Vom Lake Tekapo nach Oamaru

Nach einem ausgiebigen und frisch zubereiteten Frühstück bei Stephanie und Alistair in der Lake Tekapo Lodge machten wir uns auf den Weg zum Mount Cook. Doch zuvor wollten wir nochmals die Church of the Good Shephard ansehen und einige Fotos machen. Gesagt, getan und kurz vor Abfahrt stellte ich fest, dass ich meine Reisetasche im allen Unterlagen und Dokumenten in der Lodge vergessen hatte. Alles kein Problem, wir fuhren nochmals kurz zur Lodge, wo Stephanie bereits alles organisiert hatte.

Unser heutiges Tagesziel war das Criterion Hotel in Oamaru. Die Strecke betrug 314 Kilometer und dauerte etwas knapp über dreieinhalb Stunden.

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Der erste Abschnitt der heutigen Tour führte uns an den türkisfarbenen Lake Pukaki, über den Wikipedia folgendes weiss:

«Der Lake Pukaki ist ein See auf der Südinsel Neuseelands. Er ist der größte von drei annähernd parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Seen am Nordrand des Mackenzie-Beckens. Die anderen beiden sind der Lake Ohau und der Lake Tekapo.

Alle drei Seen entstanden durch sich zurückziehende Gletscher, deren Tal durch die Ablagerung ihrer Endmoräne blockiert wurde. Der Zufluss an Gletscherwasser gibt den Seen eine typische blaue Farbe, die durch feine Partikel aus dem Abrieb des Gletscheruntergrundes entsteht.

Das Einzugsgebiet des Sees ist 1413 km² groß. Die Oberfläche des Sees beträgt je nach Jahreszeit zwischen 82 km² und 87 km² und hat eine zwischen 518,2 m und 532 m schwankende Höhe des Seespiegels über dem Meer.

Der See wird an seinem Nordende vom Tasman River, einem verflochtenen Fluss, der seine Quelle im Tasman-Gletscher und Hooker-Gletscher, nahe dem Aoraki hat, gespeist. Von der Südseite des Sees hat man einen guten Ausblick auf das 70 km nördlich gelegene Gebirge.

Der Abfluss des Sees, der Pukaki River, liegt am Südende des Sees. Der See ist der obere Teil des Wasserkraftprojektes am Waitaki River. Nahe dem Abfluss gibt es mehrere Dämme und Kanäle, die ihn mit dem Lake Tekapo und Lake Ruataniwha verbinden.

In den 1940er Jahren wurde der Wasserspiegel des Sees durch einen Damm um 9 m angehoben. In den 1970er Jahren wurde der Damm erweitert und der Wasserspiegel des Sees um weitere 37 m angehoben. Dabei wurde die Insel Five Pound Note Island überflutet, die früher auf Neuseelands Fünf-Pfund-Banknote abgebildet war».

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Der türkisfarbene Lake Pukaki sowie der verhüllte Mount Cook im Hintergrund

Die Fahrt zum Gebiet des mächtigen Aoraki, auch Mount Cook genannt, entlang des Ufers des Lake Pukaki gilt als einer der schönsten Strassenabschnitte in ganz Neuseeland. Leider konnten wir dies nicht in der ganzen Pracht erleben, denn je näher wir dem Mount Cook kamen, desto dichter wurde die Bewölkung, und am Fusse des Berges regnete es sogar.

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Am Fusse des Mount Cook Massivs

Über den Aoraki/Mount Cook ist in Wikipedia folgendes zu lesen:

«Der Aoraki oder auch Mount Cook genannt, ist mit 3724 m der höchste Berg Neuseelands. Er befindet sich in den Neuseeländischen Alpen im Mackenzie District der Region Canterbury und damit auf der Südinsel des Landes.

Der Berg liegt im Mount Cook National Park, der 1953 eingerichtet wurde und mit einer Größe von 707 km² zahlreiche Gipfel über 2000 m beheimatet. 40 Prozent des Parks sind vergletschert. Der bekannteste Gletscher in dem Gebiet ist der 27 km lange Tasman-Gletscher östlich des Mount Cook.

Der Berg ist nach dem britischen Entdecker James Cook benannt. Er bekam seinen Namen, als die Gegend 1851 von Captain Stokes kartographiert wurde. Er benannte den Berg nach James Cook, da dieser 1769 als Erster die neuseeländischen Inseln umfahren und sie für Großbritannien eingenommen hatte. Der maorische Ausdruck Aorangi, beziehungsweise nach Ngāi Tahu Dialekt Aoraki, ist der Name einer Person des Ngāi Tahu Stammes; eine frühzeitige Benennung für die Südinsel war „Aorakis Kanu“Im Sprachenstreit, der bei der Benennung vieler neuseeländischer Orte eine Rolle spielt, hat man sich auf den Kompromiss geeinigt, den Berg offiziell „Aoraki/Mount Cook“ zu nennen.

