strassenkilometer nordöstlich von Westport. Von dort führt auch die einzige Verbindung über eine Verlängerung des State Highway 67 zu der Stadt. Die Strasse zieht sich noch einige Kilometer über Caldervale nach Norden, um am Kohaihai River unweit des Westendes des Heaphy Track zu enden.
Der Karamea River passiert die Stadt im Süden und mündet in die Karamea Bight, eine von Cape Foulwind etwa 100 km nach Norden reichende Bucht der Tasmansee. Der Fluss bildet an seiner Mündung eine große Lagune, die bei Ebbe trockenfällt.
Der Oparara River mündet nördlich des Ortes in die Tasmansee. Die Māori scheinen das Gebiet nur zeitweilig aufgesucht zu haben. Die ersten Europäer und Chinesen waren in den 1860er Jahren Goldgräber. Die erste Besiedlung erfolgte 1874. Damals war der zu dieser Zeit noch gute Hafen noch die einzige Verbindung mit der Aussenwelt. Diese erste Siedlung befand sich auf der South Terrace, aber schlechte Böden zwangen die Einwohner, hinunter in das Flusstal zu ziehen. Die Landwirtschaft wurde bald ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, hinzu kamen Holzeinschlag, Flachsbearbeitung und Goldsuche. Das Murchison-Erdbeben von 1929 führte zur Verlandung des Hafens und schnitt auch die Strassenverbindung des Ortes zwei Jahre lang ab.
Heute ist die Milchviehhaltung ein wichtiger Wirtschaftszweig, hinzu kommen Gewinnung von Sphagnum, Fischerei, Möbelherstellung, Anbau von Tomaten und Tamarillos und eine Baumschule. Im Dienstleistungssektor ist nur ein Viertel der Arbeitskräfte beschäftigt.
Karamea dient mit einem Gemischtwarenladen, Supermarkt, Tankstelle, Informationszentrum, Cafe, Hotel, Campingplatz, Motels und einem Laden für Kunsthandwerk als lokales Dienstleistungszentrum.»
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Mangels Alternativen fuhren wir auf demselben Weg wieder zurück nach Cape Foulwind, wo wir am Abend bei herrlichem Ausblick unsere Reiseführer studierten.