Am 28. Mai 1991 wurde der Asteroid (3810) Aoraki nach dem Berg benannt. Mount Cook verlor am frühen Morgen des 14. Dezember 1991 zehn Meter an Höhe, als Eis- und Geröllmassen in einem Erdrutsch von seinem Gipfel zu Tal rutschten. Dabei sind 12 bis 14 Millionen Kubikmeter Material über das Eisfeld der Ostseite des Berges ins Tal gerutscht und erst im Eisfeld des Tasman-Gletschers zum Stillstand gekommen. Die Gerölllawine hat sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 km/h über eine Strecke von 7,5 Kilometer talwärts bewegt. Die Lawine hat weder Sach- noch Personenschaden angerichtet, obwohl eine Gruppe Bergsteiger sich zu dem Zeitpunkt weniger als 300 Meter von der Unglücksstelle entfernt auf den Aufstieg vorbereiteten Die Gerölllawine hat zudem ein Erdbeben der Stärke 3,9 auf der Richterskala verursacht.

Durch eine neue Vermessung mittels GPS im November 2013 wurde festgestellt, dass die Höhe des Aoraki nicht wie bisher angenommen 3754 Meter, sondern nur 3724 Meter beträgt. Im Jahr 1895 gelang dem Schweizer Matthias Zurbriggen die erste Alleinbesteigung des Berges». Die tragische Geschichte von Matthias Zurbriggen ist hier zu lesen».

Wir fuhren dann noch über die Tasman Valley Road zum zum Tasman Glacier Car Park um bei schönerem Wetter den Blick in die umliegende Bergwelt geniessen zu können.

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Beim Tasman Glacier Car Park

Wir mussten nun Richtung Süden aufbrechen und fuhren entlang des Lake Pukaki denselben Weg retour, verzweigten dann auf die Hauptstrasse 8 und fuhren bis kurz vor Omarama. Ein Wegweiser machte uns auf die Clay Cliffs aufmerksam. Wir stoppten kurz und suchten in unserem Reiseführer nach Informationen. Wir entschieden uns, den Abstecher zu diesen interessanten Gesteinsformationen in Angriff zu nehmen. Diese liegen auf Privatgrund und sind vom Parkplatz aus gut zu Fuss zu erreichen. Zum Parkplatz gelangt man über eine gut zu befahrende Schotterstrasse. Die Fahrzeit beträgt für einen Weg rund 20 – 30 Minuten. Inklusive einer kurzen Wanderung sind gegen 90 Minuten für einen Besuch einzuplanen. Diese lohnen sich auf jeden Fall. Die Gesteinsformationen sowie die Farbtöne erinnerten uns an den Bryce Canyon National Park in Utah.

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Die Clay Cliffs mit ihren Formationen und Farbtönen
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Tolle Wandermöglichkeiten inmitten der Sandformationen und Hoodoos

Vor Oamaru stoppten wir bei der Takiroa Rock Art Site. Dies ist eine Stelle, wo noch einige wenige Felszeichnungen der Neuseeländischen Ureinwohner, die Maori, besichtigt werden können. Viel ist nicht übrig geblieben. Der fehlende Rest wurde von den europäischen Siedlern entfernt oder zerstört. Der Besucher erhält dennoch einen guten Einblick in die vor-Europäische Besiedlung dieses Gebiets der Südinsel.

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Takiroa Rock Art Site

Unser Tagesziel, das Criterion Hotel in Oamaru war nun nicht mehr allzu weit entfernt. Nach einer kurzen Fahrt sind wir gut vor dem Hotel angekommen, haben unser Auto parkiert und das Zimmer bezogen. Wikipedia weiss folgendes über dieses historische Gebäude und die Stadt zu berichten:

«Das Hotel Criterion ist ein historisches Bauwerk im viktorianischen Stadtkern der neuseeländischen Stadt Oamaru in der Region Otago. Es befindet sich an der Kreuzung von Tyne Street und Harbour Street.

In den 1860er Jahren fand an dieser Stelle die erste landwirtschaftliche Leistungsschau von Oamaru statt. Es wurde 1877 nach Entwürfen der Architekten Forrester & Lemon für den ersten Eigner William Gillespie als Hotel erbaut. Bis zu seiner Schliessung im Zuge der Prohibition 1905 wurde es als Hotel genutzt, danach nach Verlust der Lizenz zum Alkoholausschank als Pension, bis es 1943 von der Giesserei G T Gillies Ltd. als Lager erworben wurde.

Das Criterion wurde 1989 vom Oamaru Whitestone Civic Trust gekauft und in den Jahren 1998 und 1999 innen und außen restauriert. 1998 wurde es als Hotel wiedereröffnet. Im Erdgeschoss befinden sich ein Restaurant und ein Auktionshaus.

Am 2. Juli 1987 wurde das Gebäude vom New Zealand Historic Places Trust unter der Nummer 4689 als Denkmal der Kategorie 1 (Historic Place Category I) eingestuft».

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Das Criterion Hotel und Gebäude in neuer Pracht
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Einfache aber hübsche Zimmer im Viktorianischen Stil

Den  Zimmerschlüssel erhält man an der Theke des Pubs, welcher sich im Erdgeschoss befindet.

«Bedeutende archäologische Funde in der Umgebung Oamarus, besonders an der Mündung des Waitaki River, wo archaische Moajäger um 1100 Spuren hinterließen, zeigen an, dass die Gegend schon damals besiedelt war.

Gemäß James Cooks Logbuch befand er sich am 20. Februar 1770 mit der Endeavour drei Kilometer von der Küste entfernt, ganz nah an der Mündung des Waitaki. Er hielt fest, dass das Land sehr eben sei und das hügelige Hinterland erst vier bis fünf Meilen landeinwärts beginne. Die Region erschien ihm sehr öde und zeigte keine Spur von Einwohnern. Er ankerte dort vier Tage.

Tatsächlich lebten in der Region Māori und ab 1814 siedelten vereinzelt Robbenjäger, die den Neuseeländischen Seebären jagten. Nachdem 1831 unter der Führung des Māori-Stammesführers Te Rauparaha ein Pā bei Kaiapoi nahe Christchurch gebrandschatzt wurde, zogen die Flüchtlinge südwärts und siedelten nahe Kakanui und im Gebiet zwischen Pukeuri und Waianakarua, einschließlich des Gebietes der heutigen Stadt Oamaru.

Edward Shortland besuchte von Waikouaiti aus 1844 die Region auf dem Landweg. Er fertigte eine Landkarte und hielt auch Oamaru kartographisch fest. Er war einer von mehreren Europäern, die in den 1840er Jahren die Region zu Fuß erkundeten. James Saunders wurde noch vor 1850 der erste europäische Regierungsvertreter des Distrikts, als er in diesem Gebiet siedelte, um mit den Māori an der Waitakimündung zu handeln.

In den 1850er Jahren kamen immer mehr europäische Siedler in die Gegend, darunter auch Hogh Robison, der 1853 am Oamaru River eine Hütte aus Grassoden baute. Der Standort wurde 1859 zur Stadt erklärt. Oamaru wuchs zum Zentrum für das landwirtschaftliche Hinterland zwischen den Kakanui Mountains und dem Waitaki River. Zudem gewann der Hafen in Cape Wanbrow zunehmend Bedeutung als Handels- und Fischereihafen.

Die Entwicklung der Gefrierfleischindustrie, die im nahe gelegenen Totara entstand, führte auch zum Aufschwung Oamarus. Institutionen wie das Athenaeum, die Waitaki Boys High School und Waitaki Girls High School wurden gegründet. Der örtlich Kalkstein eignet sich hervorragend zur Verarbeitung und so prägte der künstlicherische Umgang der Handwerker mit dem Kalkstein das Stadtbild. Die Architektengemeinschaft Forrester & Lemon errichtete in dieser Zeit viele der öffentlichen Bauten und Bauwerke für Unternehmen im heutigen historischen Stadtkern. In der Zeit der 1880er-Jahre-Depression war Oamaru eine der schönsten und finanzstärksten Städte Australasiens und etwa gleich groß wie das damalige Los Angeles.Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung abflaute, wuchs die Bevölkerung dennoch bis in die 1970er Jahre weiter. Die Schließung des Hafens und der Stillstand der neuseeländischen Industrie trafen Oamaru sehr hart. Als Reaktion darauf besann sich Oamaru als eine der ersten neuseeländischen Städte auf sein architektonisches Erbe und dessen kommerziell-touristische Nutzung.

Viele öffentliche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurden aus dem hellen regional vorkommenden Kalkstein errichtet, der besonders nahe Winston abgebaut wurde. Die historische Innenstadt – es handelt sich nur um wenige Straßenzüge – weist eine nahezu geschlossene Bebauung aus viktorianischer Zeit auf und gilt als eine der beeindruckendsten historischen Gesamtanlagen Neuseelands. Dieser Stadtteil und das Hafenviertel stehen unter Denkmalschutz.

Eine öffentliche Galerie, die Forrester Galerie, wurde 1983 im ehemaligen neoklassizistischen Gebäude der Bank of New South Wales eröffnet. Auch andere Gebäude wurden restauriert. Ein Treuhandfond wurde eröffnet und die Restaurierungsarbeiten am historischen Hafenstadtteil vorangetrieben. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das kulturelle Erbe zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Es wurde um historische Einrichtungen ergänzt, etwa die Museumseisenbahn der Oamaru Steam and Railway Society, die die Gleisanlage des ehemaligen Hafens nutzt. Künstler haben sich angesiedelt.

Aufgrund des hohen historischen Erhalts der Gebäude bewirbt sich die Stadt als Steampunk-Hauptstadt, in dem sie das viktorianische Ambiente um Elemente der Bewegung ergänzt und jährlich Fans anzieht»

Nach einem feinen lokal gebrauten Bier im Pub suchten wir uns ein Restaurant für das Nachtessen. Wir schlenderten durch das hübsche Quartier und besuchten die Uferpromenade und den Hafenbereich bevor wir im Restaurant Star and Garter freundlich bedient und köstlich verpflegt wurden.

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Hübscher Ufer- und Hafenbereich von Oamaru
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Seafood Chowder -Köstlich!

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